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KIT-Veranstaltung am 4. Juli

Das Universum und das Higgs-Teilchen: KIT-Forscher erklären die sensationelle Entdeckung

Die Rätsel des Alls und die unvorstellbar winzigen Elementarteilchen faszinieren auch Laien – aber es ist schwer, auch nur einen Hauch von Vorstellung dazu zu entwickeln. Karlsruher Forscher wollen das mit der Veranstaltung „10 Jahre Higgs-Boson“ ändern.

ARCHIV - Die Illustration zeigt den Zerfall eines fiktiven Higgs-Boson (Handout). Neue Messergebnisse stimmen Physiker zuversichtlicher, dass das hypothetische Higgs-Teilchen tatsächlich existiert. Foto: Cern (zu dpa: "Physiker kommen Aufklärung des Higgs-Rätsels näher") +++ dpa-Bildfunk +++
Die Simulation eines zerfallenden Higgs-Boson: Schon in den 1960er-Jahren beschrieb der britische Physiker Peter Higgs theoretisch das Elementarteilchen. Erst 2012 gelang der Nachweis im Experiment. Foto: CERN picture alliance / dpa

Dieser Entdeckung verdankt der britische Physiker Peter Higgs seinen Nobelpreis: Am Forschungszentrum Cern bei Genf gelang es Forschern 2012 endlich, das Higgs-Elementarteilchen nachzuweisen. Das war ein sensationeller Durchbruch, der das Grundverständnis vom Universum berührt.

An diesem 4. Juli jährt es sich zum zehnten Mal, dass die Forscher die Jubelmeldung verkündeten. Deshalb lädt das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) interessierte Laien an diesem Montagabend zu der Veranstaltung „10 Jahre Higgs-Boson“ ein.

Es wird zunächst eine Live-Schaltung ans CERN geben. Dann spricht ein Wissenschaftler, der an der Entdeckung maßgeblich beteiligt war: Markus Klute, Professor für Experimentelle Teilchenphysik. „Das Higgs-Teilchen verleiht allen anderen Teilchen ihre Masse“, erklärt der KIT-Institutsleiter. Es sei „das letzte Puzzlestück, das im Standardmodell der Teilchenphysik zur Beschreibung der Materiebausteine und ihrer Wechselwirkungen noch gefehlt hatte“.

Live-Schaltung ans CERN: Markus Klute war am Higgs-Nachweis maßgeblich beteiligt

Zwei Jahre lang hatten Klute und ein internationales Team an dem Experiment am gigantischen Teilchenbeschleuniger des CERN fast pausenlos gearbeitet. „Das hat so viel Spaß gemacht“, schwärmt der 46-Jährige bei der Erinnerung an jene aufregende Zeit.

Der Teilchenphysiker Markus Klute forscht jetzt am KIT. Hier steht er vor dem Modell des Teilchendetektors CMS. Mit dem Großexperiment gelang Klute und einem Kollegen-Team der sensationelle Nachweis des Higgs-Elementarteilchens.
Mit Millionen aus den USA zurückgeholt: Der Teilchenphysiker Markus Klute forscht jetzt am KIT. Hier steht er vor dem Modell des Teilchendetektors CMS. Mit dem Großexperiment gelang Klute und einem Kollegen-Team der sensationelle Nachweis des Higgs-Elementarteilchens. Foto: Andrea Fabry

An die Karlsruher Exzellenz-Universität wechselte Klute erst 2021. Zuvor lehrte und forschte er am weltberühmten Vorbild des KIT, dem Massachusetts Institute of Technology (MIT). Mit einer hoch dotierten Humboldt-Professur gelang es, den Teilchenphysiker zurück nach Deutschland zu holen. Fünf Millionen Euro an Forschungsgeldern waren mit der Berufung verbunden.

Viele seiner neuen Kollegen kannte Klute bereits, denn auch das KIT ist seit langem mit zahlreichen Wissenschaftlern an der Grundlagenforschung am CERN beteiligt. Gemeinsam wollen sie eine führende Rolle dort ausfüllen.

Und sie wollen das unvorstellbar winzige und rätselhafte Higgs-Elementarteilchen besser verstehen lernen. Sein Namensgeber Higgs hatte es schon rund 50 Jahre vor dem experimentellen Nachweis theoretisch beschrieben. Aber welche Eigenschaften hat es genau? Wie koppelt es sich an andere Teilchen? Auf solche Fragen suchen die Karlsruher Teilchenphysiker nun Antworten.

Für Klute geht es auch darum, die Grenzen des Verstehens auszuloten. Er weiß, dass der Mensch im Grunde nichts weiß – und ist zugleich angetrieben von der Hoffnung, die Rätsel des Universums zumindest zu einem kleinen Teil zu lösen. Das Higgs-Elementarteilchen könnte ein Schlüssel dazu sein, die Wechselwirkung zwischen dunkler und sichtbarer Materie zu verstehen.

Veranstaltung „10 Jahre Higgs-Boson“

Die populärwissenschaftliche Abend beginnt am Montag, 4. Juli, um 18 Uhr im Gerthsen-Hörsaal der Karlsruher Universität (Gebäude 30.21).

Das Programm:

  • Liveschaltung ans CERN und Unterhaltung mit KIT-Teilchenphysiker Frank Hartmann
  • „Das Higgs-Boson: Eine Erfolgsgeschichte” – ein Vortrag von Markus Klute, Institutsleiter für Experimentelle Teilchenphysik am KIT
  • Podiumsdiskussion mit Anke-Susanne Müller, Ulrich Husemann, Felix Kahlhöfer und Belina von Krosigk – die KIT-Physiker werden dabei auch Fragen des Publikums beantworten.

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