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Sanierung historischer Bauten

Karlsruher Prinz-Max-Palais löst Haus Solms als Ort für Trauungen ab

In Karlsruhe wird mit dem Prinz-Max-Palais ein historisches Gebäude an zentraler Stelle saniert. Für viele Bürger hat das direkte Auswirkungen auf ihren Alltag.

Prinz-Max-Palais
Historischer Bau: Das Prinz-Max-Palais soll saniert werden. Wenn für die bisher dort beherbergte Kinder- und Jugendbibliothek ein neuer Standort gefunden ist, kann das Standesamt die dann freien Flächen beziehen. Foto: Jörg Donecker

Der erklärtermaßen oft schönste Tag im Leben ist für viele Karlsruher mit einer Adresse verknüpft: Das Haus Solms in der Bismarckstraße ist der wohl beliebteste Ort für Eheschließungen. Doch mittelfristig wird es dort kein Ja-Wort mehr geben. „Das Prinz-Max-Palais soll das Haus Solms als Trauort ablösen“, bestätigt der städtische Pressesprecher Mathias Tröndle.

Allerdings passiere das nicht morgen oder übermorgen. Das Prinz-Max-Palais in der Nähe des Europaplatzes muss erst einmal saniert werden. Und dieser Umbau bringt dann eine weitere wichtige Neuerung mit sich: Die Kinder- und Jugendbibliothek wird aus dem Palais in der Karlstraße ausziehen.

Für diese Bücherei wird schon länger ein neuer und größerer Standort gesucht. Selbst ein Neubau am Kronenplatz war zeitweise im Gespräch. Kulturbürgermeister Albert Käuflein (CDU) sagt: „Es haben sich neue, sehr interessante Optionen aufgetan.“ Noch macht der Dezernent aber weder zum möglichen Standort noch zum Zeitplan Angaben.

Trauungen im Haus Solms bis zum Bauende im Prinz-Max-Palais

Frühestens Ende 2027, womöglich gar erst Ende 2029 sollen die Arbeiten im Prinz-Max-Palais fertig sein. Trauungen würden bis dahin auf alle Fälle weiter im Haus Solms stattfinden, so Tröndle. Zur Zukunft dieses Baus könne die Stadt derzeit noch keine Aussagen treffen, eine städtische Arbeitsgruppe beschäftige sich mit möglichen Optionen. Politisch entscheidungsreif sei noch nichts.

Mehr Klarheit gibt es beim Prinz-Max-Palais, auch was das Geld angeht: 29 Millionen Euro soll die Sanierung kosten – inklusive Puffer für mögliche Preissteigerungen. Im Erdgeschoss soll künftig geheiratet werden, zudem sollen dort Veranstaltungen und Empfänge möglich sein.

Im Obergeschoss des Prinz-Max-Palais sollen Ausstellungs- und Büroräume des Stadtmuseums, Wechselausstellungsräume und ein Veranstaltungsraum im zweiten Obergeschoss eingerichtet werden. Im Dachgeschoss wiederum sind dann die Räume der Literarischen Gesellschaft untergebracht.

Historische Fassade soll gedämmt werden

Bei der Sanierung gerät auch das Dach in den Blick: Das aktuelle wurde in den 1950er Jahren notdürftig errichtet, es hat einem Gutachten zufolge Feuchtigkeitsschäden und ist von Schädlingen befallen. In Abstimmung mit dem Denkmalschutz ist das neue Dach als zurückgesetztes Staffelgeschoss geplant. Vorgesehen ist eine Photovoltaikanlage, die historische Fassade soll zudem eine Innendämmung erhalten.

Beraten wird das Projekt am Mittwoch, 27. Juli, im Kulturausschuss. In der Vorlage zur Sitzung heißt es: „Die zeitgemäße Erneuerung und Wiederherstellung der Außenanlage ist ebenfalls Teil des Projekts.“ Mit der Aufwertung der Karlstraße könne das historische Stadtpalais eine neue Außenwirkung entwickeln und zur Aufwertung des Quartiers beitragen.

Das Palais entstand in den Jahren 1881 bis 1884 nach Plänen des Architekten Josef Durm. Im Zweiten Weltkrieg wurde es bei einem Luftangriff im Jahr 1944 stark beschädigt. Nach seinem Wiederaufbau war es von 1951 bis 1969 der erste Amtssitz des Bundesverfassungsgerichts. Die Stadt Karlsruhe erwarb das Palais 1969.

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