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Auch Streetfood-Angebot ein Thema

Künftig samstags ein Wochenmarkt auf dem Karlsruher Marktplatz?

Seit der Rückkehr an die Pyramide lockt der Abendmarkt in der Karlsruher Innenstadt wieder mehr Besucher an. Bei der Stadt macht man sich deshalb Gedanken, wie man den Platz am Samstag beleben kann.

Macht seinem Namen Ehre: Jeden Mittwoch findet auf dem Marktplatz der Abendmarkt statt.
Macht seinem Namen Ehre: Jeden Mittwoch findet auf dem Marktplatz der Abendmarkt statt. Foto: Jörg Donecker/Archiv

Jeden Mittwoch macht der Marktplatz seinem Namen alle Ehre: Am Nachmittag werden Buden aufgebaut. Und um 16 Uhr beginnt auf dem Areal der Karlsruher Abendmarkt. Bis 20 Uhr werden Obst, Gemüse, Brot, Käse und vieles mehr angeboten – mit steigendem Erfolg. „Die Tendenz geht nach oben”, urteilt Michael Keil, der für den Brettener Bäcker Steffen Leonhardt Süßes und Deftiges verkauft.

Das Team in dem orange-roten Truck ist ein Rückkehrer: „Wir waren vor zwei, drei Jahren schon beim Abendmarkt dabei und stiegen wieder aus, weil es nicht so lief.” Der zweite Versuch lasse sich indessen gut an – wohl auch, weil die Vorsätze andere sind.

Noch Platz für einen Bio-Metzger

Die Baustelle rund um die Pyramide machte Händlern und Marktamt das Geschäft schwer. „Zeitweise mussten wir komplett an die Lammstraße umziehen”, erinnert sich Marktamtsleiter Armin Baumbusch. Im April ging es zurück auf das Gelände vor dem Rathaus. 13 Stände stehen dort jeden Mittwoch. Und es könnten mehr werden, wenn die Bauarbeiten in einigen Wochen dann komplett Geschichte sind. Einen Bio-Metzger zum Beispiel könnte sich Baumbusch noch vorstellen.

Neun Buden standen auf dem Areal, als der Abendmarkt vor fünf Jahren startete und im Spätsommer beziehungsweise Herbst 2016 einmal monatlich stattfand. 2017 ging es dann von Frühjahr bis Herbst wöchentlich weiter. „Wir wollen Berufstätigen eine Option bieten”, erläutert Baumbusch den Ansatz. Kornelia Viczena zum Beispiel. Die Karlsruherin arbeitet am Entenfang. Auf dem Weg nach Hause stoppt sie mittwochs am Abendmarkt. Der ist eine super Sache, meint die Frau. Und das angebotene Brot sei nebenbei bemerkt klasse.

Im Gespräch: Marktamtschef Armin Baumbusch mit Händlerin Claudia Lissner.
Im Gespräch: Marktamtschef Armin Baumbusch mit Händlerin Claudia Lissner. Foto: Jörg Donecker

Claudia Lißler präsentiert auf dem Abendmarkt Säfte der Streuobstinitiative der Stadt und des Landkreises. Seit Juli ist sie dabei und zufrieden. „Früher war ich in Supermärkten unterwegs. Aber wegen Corona gibt es dort ja keine Verkostungen mehr.” Der Abendmarkt bot also neue Möglichkeiten.

Wochenmarkt statt Volksfest

Auch für Giovanni Morreale. Er verkauft Käse, Salami und Oliven. Vor Corona baute er seine Stände auf Veranstaltungen wie dem Cannstatter Volksfest auf. Vor zwei Monaten erschloss er sich nun Wochenmärkte als neues Feld. Montags steht der Italiener in Durlach, dienstags in der Nordweststadt, mittwochs auf dem Abendmarkt, freitags in Pforzheim, samstags in der Waldstadt. „Auf dem Abendmarkt läuft es okay”, urteilt Morreale.

Tomaten
Bitte zugreifen: Regionales und saisonales Obst und Gemüse gehören zum Angebot. Foto: Jörg Donecker

Für Franziska Müller ist der Abendmarkt die schwächste Station. Sie steht montags bis samstags im Wechsel hinter der Postgalerie und auf dem Gutenbergplatz. Mittwochs ist ihr langer Tag, da verkauft sie ihren Apfelsaft und ihre Früchte zusätzlich bei der Pyramide. Seit Anfang an ist sie hier dabei. Und ja, es lohne und steigere sich, sagt die Frau, die ihren Hof in Oberkirch betreibt. 66 Kilometer Fahrt sind das nach Karlsruhe. „In unserer Gegend gibt es viele Hofläden. Deshalb habe ich mich für die Wochenmärkte in Karlsruhe entschieden.”

Marktamtschef Baumbusch erinnert sich noch an die Zeit vor 30 Jahren, als quasi jeden Tag ein neuer Interessent auf der Matte stand. „Früher gab es Wartelisten für einen Stand auf dem Wochenmarkt. Heute haben wir Wunschlisten.”

Neue Ideen für den Marktplatz

Zudem hat Baumbusch Ideen. Der Marktplatz soll künftig schließlich noch mehr belebt werden. Angedacht ist dies ab März 2021. Dann soll der Abendmarkt – wenn er denn überhaupt in eine Winterpause geht – zurückkommen. „Wir müssen dieses Jahr sehen, wie es mit den Corona-Vorgaben weitergeht, ob es einen Christkindlesmarkt gibt.”, erklärt Baumbusch die noch offenen Fragen. Solche gibt es auch noch zum künftigen Konzept.

Die Stadt befragt gerade die Bürger, was sie sich wünschen. Auch die Händler werden gehört. Die Beschicker hielten nichts von der Idee, dienstags und donnerstags einen Wochenmarkt bei der Pyramide abzuhalten. Derzeit geht die Tendenz eher dahin, samstags von 11 bis 18 Uhr einen Markt bei der Pyramide abzuhalten – der dem beliebten Wochenmarkt auf dem Gutenbergplatz jedoch keine Konkurrenz machen soll. Streetfood kann sich Baumbusch vorstellen, auch Aktionsflächen mit Jazz oder ähnlichem. Der Abendmarkt am Mittwoch soll dennoch bleiben. Ebenso der jeden Werktag auf dem Areal stattfindende Blumenmarkt.

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