
Sechs Monate ohne Gäste – das war zu lang beziehungsweise zu wenig für das Restaurant von Peter Wrzesinski auf Ko Samui in Thailand. Der gebürtige Karlsruher musste seine Gaststätte mit KSC-Fantreff nun schweren Herzens schließen. Das Lokal hätte im Oktober sechzehn Jahre existiert.
Das 9.000 Kilometer von Karlsruhe entfernte Lokal war bei vielen Fans des Karlsruher SC und auch anderen Fußballfans sehr beliebt – es hatte Kultstatus.
Auch der ehemalige Nationalspieler Stefan Kuntz habe einmal mit seiner Frau vorbeigeschaut, als er noch KSC-Trainer war. „Das war allerdings noch in meinem kleinen Lokal, dem Baden Café, das sich etwa 60 Meter weiter weg befand und eher eine Bretterhütte mit Bierbänken war“, so der 61-jährige Fußballfan.

„Dort, wo das Lokal war, gab es direkt daneben ein Elefanten-Trekking“, sagt der Inhaber. Vor einiger Zeit kamen nach einem Unwetter keine Touristen mehr und das Elefantencamp ging Pleite.
Viele Facebook-Nachrichten erreichten den Wirt
Als der Wirt über Facebook seine Gäste, Freunde und Bekannte über den Weggang von Samui informierte, erhielt er in wenigen Stunden 118 Benachrichtigungen. „Wir ziehen jetzt zu der Familie meiner Frau und möchten dort ein kleines Lokal mit Shop eröffnen“, sagt er im Gespräch mit den Badischen Neueste Nachrichten. Der Vater seiner Frau gibt ihnen ein kleines Haus in der Nähe einer Schule in Khong Chiam im Bundesland Ubon Ratchathan.
„Wir sind gerade dabei, unsere Möbel und Sachen auf den zwei LKWs zu verladen und dann heißt es: mach‘s gut, Koh Samui“, sagt der KSC-Fan. Nach über 23 Jahren habe Corona ihm und seiner Familie das Genick gebrochen. „Einige unserer alten Gäste meinten zwar, ich sollte bei PayPal einen Spendenaufruf starten, da dies viele Lokale derzeit machen, aber das ist nicht mein Ding“, erklärt er.

Von solchen Dingen habe er einfach zu wenig Ahnung. „In Thailand sind die Grenzen zu und es wird wohl auch noch lange so bleiben“, so der Gastronom. Die Politiker im Land würden Ende nächsten Jahres sprechen. Dann dürfe in der Zwischenzeit allerdings nichts mehr passieren.
Seit Mai 1997 lebt Wrzesinski, der früher in Karlsruhe-Mühlburg wohnte, mit seiner Familie auf der thailändischen Insel.