Die Rentiere stehen schon, testweise gehen immer wieder Lichter an: Der Karlsruher Weihnachtsmarkt wird vorbereitet und soll am kommenden Montag, 22. November, beginnen. Bis 23. Dezember sollen die Buden in die Innenstadt locken.
„Es gibt natürlich keine Garantie, dass wir bis Ende spielen können, aber wir sind extrem optimistisch“, erklärt am Donnerstag Marktamtschef Armin Baumbusch.
Er sagt: „Wir mussten oft umplanen. Aber wir sind sehr stolz, dass wir nicht absagen mussten.“
50 Stände frei zugänglich
80 Buden – und damit 20 Stück weniger als vor Corona – stehen auf dem Markt- und dem Friedrichsplatz sowie bei St. Stephan. Kleiner Wermutstropfen: Ein Riesenrad am Marktplatz wird es nicht geben. Zwar wurden bereits Gondeln angeliefert, weitere Teile blieben jedoch am italienischen Zoll hängen, so Baumbusch.
Auf dem Marktplatz sind rund 50 Stände frei zugänglich, die kein gastronomisches Angebot machen. Es handelt sich also beispielsweise um Anbieter von gebrannten Mandeln, Seifen, Weihnachtsdeko oder Kerzen. Zwar gilt auch da Maskenpflicht, Impf- oder Genesenen-Nachweise werden aber nicht verlangt.
Anders bei den Gastroständen am Marktplatz sowie insgesamt bei St. Stephan und am Friedrichsplatz. Dort gilt 2G, eine Registrierung ist per Luca-App oder Zettel möglich. Der Zugang wird beschränkt, um zu großes Gedränge zu verhindern. „Pro Quadratmeter wird mit zwei Personen kalkuliert“, erläutert Baumbusch die Vorgaben.
Auf den Marktplatz werden somit maximal 2.800 Menschen eingelassen, 4.800 am Friedrichsplatz und 1.400 bei St. Stephan. Bei der katholischen Stadtkirche sollen vor allem Familien auf ihre Kosten kommen. Es gibt dort eine Eisenbahn und Märchenfiguren. Auch die Kinderbackstube ist dorthin umgezogen.
Marktplatz ist der Hauptstandort
Hauptstandort des Christkindlesmarktes ist dieses Jahr der Marktplatz. Beleuchtet und geschmückt werden zudem die Einkaufsstraßen. „Karlsruhe strahlt auch in diesem Jahr“, versichert Martin Wacker von der Karlsruhe Marketing und Event GmbH. Erste Bürgermeisterin Gabriele Luzcak-Schwarz (CDU) freut sich auf strahlende Augen. „Gerade für Kinder ist das wichtig.“
Zudem würden Besucher des Weihnachtsmarktes auch einkaufen gehen, was für den Wirtschaftsstandort wichtig sei. Ebenfalls denkt sie an die Beschicker, die in der Pandemie lange quasi ein Berufsverbot gehabt hätten. Und die Vorsitzende der Schausteller, Susanne Filder, ist zuversichtlich: „Die Herbstmess’ und die Kerwen waren gut besucht. Die Leute wollen raus.“
Karlsruhe strahlt auch in diesem Jahr.Martin Wacker, Karlsruhe Marketing und Event GmbH
Trotz der veränderten Vorgaben und des fehlenden Rahmenprogramms – den fliegenden Weihnachtsmann etwa gibt es nicht – rechne sie nicht mit größeren Einbußen. Sie warnt aber: Würde statt 2G aber 2G-Plus gelten, also ein zusätzlicher Schnelltest verlangt, wäre das fatal. Viele würden dann wohl nicht kommen.
Impfen in der Stadtkirche?
Um größere Staus in der City zu vermeiden, bietet Karlsruhe wieder Park&Ride-Angebote etwa beim Fächer- und Europabad sowie auf dem Messplatz an. Am Samstag, 11. Dezember, soll es zudem zur Eröffnung des U-Strab-Tunnels Sonderaktionen geben.
„Oberirdisch fahren dann Oldtimer-Bahnen, um sich zu verabschieden. Dann bespielen Walking-Acts die dann bahnfreie Kaiserstraße“, so Wacker. Unterirdisch können die Haltestellen besichtigt werden. Viele Geschäfte öffnen bis 22 Uhr.
„Wir hoffen auf ein besseres Weihnachtsgeschäft als 2020“, sagt Citymanager Frank Theurer. Die Kirchen wollen sich ebenfalls öffnen – möglicherweise sogar fürs Impfen. „Wir prüfen gerade, ob wir Impfaktionen in der Stadtkirche anbieten können“, so der evangelische Dekan Thomas Schalla.
Eiszeit startet am Donnerstag
Am Schloss findet wieder die Eiszeit statt. Diese Schlittschuhbahn öffnet einige Tage nach dem Christkindlesmarkt, nämlich am Donnerstag, 25. November. Die Fläche ist wie in der Zeit vor Corona aufgebaut, ist 2.030 Quadratmeter groß und soll bis 30. Januar in Betrieb sein.
Wer möchte, kann vor Ort Schlittschuhe leihen. Aufs Eis dürfen maximal 500 Personen gleichzeitig, ins Budendorf neben der Eiszeit bis zu 300 Besucher.