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49-Jähriger wird von CDU und FDP für die OB-Wahl unterstützt

Karlsruhes CDU-Kandidat Sven Weigt will bei Großprojekten gegensteuern

CDU und FDP fordern SPD und Grüne: Sven Weigt soll Karlsruhes Amtsinhaber Frank Mentrup ausstechen. Der Name des amtierenden Oberbürgermeisters fällt bei der Vorstellung allerdings nur ein einziges Mal.

Vorstellung OB-Kandidat Sven Weigt
Foto Peter Sandbiller
Im Rampenlicht: Sven Weigt skizziert als OB-Kandidat bei seiner offiziellen Vorstellung erste Ideen und Schwerpunkte, sollte er gewählt werden. Foto: Peter Sandbiller

Die ersten Wahlplakate sind bereits gedruckt. Ein freundlich-bestimmter Sven Weigt auf dezent-grünem Hintergrund empfängt auf diesen Plakaten am Montagnachmittag die Medienvertreter im großen Saal des Röser-Hauses. „Die Stimme von Karlsruhe“ will Weigt bei der OB-Wahl am 6. Dezember sein, so der große Aufdruck auf dem Plakat. Der kleinere Aufdruck verweist auf parteipolitische Unabhängigkeit und den Blick auf die Lebenswirklichkeit. Von Anfang an soll eine allzu klare Fokussierung auf die CDU-Anhängerschaft vermieden werden, schon die Werbelinie geht weg vom CDU-Orange und setzt auf grün –in Karlsruhe bekanntlich eine zur Zeit dominante politische Farbe.

Flankiert wird der Kandidat bei seiner Vorstellung demnach gleich von zwei unterschiedlichen Köpfen der Karlsruher Kommunalpolitik. Auf der einen Seite ist es der FDP-Kreisvorsitzende Hendrik Dörr, auf der anderen Seite der CDU-Kreisvorsitzende und Bundestagsabgeordnete Ingo Wellenreuther. Beide strahlen. Denn Sven Weigt, 49 Jahre alt, studierter Diplom-Verwaltungswirt, in zweiter Amtsperiode Bürgermeister von Karlsdorf-Neuthard und Vater von drei Kindern, ist eben nicht nur Kandidat der Karlsruher CDU, sondern hat eine weitere Partei als Unterstützer an seiner Seite.

Liberale im Wahlkampfteam von Weigt

Die FDP will ihn ebenfalls an die Rathausspitze bringen, liberale Vertreter sind zudem Teil des Wahlkampfteams. „Wir sind überzeugt, dass es einen Wechsel an der Spitze des Rathauses braucht“, so Ingo Wellenreuther. Und Hendrik Dörr freut sich, dass es zum ersten Mal gelungen sei, ein Bündnis von CDU und FDP für die OB-Wahlen zu schließen. Für die FDP sei es klar, dass es einen Wechsel im Rathaus brauche. Denn beim amtierenden OB Frank Mentrup sei „das Thema Gestalten ein ganz großes Leck“.

Es ist damit aber das einzige Mal, dass der Name des Amtsinhabers in dieser Pressekonferenz fällt. Sven Weigt erwähnt den Namen gar nicht, verweist auf seine Bürger- und Lebensnähe, auf seine politischen Ämter. „Ich bin Bürgermeister mit Leib und Seele. Und ich bin nahe bei den Menschen“, betont der Kandidat. Er wolle sich auch keinen Parteiprogrammen unterwerfen, für ihn zähle das „wirkliche Lebensumfeld der Menschen“. Inhaltlich setzte er dabei erste Punkte. Beim Kampf gegen die Wohnungsnot sei für ihn auch die Ausweisung von Flächen zur Bebauung kein Tabu. Angesichts von finanziell ausufernden Großprojekten wie Staatstheater oder Stadthalle wolle er gegensteuern. „Wir müssen die ganzen Großprojekte ordnen nach Qualität, Budget und Zeit.“

Dann gelte es zu priorisieren. Den Bau einer zweiten Rheinbrücke hält er für wichtig sowohl für Stadt wie Region. „Sie ist für die Lebenswirklichkeit der Menschen von zentraler Bedeutung.“ Hier den Klageweg zu bestreiten, wie es Karlsruhe gemacht hat, habe er für falsch gehalten. „Man hätte das Thema aktiv gestalten müssen.“ Als Vater von drei Kindern seien ihm auch die Probleme bei der Kinderbetreuung bekannt. „Wir brauchen gute Schulen – aber ich will den Eltern nicht die Art der Betreuung verordnen.“ Das Thema Mobilität stelle er ebenfalls in den Mittelpunkt. „Auch für den Einzelhandel ist dies zentral wichtig“, so Weigt. Er stehe als Bürgermeister auch für einen kooperativen Führungsstil und Zuhören, hier verwies er auf die Vorgänge am Staatstheater. „Das ist personalpolitisch schon ein Supergau – so etwas darf nicht passieren.“

Coronabedingt kleinere Veranstaltungen

Ob ihm die verbleibenden zwölf Wochen bis zum Wahltermin ausreichen, um sich in der Stadt bekannt zu machen? „Wenn sie einen Kandidaten haben, der im Berufsleben steht, dann kann dieser kein Jahr Wahlkampf machen“, kontert Weigt eine entsprechende Frage. Er werde sich sehr intensiv in der Stadt aufhalten und das Gespräch suchen. Statt coronabedingt unmöglicher großer Veranstaltungen werde es viele „coronakonforme“ kleinere geben – und viele Social-Media-Aktivitäten.

Damit sind nun vier Kandidaten beziehungsweise Kandidatinnen für die OB-Wahl am 6. Dezember bekannt. Neben dem Amtsinhaber Frank Mentrup (SPD), der auch von den Grünen unterstützt wird, kandidieren Freie Wähler-Stadträtin Petra Lorenz (auch unterstützt von Für Karlsruhe) sowie Vanessa Schulz (Die Partei). Ab dem 26. September können offiziell Bewerbungen bei der Stadt eingereicht werden.

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