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100-Dächer-Programm

Karlsruher Solarstrom-Projekt startet mit Verspätung

Auf den Dächern vieler Gebäude der städtischen Karlsruher Wohnungsgesellschaft sollen künftig Solaranlagen Strom für die Mieter liefern. Innerhalb von drei Jahren will die Gesellschaft gemeinsam mit den Stadtwerken vier Megawatt Anlagenleistung montieren. Gestartet ist das Projekt mit Verspätung.

Neue Photovoltaik-Anlagen auf dem Dach eines Hauses in der Heilbronner Straße.
Solarenergie vom Dach: In der Heilbronner Straße haben die Stadtwerke und die Volkswohnung ein gemeinsames Projekt gestartet. Sie wollen 100 Dächer mit Photovoltaik-Anlagen ausstatten. Foto: Jörg Donecker

In der Heilbronner Straße im Rintheimer Feld hat eine Tochterfirma der Stadtwerke Karlsruhe und der Volkswohnung mit dem Aufbau von acht Photovoltaik-Anlagen begonnen. Es ist der verspätete Auftakt für ein gemeinsames Projekt, durch das binnen drei Jahren auf 100 Dächern der städtischen Wohnungsgesellschaft sauberer Strom erzeugt werden soll. Die in der Stadt verbaute Gesamtleitung steigt damit um rund zehn Prozent.

Strom vom Dach für die Mieter ab 2021

Die Anlagen im Rintheimer Feld werden voraussichtlich Ende August fertiggestellt. Nutzen sollen den Strom vor allem die Mieter der 64 Wohnungen in den Gebäuden, so der Plan der Volkswohnung. Der Mieterstromtarif sei voraussichtlich ab dem ersten Quartal 2021 buchbar und liegt unter den sonst in der Stadt angebotenen Preisen, teilen die Unternehmen mit.

Ursprünglich sollten die ersten Solarmodule für das „100-Dächer-Programm” schon im April auf einem Hochhaus in der Weinbrennerstraße montiert werden.

Dort machten allerdings die Windlast und die Höhe der Gebäude einen Strich durch die Rechnung, erklärt Stadtwerke-Sprecher Markus Schneider. Man habe aus diesen Gründen keinen Anbieter gefunden. Daher konzentriert man sich beim Ausbau nun auf Satteldächer, die noch eine Lebensdauer von mindestens 30 Jahren haben.

Ausbau geht in Oberreut weiter

Am Ziel wollen Stadtwerke und Volkswohnung trotz der dreimonatigen Verzögerung festhalten. Bis Ende 2022 soll eine Solarleistung von vier Megawatt auf 100 Dächern verbaut werden, ein Viertel davon noch in diesem Jahr. In der Ausschreibung befinden sich sieben Anlagen für 52 Wohnungen in Oberreut. Dort könnte die Montage im September starten. 15 Photovoltaik-Anlagen für insgesamt rund 180 Wohnungen in Volkswohnung-Gebäuden in Hagsfeld und Rüppurr befinden sich in der Projektierung.

Nicht jedes auf den ersten Blick interessante Gebäude lässt eine Bestückung zu.
Markus Schneider, Pressesprecher Stadtwerke Karlsruhe

Anfang des Jahres hatten Experten die in Frage kommenden Dächer untersucht. Sie haben geklärt, ob sich der Aufbau lohnt und die Statik es zulässt. Aktuell laufen an vielen Stellen weitere Voruntersuchungen. „Nicht jedes auf den ersten Blick interessante Gebäude lässt eine Bestückung zu”, so Schneider.

Derzeit sind im Stadtgebiet Anlagen mit einer Gesamtleistung von 32 Megawatt in Betrieb. In den Ausbau investieren die beiden städtischen Gesellschaften über die gemeinsame Tochter Karlsruher Energieservice (KES) rund fünf Millionen Euro. 100 Dächer sind als Zwischenziel definiert. Sollten sich weitere Gebäude für die Erzeugung von Solarstrom anbieten, könnten es allerdings auch mehr werden.

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