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Ab ins Blütenparadies

Karlsruher Aktion „Offene Pforte“ lotst Besucher in eine sonst versteckte Oase

Die Aktion „Offene Pforte“ des Karlsruher Gartenbauamts lotst Besucher in eine Oase, die sich sonst hinter Hausfassaden in Beiertheim versteckt.

Aktion „ Offene Pforte“ in der Karolinenstraße 10 , Gartenbesitzer Peter Wentz mit Besucherin
Peter Wentz zeigt einer Besucherin am Tag der „Offenen Pforte“ seine blühenden Parzellen in der Karolinenstraße. Foto: Jörg Donecker

Hinter einer Reihe von Hausfassaden in der Beiertheimer Karolinenstraße erstreckt sich ein gärtnerisches Kleinod, das sich von der Straße aus nicht erahnen lässt. Gepflegt wird es von Peter Wentz, der seit 25 Jahren als Mieter in dem Haus lebt.

Wentz öffnet den Garten regelmäßig für Besucher der „Offenen Pforte“. Sein Garten gehört zu den rund 30 Gärten und Höfen, die in diesem Jahr an der Aktion des Gartenbauamts beteiligt sind.

„Jeder Wohnung war früher eine rund acht Quadratmeter große Parzelle zugeteilt, die Mieter individuell nutzen konnten“, erzählt Wentz. Im Lauf der Jahre zogen immer mehr Mieter ein, die kein Interesse an einer Gartennutzung hatten, weshalb der passionierte Hobbygärtner gebeten wurde, sich der verwaisten Parzellen anzunehmen.

Es macht Spaß, denn ich liebe Pflanzen.
Peter Wentz, passionierter Gärtner

„Inzwischen bin ich für etwa 150 Quadratmeter zuständig“, sagt er. Viel Wissen über die Pflanzen hat er sich nach und nach angelesen: „Es macht Spaß, denn ich liebe Pflanzen.“

Manches sei von den früheren Nutzern hinterlassen worden, berichtet Wentz. Als Beispiel zeigt er eine Reihe riesiger Hibiskus-Sträucher. In den Beeten stehen Phlox, Schmucklilien, Clematis und Passionsblumen. „Diese Stauden gibt es seit Jahren, aber ich lege auch Wert darauf, dass sich der Garten verändert“, meint Wentz.

Dabei helfen ihm unter anderem die Cosmea und der Fuchsschwanz. Das sind einjährige Pflanzen, die sich immer wieder selbst aussäen und jedes Jahr an einem anderen Ort im Garten auftauchen.

„Offene Pforte“ in Karlsruhe: Wechsel bei den Stauden wegen Wassermangel

„Leider muss man jetzt sehr viel gießen, damit die Pflanzen überleben“, erzählt Wentz. Daher will er im kommenden Jahr vermehrt Stauden pflanzen, die gut mit Trockenheit zurechtkommen. Als Beispiel nennt er die Fetthenne.

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Uwe Hardt, einer der Nachbarn, teilt die Gartenleidenschaft von Peter Wentz. Auch Hardt bewirtschaftet eine Parzelle. Er pflegt dort nicht nur seine zum Teil selbstgezogenen Bonsaibäume, sondern auch zwei alte Schildkröten. „Die Schildkröten haben früher meinen Kindern gehört“, erzählt er.

Zu seinen Bonsais gehören unter anderem Kastanien und Kiefernbäume. Sie bleiben das ganze Jahr über im Garten. Anders ist es mit einer Zitrone, die inzwischen fast 30 Jahre alt ist, betont Hardt: Sie muss ins Winterquartier.“

Gute Noten für das Mikroklima

Die beiden Hobbygärtner sind sich einig, dass das Gärtnern bereichernd ist. Wentz sagt: „Es ist ein schöner Ausgleich für die Seele, und es tut gut, zu sehen, wie sich die Pflanzen im Laufe des Jahres verändern.“ Mit einem solchen Garten schaffe man auch ein angenehmes Mikroklima, ergänzt Hardt.

Davon profitieren auch die Besucher des Gartens. „Auch im Mai sah der Garten schon wunderschön aus“, schwärmt Wolfgang Zahnleiter, der jetzt die „Offene Pforte“ nutzt, um den Garten in der Karolinenstraße ein zweites Mal zu besuchen. „Wo sieht man heute noch echte Gärten?“, fragt Luzia, die aus Malsch nach Beiertheim gekommen ist. Sie kritisiert die vielen „Steinwüsten“, die sich immer mehr ausbreiteten: „Ich liebe Blumen, habe selbst aber leider nur einen Balkon.“

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