Der Verein, der 2018 von Stephan Winterhoff gegründet wurde, kümmert sich aktuell um mehr als 30 Tiere. „Der Schutz und das Wohlergehen von Tieren liegen uns am Herzen“, sagt Bürgermeister Albert Käuflein (CDU), als er die Urkunde an Winterhoff, den Vorsitzenden des Vereins, überreicht. Insgesamt waren bis Anfang Oktober elf Vorschläge aus der Bevölkerung eingegangen. „Die Jury entschied sich für den Tierschutzhof, weil hier unter anderem Hunde aus Rumänien versorgt werden“, so Käuflein. Hunde, die zum Teil eine lange Odyssee hinter sich haben und schwer vermittelbar sind.
„Auf dem Tierschutzhof wird mit diesen Hunden professionell gearbeitet, um sie wieder in gute Hände abgeben zu können“, erklärt der Bürgermeister, fügt aber auch hinzu, dass manche Hunde trotz aller Bemühungen aufgrund ihrer Vorgeschichte nicht vermittelbar seien. „Sie bekommen hier einen lebenslangen Gnadenplatz“, sagt er und bezeichnet den Einsatz als „gelungenes ehrenamtliches Engagement“.
Winterhoff betont, dass man im Verein sehr stolz auf die Auszeichnung sei, denn sie bedeute eine Wertschätzung der ehrenamtlichen Arbeit. Der Vorsitzende erklärt, dass man auf dem rund 3.000 Quadratmeter großen Grundstück am Lohwiesenweg nicht nur Hunde, sondern auch Fische, Hühner und Gänse betreue. „Wir finanzieren uns ausschließlich über Spenden“, sagt er.
Hoffnung, dass der Tierschutzhof weiter bestehen kann
Die 25 Vereinsmitglieder zahlen keine Beiträge, sondern arbeiten auf dem Gelände und versorgen die Tiere. Eine von ihnen ist Meike, eine junge Frau, die gerade ihren Bundesfreiwilligendienst leistet. Sie kümmert sich unter anderem um Humphrey, einen Schäferhundmischling aus Rumänen.
„Wir hoffen natürlich, dass diese Auszeichnung unsere Chancen auf den Weiterbestand des Tierschutzhofes erhöht“, sagt Winterhoff. Er sieht die Existenz bedroht, da das Gelände, welches der Verein angemietet hat, nicht die baurechtlichen Voraussetzungen für einen solchen Betrieb erfüllt.
„Der Eigentümer würde uns das Grundstück für 90.000 Euro verkaufen“, so Winterhoff. „Ein solches Risiko können wir natürlich nicht eingehen, wenn uns die Schließung droht“, erklärt er und betont, dass es ein „Gebot der Vernunft“ sei, wenn der Tierschutzhof bleiben dürfe, denn „hier steht die Infrastruktur, die wir an anderer Stelle erst schaffen müssten“. Außerdem sei es ohnehin kaum möglich, ein geeignetes Grundstück zu finden, fügt er hinzu.
Winterhoff weist darauf hin, dass die Gebäude, die der Verein nutzt, zum Teil über 50 Jahre alt sind und damit älter als der jetzt gültige Bebauungsplan. Er hofft auf Bestandsschutz und teilt mit, dass einige Gemeinderatsfraktionen bereits ihre Unterstützung zugesagt haben. Auch Bürgermeister Käuflein hofft auf eine baldige Lösung, bezeichnet die Situation aber als „baurechtlich schwierig“.