
Karstadt verkleinert sich in der Karlsruher Innenstadt. Das inzwischen Galeria genannte Warenhaus wird im Untergeschoss eine Fläche von 1.600 Quadratmetern aufgeben.
Konkret geht es um den schlauchartigen Verkaufsraum, der unter dem Rathaus und der Lammstraße liegt. Dort werden derzeit unter anderem Bad-Zubehör, Stoffe, Bettwäsche, Kissen, Bettdecken und Matratzen angeboten. Die dortigen Rolltreppen sind schon länger abgesperrt.
Vermieterin dieses Gebäudeteils ist die städtische Fächer GmbH. Im Jahr 1991 wurde die Fläche an die Karstadt AG Essen vermietet. Mittlerweile seien die Verträge auf die Aachener Grundvermögen Kapitalverwaltungsgesellschaft übergegangen. Diese habe fristgerecht zum 30. Juni dieses Jahres gekündigt, teilte das Presseamt der Stadt auf Nachfrage dieser Redaktion mit.
Und weiter: „Es wird derzeit eruiert, welche Nachnutzungen möglich sind. Spruchreife Überlegungen oder eine konkrete Nachnutzung gibt es noch nicht.“ Die Fraktion Freie Wähler/FÜR hatte per Anfrage im Gemeinderat das Thema öffentlich gemacht.
Karstadt will Miete sparen
Nach Angaben der Aachener Grundvermögen Kapitalverwaltungsgesellschaft benötige Karstadt diese ergänzend zum Haupthaus angemietete Fläche schon längere Zeit nicht mehr. Man löse nun den Vertrag auf, um Miete für Karstadt zu sparen.
Für das Haupthaus gilt: Karstadt ist alleiniger Mieter der Immobilie mit etwa 35.000 Quadratmetern. „Die Untervermietung von Flächen obliegt dem Mieter. Auch Aldi im Untergeschoss der Immobilie ist Untermieter von Karstadt“, erläutert die Aachener Grund.
Die Gesellschaft erklärt weiter: „Wir haben mit Galeria Karstadt Kaufhof ein laufendes ungekündigtes, langfristiges Mietverhältnis.“ Im Rahmen des Galeria-Schutzschirmverfahrens habe man sich aber natürlich mit Alternativlösungen beschäftigt: „Sollte das Unternehmen den Standort aufgeben, sehen wir angesichts der exzellenten Lagequalität der Immobilie in Karlsruhes 1-A-Einzelhandelslage gute Chancen, diese – möglicherweise im Anschluss an einen Umbau der Immobilie – zeitnah weiterzuvermieten und einen längeren Leerstand in diesen zentralen Innenstadtlagen zu vermeiden“, schreibt eine Sprecherin der Aachener Grund.
Karlsruhe bietet Unterstützung an
Erst vor wenigen Wochen kündigte Karstadt an, bundesweit 52 von insgesamt noch 129 Warenhäusern zu schließen. Karlsruhe war am Ende nicht betroffen. Doch auch in diesem Haus trennt sich der Konzern von Personal. Schon länger ist zu beobachten, dass Untermieter wie eben Aldi oder auch die Badische Backstub‘ einsteigen.
Ein Weg, den Oberbürgermeister Frank Mentrup (SPD) unterstützt: „Bei der Suche nach passenden Untermietern biete ich die Unterstützung der Stadt Karlsruhe an“, hatte er in den Tagen vor der Standortentscheidung erklärt. Denn Karstadt stelle für die Karlsruher Innenstadt eine wichtige Ankernutzung mit großer regionaler Bedeutung dar.