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Wohnen-Serie

Karlsruher Experten geben Einrichtungstipps: Immer auch an den Stauraum denken

Tisch, Stühle, Schrank und was noch? Karlsruher Experten geben Einrichtungstipps. Dabei geht es nicht nur um die passenden Möbelstücke.

Der Rote Punkt Möbelgeschäft in Karlsruhe
Trendsetter: Tische mit dünner Massivholzplatte und Schweizer Kante, wie hier im Einrichtungshaus Roter Punkt, sind aktuell angesagt. Foto: Rake Hora

Graue Fliesen und weiße Hochglanzküchen überschreiten für Benjamin Lange die Grenzen des guten Geschmacks. „In einer Wohnung will man es warm und gemütlich haben“, sagt der Karlsruher Innenarchitekt. „Dann darf man nicht künstlich eine unterkühlte Atmosphäre schaffen.“

Was für Lange ebenfalls nicht geht: Wenn die gesamte Wohnzimmer-Einrichtung auf den Fernseher ausgerichtet ist. „Man kann ein Sofa auch anders stellen“, rät der Experte. Wenn neben dem Sofa noch ein Sessel steht und dazwischen ein Tisch, entsteht eine gemütliche Sitzecke zum Plausch mit Familie und Freunden. Selbst ein größerer Flachbildschirm ist dann nicht mehr automatisch der Mittelpunkt des Raumes.

Einrichtung beginnt bei den Wänden

Das Einrichten einer Wohnung beginnt für Lange allerdings bereits vor der Auswahl der Möbel. An den Wänden favorisiert er anstatt Tapeten einen Kalkputz. „Natürliche Materialien ergänzen die Schlichtheit des Raumes“, betont Lange. Außerdem wirke sich ein Kalkputz positiv auf das Raumklima aus. Weil die Wand weiter „atmen“ könne, sei Kalkputz ein echter Schimmelkiller.

Damit eine neu eingerichtete Wohnung nicht gleich mit allerhand Krimskrams voll gestellt wird, muss nach Langes Einschätzung genügend Stauraum vorhanden sein. Ob man sich für einen antiken Barockschrank oder einen modernen Einbauschrank entscheide, sei dabei eine Frage des individuellen Geschmacks.

Karlsruher Innenarchitektin: Unter der Treppe ist Platz für Stauraum

Zum Einbau von Schränken an ungewöhnlichen Orten rät Bettina Otteni. „Unter einer Treppe oder in einer Dachschräge ist eigentlich immer Platz. Da kann man gut Stauraum schaffen“, sagt die Innenarchitektin aus Karlsruhe.

„Dann kann man auch gut die Dinge verstecken, die man nicht jeden Tag braucht und sehen will.“ Ein Patentrezept hat Otteni nicht auf Lager. Jede Wohnung habe ihren eigenen Zuschnitt, deshalb müsse man schauen, wie viel Platz es gibt und wo das Licht einfällt.

Den passenden Platz für die gewünschten Einrichtungsgegenstände zu finden ist für Otteni stets eine besondere Herausforderung. Von den Hochglanzprospekten der bekannten Einrichtungshäuser sollte sich ihrer Einschätzung nach niemand blenden lassen. „Da werden riesige Wohnflächen fotografiert, die es in der Realität schlichtweg nicht gibt“, betont Otteni.

Und viele der dort präsentierten Möbel seien für ein normales Zimmer mit etwa 18 Quadratmeter schlichtweg nicht geeignet. „Man muss mit den Möglichkeiten vor Ort arbeiten und überlegen, was einem wichtig ist“, rät Otteni. Auch kleinere Sofas könnten in einem Wohnzimmer ein echter Blickfang sein.

Leichte Massivholzmöbel liegen im Trend

Das Platzproblem in vielen Wohnungen kennt auch Viktoria Liehmann zur Genüge. „Viele Leute wünschen sich für gemeinsame Runden einen großen Esstisch. Deshalb gibt es mittlerweile auch 1,20 Meter große Tische mit dreifachen Auszugsmöglichkeiten“, weiß die Verkaufsberaterin vom Karlsruher Einrichtungshaus Roter Punkt.

Im Trend lägen derzeit vor allem Tische und Betten aus Massivholz. Wuchtige Möbel seien allerdings nicht mehr gefragt, so Liehmann. Leichtigkeit sei Trumpf, etwa durch schmale Tischplatten mit einer sich nach unten verjüngenden sogenannten Schweizer Kante.

Zur Auflockerung sollten Holzmöbel mit modernen Einrichtungsgegenständen wie farbigen Metallleuchten kombiniert werden. Farben sind bei der Einrichtung für Liehmann auch sonst wichtig. „Kontraste lockern eine Wohnung auf“, sagt die Expertin. „Sonst geht alles ineinander über und man hat schnell einen Einheitsbrei.“

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Farbige Wände sorgen auch nach Ansicht von Benjamin Lange für ein Wohlfühlklima. Bei Neubauten und Kernsanierungen empfiehlt er zudem den Einsatz von digitaler Steuerungstechnik.

„Dann braucht man keine Schalter mehr und kann das Licht mit dem Handy oder dem Tablet an- und ausmachen“, sagt Lang. Energieeffizient seien solch smarte Lösungen auch. Die Lichtstärke werde dem Tagesverlauf angepasst und tagsüber oder beim nächtlichen Klo-Gang entsprechend gedimmt.

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