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Von Fake News und Fotoschätzen

Es gibt auch Kritik an der Bunten Nacht der Digitalisierung in Karlsruhe – Aufbau zu dezentral?

Das Angebot bei der Bunten Nacht der Digitalisierung am Freitag in Karlsruhe war riesig. So informierten die BNN am ZKM etwa über Fake News. Doch es gibt auch Kritik am Konzept.

Auf den Spuren von Trump: Bei der Bunten Nacht der Digitalisierung, hier bei einer Veranstaltung im ZKM, konnten Besucher unter Anleitung mal selbst ausprobieren, wie schnell sich Fake News erstellen lassen.
Auf den Spuren von Trump: Bei der Bunten Nacht der Digitalisierung, hier bei einer Veranstaltung im ZKM, konnten Besucher unter Anleitung mal selbst ausprobieren, wie schnell sich Fake News erstellen lassen. Foto: Klaus Müller

„Aufgrund technischer Probleme musste die Bunte Nacht der Digitalisierung kurzfristig abgesagt werden“, heißt es in einer Mitteilung der Stadt Karlsruhe. Laut Presseinfo will man die Veranstaltung am 29. Februar 2023 nachholen. „Gut, dass ich da erst gar nicht hingegangen bin“, dürfte so mancher Leser denken. Ein kräftiges „Hä, was soll das?“, dürfte wiederum anderen entfleuchen.

Klar, bei der Meldung handelt es sich um eine an dieser Stelle gewollt platzierte Fake News. Das wissen all die, die eine der 80 Veranstaltungen und Angebote besagter „digitaler Nacht“ am Freitag besuchten. Und die anderen? Die werden wahrscheinlich die Nachricht für bare Münze halten und sie irgendwo gedanklich ad acta legen.

Sich überhaupt mal darüber Gedanken zu machen, eben über Fake News und Co, war ein Aspekt, dem sich die Bunte Nacht der Digitalisierung annahm. Einer unter vielen, wie sich schnell beim Blick auf das überbordende Programm erkennen ließ.

Kritik an dezentralem Aufbau der Bunten Nacht der Digitalisierung in Karlsruhe

Der digitale Spannungsbogen, der analog im Gespräch mit den Protagonisten der einzelnen Standorte erfahren werden konnte, war in der Tat groß. „Da ist was dran“, lautete die vorläufige Bilanz einer Gruppe am KIT, die Besucher – viele waren es nicht – über E-Learning an der Uni informieren wollte.

Was das angeht, gibt es tolle Programme, wie „helpBW“ oder „HoCampus“ (einfach mal Suchbegriff im Internet eingeben). Zumeist blieb die jederzeit gesprächs- und informationsbereite Gruppe unter sich. „Das Thema der Bunten Nacht ist gut. Die Umsetzung könnte besser sein“, so der Tenor – mit dem Einwurf, dass man das Ganze vielleicht doch nicht so dezentral hätte anbieten sollen.

Zu einer etwas anderen Bewertung kam David Hermanns von CyberForum. Zusammen mit dem Wissenschaftsbüro der Stadt organisierte der Verein den Veranstaltungsreigen. „Die Teilnehmer müssen sich auch einbringen, müssen im Vorfeld Werbung dafür machen“, befand Hermanns. „Bei uns hat die Bude gebrummt.“ Gut besucht seien ebenso die Angebote der Stadt gewesen.

Eine Vorgabe habe die Bunte Nacht jedenfalls erfüllt: die Vielfalt in Karlsruhe rund ums Thema Digitalisierung aufzuzeigen. „Abgesehen davon bin ich happy, dass wir nach Corona wieder so was anbieten konnten.“

Veranstaltungsort des KIT ist nicht leicht zu finden

Entspannt, in Ermangelung von Besucherströmen, ging es derweil am, zugegebenermaßen nicht einfach zu findenden, Veranstaltungsort des KIT-Archivs zu. Dabei wurde hier einiges geboten. Praxisbezogen zeigte Fotograf H. Felix Gross, wie sich Negative und Dias digitalisieren lassen. Entsprechende Digitalisierungsprojekte gehören längst zum Alltag von Archiven.

Aus Analog wird Digital: Fotograf H. Felix Gross zeigt am Standort KIT-Archiv, wie sich Negativ und Dias digitalisieren lassen
Aus Analog wird Digital: Fotograf H. Felix Gross zeigt am Standort KIT-Archiv, wie sich Negativ und Dias digitalisieren lassen Foto: Klaus Müller

Als Beispiel nannte Klaus Nippert, Leiter des KIT-Archivs, die Digitalisierung von einem bemerkenswerten „analogen“ Bilderfundus über das vormalige Kernforschungszentrum.

Aktuell wird laut Nippert am KIT an der Digitalisierung der Studierendendaten gearbeitet.

BNN informieren am ZKM über Fake News

Auf mehr Besucherinteresse stieß die Veranstaltung beim ZKM zum Thema Fake News. Die BNN-Redakteure Alexei Makartsev, ein Kenner der russischen Politik, und Christina Fischer referierten über die Arbeit von Journalisten – über deren Aufgabe, gewissenhaft und objektiv zu Sachverhalten zu recherchieren.

Dazu zählt auch die Überprüfung von „News“, die möglicherweise als Fake News einzuordnen sind. Die Probe aufs Exempel konnten die Besucher selbst machen. Unter Anleitung von Mitgliedern des Vereins Medienkompetenz durften sie „Falsch-Nachrichten“ produzieren.

„Das geht ja verdammt schnell“, stellte nicht nur das Ehepaar Brinkmann fest. Umso wichtiger sei es deswegen, sich selbst Informationsgrundlagen zu schaffen, riet Inga Klas vom Medienkompetenz Team.

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