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Monatelange Personalprobleme

Stadt Karlsruhe übernimmt Knielinger Kita von Espira

In dieser Kita rumorte es gewaltig: Nach monatelangen Personalproblemen übergibt der private Träger Espira seine Kita in Karlsruhe-Knielingen an die Stadt. Eltern hatten diesen Schritt seit Wochen gefordert.

Espira Kita in Knielingen
Neue Perspektive: Die Stadt wird die Knielinger Kita mit bis zu 130 Betreuungsplätzen vom privaten Träger Espira voraussichtlich zum 1. Juni übernehmen. Foto: Jörg Donecker

Am Ende war der Druck auf Espira offenbar zu groß, nun geht es schnell. Der private Kita-Träger, der seit 2018 in Deutschland aktiv ist und mittlerweile fast 60 Kitas betreibt, übergibt seine Einrichtung in Knielingen an die Stadt. Noch Anfang vergangener Woche hatte Espira das in einem Brief an die Eltern kategorisch ausgeschlossen.

In der Kita rumort es seit Monaten gewaltig. Häufige Personalwechsel und verkürzte Öffnungszeiten brachten die Eltern auf die Barrikaden. Laut einer aktuellen anonymen Umfrage forderten mehr als 80 Prozent der 54 teilnehmenden Eltern einen Trägerwechsel. Fast die Hälfte gab an, nach einem neuen Kitaplatz zu suchen.

In einer Pressemitteilung verkündet das Unternehmen nun, dass es den Vorschlag der Stadt zur Übernahme der Trägerschaft annehmen wird. Gleichzeitig entschuldigen sich die Verantwortlichen bei Eltern und Kindern dafür, dass „wir unser Versprechen in Karlsruhe-Knielingen nicht halten konnten“. Man wolle die Kita auf einem partnerschaftlichen Weg übergeben, um den Kindern „eine Betreuung und Förderung in einem gefestigten Umfeld zu ermöglichen“.

Stadt peilt den 1. Juni an

Espira-Regionalleiter Daniel Frech hatte am Montagmorgen die Mitarbeiter über den Schritt informiert. Anschließend traf er sich mit Sozialbürgermeister Martin Lenz (SPD), um die Details zu besprechen. „Wir werden eine Kooperationsvereinbarung unterzeichnen“, kündigt Lenz an. „So ein Trägerwechsel ist kein Spaziergang. Es geht beispielsweise um Personal, das Gebäude und die Ausstattung.“ Es gebe einige Steine, die aus dem Weg zu räumen seien. Aber man werde das schaffen. Wie die BNN bereits am Freitag berichteten, peilt die Stadt den 1. Juni als Übernahmetermin an.

„Wir werden uns sofort mit Hochdruck um die Kita kümmern“, verspricht Elke König, die Fachbereichsleiterin der Sozial- und Jugendbehörde. Besonders im Fokus steht dabei das Personal.

König will direkt in die Bewerbungsgespräche einsteigen. Trotzdem bittet sie um Geduld. „Wir bekommen das natürlich nicht sofort gerettet“, sagt sie. „Ein vernünftiger Übergang kann auch nur gemeinsam gelingen, mit Espira, den Eltern und uns“, ergänzt Lenz. Stellvertretend empfängt er am Dienstag den Elternbeirat zum Gespräch.

Bei den Eltern sorgt die Nachricht schon jetzt für große Erleichterung. „Anfang vergangener Woche sah das alles noch ganz anders aus, jetzt ging es sehr schnell“, sagt Elternbeiratsmitglied Sarah Leitzbach. „Wir sind guter Hoffnung, dass es nun in die richtige Richtung geht.“ Seit Februar hatten die Eltern öffentlich mehrfach ein städtisches Eingreifen gefordert.

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