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Wegen gestiegener 7-Tage-Inzidenz

Karlsruher offerta nun doch wegen Corona-Pandemie abgesagt

Angesichts der sprunghaft angestiegenen Inzidenz-Werte für die Stadt und den Landkreis Karlsruhe hat Oberbürgermeister Frank Mentrup die Verbrauchermesse offerta kurzfristig abgesagt.

Das Hin und Her hat ein Ende: Die Offerta 2020 ist abgesagt
Das Hin und Her hat ein Ende: Die Offerta 2020 ist abgesagt. Foto: Rake Hora

„Wenn wir demnächst die 50 reißen, wird nach den Vorgaben des Landes tief in das unmittelbare Lebensumfeld der Menschen reglementierend eingegriffen, damit dieser Anstieg abgebremst werden kann“, so der Karlsruher Oberbürgermeister Frank Mentrup „Daneben eine Verbrauchermesse durchzuführen, die auf Genuss und Spaß in Gruppen setzt, ist nicht glaubwürdig“, begründet er laut einer Mitteilung der Stadt die Entscheidung.

Dieser Schritt falle ihm nicht leicht, betont Mentrup, weil er die Aussteller wirtschaftlich hart treffen könne und der Messegesellschaft weitere Einnahmeausfälle beschere.

„In Abwägung der gesundheitlichen Risiken für Besucherinnen und Besucher wie auch für die Beteiligten in den Hallen und auf dem Gelände sehe ich mich aber zu diesem Schritt in Abstimmung mit den Fraktionen im Gemeinderat gezwungen“, so Mentrup.

Noch am Mittwoch hatte die städtische Messegesellschaft betont, dass die Offerta trotz steigener Infektionszahlen stattfinden soll. Ein nochmals verschärftes Hygiene- und Sicherheitskonzept hätte die Besucher vor einer Ansteckung mit dem Virus schützen sollen. In der Öffentlichkeit sorgte dies teilweise für heftige Kritik. Zumal andere Veranstaltungen wie der Karlsruher Christkindlesmarkt bereits abgesagt worden waren.

Rheinstettener Oberbürgermeister wollte Verantwortung für Absage nicht übernehmen

Kritik am Festhalten an der Verbrauchermesse landete auch bei Sebastian Schrempp, dem Oberbürgermeister von Rheinstetten. „Die Stadt Rheinstetten und die Stadt Karlsruhe erhalten in den letzten Tagen eine große Anzahl von Zuschriften, in welchen das Handeln der Messe für unverantwortlich beschrieben wird“, teilte Schrempp in einem Schreiben an die Gemeinderäte mit.

Die steigenden Infektionszahlen „verstärken in der Bevölkerung zurecht das Gefühl, dass die auf unserer Gemarkung stattfindende Offerta trotz gut ausgearbeitetem Hygienekonzept nicht in die Zeit passt.“

Schrempp hatte dieses Rundschreiben versandt, bevor die Absage in Karlsruhe beschlossen wurde. Er machte darin deutlich, dass er nicht die Verantwortung für eine Absage der Messe übernehmen möchte. Da das Messegelände zu Rheinstetten gehört, wäre seine Stadtverwaltung für ein entsprechendes Veranstaltungsverbot nach dem Infektionsschutzgesetz zuständig gewesen.

Landrat Schnaudigel hätte Offerta nicht genehmigt

Nun hat die Stadt Karlsruhe ihm diese Entscheidung abgenommen – und ist damit wohl einem Verbot durch den Landkreis zuvorgekommen. Denn Landrat Christoph Schnaudigel teilte mit, sein Gesundheitsamt hätte der Offerta wohl ohnehin noch einen Strich durch die Rechnung gemacht.

„Nach Überschreitung des Warnschwellenwerts von 35 Infektionen pro 100.000 Einwohner muss aufgrund der dynamischen Entwicklung der Infektionszahlen im Stadt- und Landkreis Karlsruhe in Kürze damit gerechnet werden, dass auch der Schwellenwert von 50 Infektionen pro 100.000 Einwohnern überschritten wird“, teilte das Landratsamt Karlsruhe am Donnerstag mit.

„In diesem Falle sind die Gesundheitsämter für ergänzende lokale Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie zuständig.“ Damit hätte dann das im Landratsamt angesiedelte Gesundheitsamt den Hut auf.

Landrat Schnaudigel kündigte demnach bereits an, „die Verbrauchermesse Offerta dann nicht in der geplanten Form zu genehmigen“. Insbesondere der Mindestraum von zehn Quadratmeter pro Person hätte nach Rücksprache mit der Messeleitung nicht eingehalten werden können.

„Es müsste ein getrenntes gastronomisches Angebot vorliegen – Probierstände wären nicht zulässig. Auch müsste die Besucherzahl auf 1.000 begrenzt werden.“

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