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Zelte am Schloss abgebrochen

Mitorganisator Simon Völker: „Eine Neuauflage des Karlsruher Klimacamps ist denkbar“

Seit Ende Mai campten Klimaaktivisten vor dem Karlsruher Schloss. Damit ist nun erst einmal Schluss. Dass sie zurückkommen, ist aber durchaus denkbar – wenn es wieder wärmer ist.

Reste vom Klima-Camp am Schlossplatz in Karlsruhe.
Viel ist nicht mehr da: Zwei Fahnen, Hochbeete und Blumentöpfe erinnern noch an das Klimacamp am Schloss. Die letzten Reste sollen nun auch verschwinden. Foto: Jörg Donecker

Das Karlsruher Klimacamp vor dem Schloss ist Geschichte. In den vergangenen Tagen haben die Aktivisten ihre Zelte abgebaut. Jetzt erinnern nur noch zwei Hochbeete, ein paar Blumentöpfe und zwei Fahnen an die 121 Tage währende Versammlung.

Die letzten Reste sollen am Freitag verschwinden, dann ist laut Mitorganisator Simon Völker eine Ortsbegehung mit dem Ordnungsamt vorgesehen.

„Es war einfach sehr viel Aufwand und kostet Energie“, erklärt Völker das Ende der Aktion. Schließlich sei ein harter Kern von Aktivistinnen und Aktivisten abwechselnd durchgängig im Camp gewesen.

Gerade während der kühleren Jahreszeit sei das nicht aufrechtzuerhalten, so der Klimaaktivist. Deswegen habe man sich entschlossen, die Zelte nach der Bundestagswahl abzubrechen.

Demos und Aktionen geplant

Völker kann sich jedoch gut vorstellen, das Klimacamp im kommenden Jahr wieder zum Leben zu erwecken: „Im Frühjahr oder Sommer wäre das durchaus möglich.“ Mit Demos und anderen Aktionen wolle man bis dahin auch weiter präsent bleiben.

Sein Fazit zum Klimacamp fällt unterdessen geteilt aus. „Es hat nicht viel am Status Quo verändert“, resümiert Völker nüchtern.

Keine Partei habe ein entsprechendes Programm, mit Hilfe dessen das 1,5-Grad-Ziel zu erreichen sei. „Aber wir konnten mit einigen Politikern sprechen, etwa mit Umweltbürgermeisterin Bettina Lisbach“, so der Klimaaktivist.

„Weiter Druck auf Kommunalpolitik machen“

Auch mit der Bevölkerung sei man ins Gespräch gekommen. Das seien anregende Gespräche gewesen, manche durchaus auch kritisch, erklärt Völker.

Zudem habe das Camp der Vernetzung gedient, man sei mit vielen anderen Gruppen und Organisationen in Kontakt getreten. So könne man auch in Zukunft weiter auf die Kommunalpolitik Druck machen, ist der Klimaaktivist sicher.

Besonders froh sind die Mitglieder des Klimacamps darüber, mit ihrer Initiative für eine Abschaltung des Rheinhafendampfkraftwerks (RDK7) nach ihren Worten viel Aufmerksamkeit erregt zu haben. 2.000 Unterschriften habe man gesammelt, „und Ende Oktober will der Gemeinderat über eine Stellungnahme beraten“, so Völker.

„Insgesamt haben wir mit dem Camp die Themen Klimaschutz und Klimagerechtigkeit in die Mitte der Stadt gebracht“, zeigt sich Völker zufrieden. „Und genau da gehören diese Themen ja auch hin.“

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