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Optimismus trotz Besucher-Minus

Planungen im Lockdown: Karlsruher Bäder wollen Angebot an Schwimmkursen ausweiten

Nach dem Corona-Jahr zieht der Karlsruher Bäder-Chef Bilanz: Trotz monatelanger Schließungen der Frei- und Hallenbäder blicken die Verantwortlichen optimistisch in die Zukunft. Gleichzeitig laufen die Vorbereitungen für eine Wiedereröffnung.

Schwimmer im Becken des Turmbergbads in Karlsruhe
Rund 39 Prozent weniger Besucher kamen im vergangenen Jahr in die Karlsruher Freibäder, wie hier ins Turmbergbad. Foto: Jörg Donecker

Für die Karlsruher Bäder war das Corona-Jahr ein katastrophales. Zumindest was die Besucherseite angeht, erklärte Bäder-Chef Oliver Sternagel bei der Pressekonferenz zur Bilanz des Geschäftsjahres 2020 am Montag.

Da die Frei- und Hallenbäder über viele Monate hinweg geschlossen bleiben mussten, fehlten die Gäste und somit auch die Einnahmen. So kamen im Jahr 2020 790.000 Besucher in die Karlsruher Schwimmbäder. 2019 waren es mit 1,64 Millionen Badegästen noch mehr als doppelt so viele, erklärte Sternagel.

„Das Defizit für das Corona-Jahr beträgt 10,9 Millionen Euro“, berichtete der Bäder-Chef. Im Vergleich zum Vorjahr seien das 4,5 Millionen Euro zusätzliche operative Kosten.

Karlsruher Schwimmbäder trotz Corona-Jahr gut aufgestellt

Aufgeschlüsselt für die Freibäder insgesamt, also das Rheinstrandbad Rappenwört, das Turmbergbad, das Sonnenbad und das Freibad Rüppurr, wurden im vergangenen Jahr 305.616 Besucher verzeichnet. Das ist ein Rückgang von 38,59 Prozent zum Vorjahr (497.669 Besucher), verdeutlichte Sternagel.

Bei den Hallenbädern (Therme Vierordtbad, Weierhofbad, Adolf-Ehrmann-Bad und Hallenbad Grötzingen) fiel das Minus mit 65,03 Prozent noch größer aus. So wurden 2020 95.545 Besucher registriert – im Gegensatz zu 273.223 im Jahr davor.

Die Bäder reißen keine Löcher in die Bilanz.
Martin Lenz, Bürgermeister

Dennoch sagte Bürgermeister Martin Lenz: „Wir gucken zuversichtlich in die Zukunft.“ Der Vorteil der Karlsruher Schwimmbäder im Vergleich zu vielen anderen in Deutschland sei, dass sie relativ gut aufgestellt sind. „Es ist gut, dass wir keinen Sanierungsstau haben, den wir nun vor uns herschieben“, erklärte Lenz und ergänzte: „Die Bäder reißen keine Löcher in die Bilanz.“

So sei ihm auch vor dem Jahr 2021 nicht bange. „Und schon gar nicht vor 2022.“ Es mache sich nun bezahlt, dass die Bäder die vergangenen zehn Jahre so „herausragend“ gewirtschaftet hätten.

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Fächerbad konnte von Abiturienten genutzt werden

Ein Lichtblick war zudem das Fächerbad. Denn obwohl 50,58 Prozent weniger Besucher im Corona-Jahr gezählt wurden (191.622 in 2020 zu 387.722 in 2019), fiel das operative Ergebnis nur wenig schlechter aus als im Vorjahr. „Im Fächerbad haben wir fast unser Wirtschaftsziel erreicht“, sagt Sternagel. Das lag unter anderem daran, dass Abiturienten aus ganz Baden-Württemberg in das Hallenbad in der Waldstadt für ihre Prüfungen gekommen sind.

Weil wir geschlossen hatten, konnten wir natürlich auch sparen.
Oliver Sternagel, Bäder-Chef

„Auf diese Weise haben wir noch Gelder generiert“, erklärte der Bäder-Chef. „Außerdem dürfen wir Reha- und Leistungssport hier haben. Dann machen wir das natürlich auch.“ Und auch die Schließzeiten der anderen Bäder hatten Vorteile: „Weil wir geschlossen hatten, konnten wir natürlich auch sparen: Wasser, Strom und Chemikalien.“ Trotzdem mussten Mitarbeiter der Bäder in Kurzarbeit geschickt werden.

Karlsruher Bäder planen mehr Schwimmkurse für Kinder

Für die neue Schwimmsaison ist derweil alles vorbereitet. Die Schließzeit des zweiten Lockdowns hat Sternagel sofort für die Revision genutzt. Die steht sowieso immer Ende des Jahres an. „Wir wollen direkt am Markt sein, wenn es heißt, die Bäder dürfen wieder öffnen. Unsere Leute sind alle auf Stand-by. Wir können dann direkt wieder aufmachen“, sagte Sternagel. Das sei ein Vorteil der Karlsruher Bäder.

Wir glauben, dass wir das aufholen können.
Oliver Sternagel, Bäder-Chef

Ein Ziel für dieses Jahr ist laut Bürgermeister Lenz „die Aufholjagd für Kinder, die letztes Jahr nicht schwimmen lernen konnten“. Dafür haben die Mitarbeiter der Bäder schon Konzepte erarbeitet. Eine Möglichkeit sei, sofern es dann die Corona-Zahlen zulassen, ein großes Angebot an Schwimmkursen im Weiherhofbad in den Pfingstferien. Deshalb ist Sternagel auch optimistisch: „Wir glauben, dass wir das aufholen können.“

Insgesamt fiel das Fazit von Lenz positiv aus: „Die Bäder stehen top da.“ Und: „Wir lassen uns nicht unterkriegen, obwohl die Zahlen nicht erfreulich sind.“

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