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Hoffnung auf Rotag-Gelände

Kulturring sieht bei Debatte um bedrohte Proberäume in Karlsruhe die Politik in der Pflicht

Der drohende Wegfall von mindestens 65 Proberäume in Karlsruhe ruft nun auch den Karlsruher Kulturring auf den Plan. Der Zusammenschluss verschiedener Kultureinrichtungen fordert die Stadt zum Handeln auf.

Blick auf das Rotag-Areal in Grünwinkel
Ins Spiel gebracht: Die Karlsruher Liste (KAL) regt an, dass auf dem Rotag-Areal in Grünwinkel ein kreatives Zentrum für Musiker und Künstler entsteht. Das Gelände ist im Besitz der städtischen Fächer GmbH. Foto: Jörg Donecker

Der Kulturring mischt sich in die Debatte um wegfallende Proberäume für Karlsruher Musiker ein. Der Zusammenschluss verschiedener Kultureinrichtungen fordert die Politik zum Handeln auf.

Sie müsse die kommunalen Gestaltungsmöglichkeiten nutzen, um Räume für Künstler zu finden und notfalls zu schaffen. Erste Ideen dafür haben in den vergangenen Tagen mehrere Fraktionen aus dem Gemeinderat geäußert.

Die „vielfältige und engagierte Künstler- und Musikerszene“ sei „aktuell existenziell von großer Raumnot betroffen“, schreibt der Kulturring. Er verweist auf einen seit Jahrzehnten bestehenden und immer wieder beklagten Mangel an Ateliers und Proberäumen.

Dieser werde nun durch Sanierungspläne verschärft, die vor allem der Projektentwickler GEM an verschiedenen Standorten in der Stadt vorantreibt. Mindestens 65 Proberäume seien laut einer Umfrage der Interessengemeinschaft Musiker:innen dadurch bedroht, mehr als 350 Musiker übten in den Räumen regelmäßig.

Ehemalige Tabakfabrik in Grünwinkel als Lösung im Visier

Die Karlsruher Liste (KAL) hatte vor einigen Tagen vorgeschlagen, auf dem städtischen Areal der ehemaligen Tabakfabrik Rotag in Grünwinkel ein Zentrum für Kunst- und Kulturschaffende zu entwickeln.

Unterstützung bekam die Partei vom Fraktionspartner „Die Partei“, der SPD, der FDP, den Freien Wählern und Für Karlsruhe. Gemeinsam stellten die Lager einen interfraktionellen Antrag. Unterstützung dafür kommt nun vom Kulturring, der auf dem Gelände „ideale Möglichkeiten“ sieht.

Positiv äußert sich der Zusammenschluss auch zur Forderung der Grünen, alle Stadtteile einschließlich der Gewerbegebiete nach Platz für Bands, Ateliers und bedrohten freien Kultureinrichtungen zu durchsuchen.

„Ebenso halten wir es ausdrücklich für dringend erforderlich, dass die kulturelle Nutzung von Gebäuden in Gewerbegebieten und im Rheinhafen grundsätzlich baurechtlich ermöglicht wird“, heißt es in dem Schreiben. Ohne solche Räume sei die Entwicklung einer breiten kulturellen Vielfalt undenkbar, die wiederum die Basis für jede Kulturstadt bilde.

Korrektur

Auch die FDP unterstützt den interfraktionellen Antrag zum Rotag-Gelände. In der ursprünglichen Fassung des Artikels hatte die Fraktion gefehlt, wir haben den Fehler korrigiert.

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