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Treff bei Hauptfeuerwache

Konvoi aus Karlsruhe: Feuerwehrfahrzeuge für die Ukraine

Ein Feuerwehr-Hilfstransport macht sich von Karlsruhe aus auf den Weg ins ukrainische Kriegsgebiet.

Gemeinsame Aktion: Die Wehren aus Karlsruhe, dem Landkreis Karlsruhe sowie dem Enzkreis spenden ausgemusterte Feuerwehrfahrzeuge an die Ukraine.
Gemeinsame Aktion: Die Wehren aus Karlsruhe, dem Landkreis Karlsruhe sowie dem Enzkreis spenden ausgemusterte Feuerwehrfahrzeuge an die Ukraine. Foto: Jörg Donecker

Es waren acht ausgemusterte, aber voll funktionsfähige Feuerwehrfahrzeuge, dazu ein Versorgungsfahrzeug und ein Reisebus, die sich am Freitag um 18 Uhr von der Karlsruher Feuerwehrhauptwache aus auf die rund 1.400 Kilometer lange Reise Richtung Ukraine machten.

Ziel ist das polnische Städtchen Hrebenne im Landkreis Tomaszowski Lubelski, dem Partnerlandkreis von Freudenstadt, direkt an der polnisch-ukrainischen Grenze. Aus Freudenstadt kam auch die Idee für diese Aktion, die vom dortigen Kreisbrandmeister Frank Jahraus koordiniert wurde.

24 Stunden nahezu nonstop werde die Fahrt wohl dauern, unterbrochen nur durch Tankstopps und Fahrerwechsel, sagt der Karlsruher Feuerwehrkommandant Florian Geldner, der sofort reagierte, als die Anfrage aus Freudenstadt kam. Drei Fahrzeuge, die für diese Aktion in Frage kamen, wurden an Rathaus gemeldet und auch dort ging es dann schnell. „Wir haben sofort zugestimmt“, bestätigt Bürgermeisterin Bettina Lisbach (Grüne).

Vor der Ausfuhr gilt es viele Hürden zu meistern

Weitere Fahrzeuge kamen aus dem Landkreis Karlsruhe und dem Enzkreis. Doch ganz ohne Hürden liefen die Vorbereitungen nicht, jede Menge Papierkram musste erledigt werden, wie der aus Linkenheim-Hochstetten stammende Jahraus bestätigte.

„Ausfuhrgenehmigung, Schenkungsurkunden und Zollpapiere waren nötig“, so Jahraus. Der Weg über die EU-Außengrenze sei durchaus aufwendig.

Knapp drei Wochen dauerte es von der ersten Idee bis zur Abfahrt Richtung Ukraine, wo am Sonntag die zwei Drehleitern, ein Tanklöschfahrzeug, vier Löschfahrzeuge sowie ein Schlauchwagen samt Ausrüstung an die ukrainische Feuerwehr aus Lviv übergeben werden sollen.

Nach einer kurzen Schulung der ukrainischen Kollegen geht es noch am selben Tag zurück nach Polen und von dort aus, nach einem Mittagessen, mit dem Reisebus eines Busunternehmens aus dem Landkreis Freudenstadt weiter nach Deutschland.

Wir schicken ja keinen Schrott da rüber.
Markus Pulm, Branddirektor der Karlsruher Berufsfeuerwehr,

Die Feuerwehrfahrzeuge entsprechen zwar nicht mehr den hohen deutschen Standards, doch sie sind allesamt voll funktionsfähig und einsatzbereit, wie der leitende Branddirektor der Karlsruher Berufsfeuerwehr, Markus Pulm, betont. „Wir schicken ja keinen Schrott da rüber.“

Eigentlich wollte die Stadt die Fahrzeuge auf dem Gebrauchtmarkt für rund 25.000 Euro verkaufen, so aber wurden sie zur Spende an die Ukraine. Pulm, der am Freitag seinen letzten Arbeitstag absolvierte, ist sicher, dass sie an ihrem Bestimmungsort in Lviv wichtige Aufgaben übernehmen werden.

Zumal die dortige Berufsfeuerwehr einen Großteil ihrer Fahrzeuge ins umkämpfte Landesinnere schicken musste.

Das Land Baden-Württemberg nutzte den Konvoi, der unterwegs noch durch zwei Feuerwehrfahrzeuge aus Niedersachsen ergänzt wird, um seinerseits 300 Paar Schutz- und Sicherheitsstiefel, 100 Notfallrucksäcken sowie 300 Handlampen mit auf die Reise zu schicken. Dies wurde kurzfristig aus dem Soforthilfeprogramm des Landes bereitgestellt, wie Landesbranddirektor Thomas Engelhaaf erläuterte.

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