Um den Fahrgästen die Orientierung in den unterirdischen Haltestellen zu erleichtern, wollen die Verkehrsbetriebe Karlsruhe (VBK) noch einige Nachbesserungen in Angriff nehmen. Auf jeden Fall wird es künftig Lautsprecherdurchsagen zu einfahrenden Bahnen geben.
Die Technik dafür sei schon bestellt, teilen die VBK mit, Auslieferung und Montage stünden jedoch noch aus. Ob mehr Schilder mit Hinweisen zur Fahrtrichtung auf den jeweiligen Bahnsteigen aufgehängt werden sollen, wollen die Verkehrsbetriebe nach eigenen Angaben noch prüfen, steht in einer Stellungnahme für den Hauptausschuss. Ebenso mögliche Hinweisschilder zum Aufzug an der Haltestelle Marktplatz, der laut Einschätzung der VBK als einziger in den unterirdischen Haltestellen nicht vom Bahnsteig aus zu sehen ist.
Wo noch Platz vorhanden ist, könnten auch zusätzliche Sitzgelegenheiten für die Fahrgäste angebracht werden.
Haltestellen werden im Hauptausschuss diskutiert
In den Hauptausschuss gebracht wurde das Thema von der Gemeinderatsfraktion von Freien Wählern und Für Karlsruhe, die in einem entsprechenden Antrag Verbesserungen an den unterirdischen Haltestellen der Kombilösung einforderten.
Das Thema ist nicht neu. Bereits bevor der Antrag gestellt wurde, hatte die Karlsruher Liste (KAL) die ihrer Ansicht nach „minimalistische Ausschilderung“ der U-Bahn-Haltestellen kritisiert und in einem Brief an die VBK Verbesserungen hinsichtlich der Barrierefreiheit angemahnt. Auch zahlreiche ältere Menschen hatten sich bei den BNN über die zu wenigen Hinweisschilder im Untergrund beschwert.
Forderung nach mehr Barrierefreiheit im Untergrund
Bei ihren Vorstößen haben KAL, FW und Für Karlsruhe nach eigenen Angaben vor allem die Bedürfnisse von älteren und in ihrer Mobilität oder Sehkraft eingeschränkten Menschen im Blick. „Fahrzeuge des öffentlichen Verkehrs müssen mit Rollstuhl, Rollator und für sensorisch behinderte Menschen zugänglich, betretbar und auffindbar sein“, begründet die FW/Für Fraktion ihren Antrag.
Nach den ersten Berichten in den BNN wurden noch schnell Verbesserungen und zusätzliche Hinweisschilder angekündigt. Doch nun rudern die VBK etwas zurück. Die Finanzierung von zusätzlichen Hinweisschildern und Sitzgelegenheiten müssten beim Milliardenprojekt Kombilösung zunächst einmal geprüft werden, heißt es in der Stellungnahme.
Quietschen im Tunnel besonders laut
Keinen Nachjustierungsbedarf sehen die VBK im Gegensatz zu den Antragstellern bei den Abfahrtsmonitoren. Das Layout der Anzeigen mit der schwarzen Schrift auf weißem Hintergrund sei mit der städtischen Behindertenbeauftragten vorab abgesprochen und entsprechend umgesetzt worden.
Außerdem wurden die Monitore so niedrig wie möglich angebracht. Die unterirdischen Anzeigen hängen tiefer als an den oberirdischen Haltestellen, aber trotzdem so hoch, dass sie vor Vandalismus geschützt seien.
Prüfen wollen die VBK nach eigenen Angaben auch Möglichkeiten zur Reduzierung der Quietschgeräusche im unterirdischen Gleisdreieck Marktplatz, die bei der Fahrt durch die engen Kurven erzeugt werden.
Weil das Quietschen von den Tunnelwänden mehrfach reflektiert werde, sei der Schallpegel dort höher als an der Oberfläche. Ein Planungsfehler liegt nach Einschätzung der Bauherren allerdings nicht vor. Der Grund: Wegen des begrenzten Platzes zwischen der Bebauung seien keine größeren Kurvenradien möglich gewesen.