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Vorbereitungen auf das dritte Adventswochenende

Karlsruher Polizei setzt wegen Corona auf Lautsprecher gegen volle Plätze

Auf zwei zentralen Plätzen in Karlsruhe hat die Polizei am vergangenen Wochenende mehr als 600 Verwarnungen wegen Verstößen gegen die Corona-Regeln ausgesprochen. Nun will sie die Kontrollen ausweiten. Sorgen machen aber nicht nur die Glühwein-Buden.

Blick in die volle Kaiserstraße
Gemischte Gefühle: Die Kaiserstraße war am zweiten Adventssamstag voll. Für die Händler war das eine gute Nachricht. Das Gedränge machte allerdings auch die Einhaltung und Kontrolle der Corona-Regeln schwierig. Foto: jodo-foto / Joerg Donecker Karlsruhe jodo-foto Karlsruhe

Mit gemischten Gefühlen blicken Behördenvertreter auf das dritte Adventswochenende. Die Bilder voller Straßen, Geschäfte und Plätze freuen zwar den Handel, sind mit Blick auf den Infektionsschutz aber eigentlich nicht gewollt. Über 600 Verwarnungen hat die Polizei allein am vergangenen Freitag- und Samstagabend auf dem Markt- und dem Friedrichsplatz ausgesprochen.

Entspannung durch das vom Land angekündigte Alkoholverbot im Freien wird es wohl frühestens am Sonntag geben. Feiernde Besucher des Mini-Weihnachtsmarkts sind aber längst nicht die einzigen Sorgenkinder.

Verwaltungsstab beschließt noch keine neuen Maßnahmen

Am Mittwoch beschäftigte sich der Verwaltungsstab, in dem sich seit Monaten regelmäßig Vertreter verschiedener Ämter und Behörden über die Maßnahmen im Kampf gegen die Corona-Pandemie austauschen, mit dem innerstädtischen Trubel speziell an den Wochenenden.

Neue Entscheidungen wurden nach BNN-Informationen nicht getroffen, man will zunächst die Verkündung der verschärften Landesregeln abwarten – behält sich zusätzliche Maßnahmen aber vor. Man sei alles andere als glücklich mit dem Gedränge auf den Straßen, ist aus dem Gremium zu hören. Mehr als verschärfte Kontrollen wird es aber voraussichtlich nicht geben.

Die Polizei will schon ab Donnerstag ihren Fokus auf das Geschehen rund um die Buden auf dem Markt- und dem Friedrichsplatz richten. „Man hat gesehen, dass diese Buden ein Anziehungspunkt sind. Die Erfahrung zeigt, dass man beispielsweise Glühwein eher nicht ,to go’ bestellt“, sagt Pressesprecher Raphael Fiedler.

Schild Rathaus Corona
Schilder wie diese auf dem Karlsruher Marktplatz erinnern an die Corona-Regeln. Foto: Julia Weller

Mindestens am Wochenende sollen Lautsprecherdurchsagen dabei helfen, die Situation unter Kontrolle zu behalten. Anzeigen und Bußgelder spielen dabei keine große Rolle, vieles liegt ohnehin im Graubereich. Eindeutig ist es meist nur, wenn Gruppen mit mehr als fünf Menschen zusammenstehen. Die Einhaltung der Maskenpflicht lässt sich nur begrenzt kontrollieren, zum Essen oder Trinken darf man den Mundschutz schließlich absetzen.

Polizei will den Überblick behalten

Man werde auch einzelne Gruppen ansprechen, kündigt Fiedler an. Aber eigentlich habe die Polizei das große Ganze im Blick. Ist es aus Sicht der Beamten zu voll, schreitet man ein und fordert zum Gehen auf. Das habe am vergangenen Wochenende schon funktioniert, durch den ständigen Zustrom aber nicht dauerhaft. „Uns geht es um die Gefahrenabwehr“, stellt Fiedler klar.

Die Durchsagen und Ansprachen beträfen dann sicher auch im ein oder anderen Fall Menschen, die gegen keine Regeln verstoßen haben. Befänden sich viele Menschen auf dem Platz, lasse sich mit Strafen ohnehin nicht gerecht umgehen. Während es einen erwischt, würden eventuell viele davonkommen.

Schlangen vor Geschäften und Einkaufszentren oder Gedränge in der Kaiserstraße habe man im Auge, versichert die Polizei. Auch im Verwaltungsstab war der Umgang mit Schlangenbildung und vollen Straßenbahnen Thema, ohne dass zusätzliche Maßnahmen beschlossen worden wären. Hier appelliere man weiterhin an die Vernunft der Menschen und zeige durch Streifenfahrten der Polizei und Einsätze des Kommunalen Ordnungsdienstes (KOD) Präsenz.

Händler hoffen auf ein umsatzstarkes Wochenende

Neben den kommunalen und staatlichen Stellen sind auch die Einzelhändler in der Pflicht. Sie müssen dafür sorgen, dass nicht mehr Kunden als erlaubt ihre Geschäfte betreten und dass sie sich in der Warteschlange an Abstands- und Maskengebot halten. An den beiden bisherigen Adventswochenenden reihten sich vielerorts Menschen vor den Läden auf, rein ging es nur mit Wartezeit.

„Bei uns hat es vergangene Woche maximal acht Minuten gedauert“, berichtet Anne Klausmann, die Managerin des Ettlinger-Tor-Centers. Die meisten Besucher seien sehr geduldig gewesen. Am eigenen Konzept will man nicht viel ändern, es habe bisher gut funktioniert. „Wir hoffen einfach auf ein starkes Wochenende.“

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