Im Streit um den Karlsruher Stadionbau ringen Stadt und Baufirma aktuell um eine Lösung. Oberbürgermeister Frank Mentrup (SPD) zeigt sich zuversichtlich, dass man sich im März einig wird in Sachen Kosten und Fertigstellungstermin. Diese Woche bestätigte Frank Nenninger von der mit der Baukontrolle beauftragten städtischen Karlsruher Schieneninfrastruktur-Gesellschaft (Kasig), dass die neue KSC-Arena im Wildpark nicht wie vertraglich verabredet im Mai dieses Jahres komplett steht.
Er geht davon aus, dass zum Saisonwechsel 2023/24 alles fix und fertig sein kann. Zudem berichtet er von einem Dissens mit der Baufirma Zech beim Geld. Noch werden von der Stadt jedoch keine Zahlen nach oben korrigiert: Im Raum steht weiter eine maximale Summe von 143 Millionen Euro. Da ist bereits ein Risikopuffer von rund 20 Millionen Euro einkalkuliert.
Herbst 2023 ist keine Option für die Stadt
„Wir sind seit September im intensiven Gespräch mit der Baufirma“, so Mentrup. Beide Seiten sind seiner Einschätzung zufolge an einer einvernehmlichen Lösung interessiert. Finde man diese nicht, treffe man sich wohl vor Gericht. „Das hat aber meist negative Auswirkungen auf die Geschwindigkeit beim Bau und bringt auch keine kurzfristige Lösung.“
Mentrup sagt: „Die Arena wird nicht rechtzeitig fertig, weil nicht schnell genug gebaut wurde.“ Das Stadion müsse noch dieses Jahr stehen, damit im Anschluss der Verein mit seinen Einbauten beginnen kann. Auch diese würden mehrere Monate dauern. Eine Fertigstellung erst zum Herbst 2023 akzeptiere man nicht. Der KSC hatte zuletzt mit einer Inbetriebnahme zur Sommerpause 2023 gerechnet.
Baustart war 2018
Der Stadionbau im Wildpark startete im Herbst 2018. Aktuell sind bereits die neuen Tribünen im Osten und Süden in Betrieb. Die Haupt- und die Nordtribüne sind noch Baustelle. Der ursprüngliche Generalunternehmer BAM wurde inzwischen verkauft, nun ist die Zech Hochbau AG aus Stuttgart in der Verantwortung.
Auf BNN-Nachfrage erklärt das Unternehmen: „Wir befinden uns derzeit mit den entscheidenden Projektbeteiligten in zielführenden Gesprächen. Wir bitten um Verständnis dafür, dass wir uns aus diesem Grund derzeit nicht konkret zu einzelnen Themen äußern werden.“