
Mehrere Dutzend Interessierte haben am Donnerstagabend die Gelegenheit wahrgenommen, sich im geräumten Parterre-Geschoss des P&C-Hauses in der Kaiserstraße über die Zukunftspläne des Mode-Unternehmens am Standort Karlsruhe zu informieren.
Die Immobilie zwischen Kaiserstraße, Zirkel und Lammstraße wird im kommenden Jahr abgerissen und durch einen Neubau ersetzt. Er soll 2026 fertig sein. In der Zwischenzeit bezieht P&C als Interimsstandort jene Fläche in der Postgalerie, die bislang von Decathlon genutzt worden war.
Fortan noch rund 5.000 Quadratmeter Verkaufsfläche in Karlsruhe
Hatte das Bekleidungshaus bislang eine Verkaufsfläche von rund 7.000 Quadratmetern, so werden es am Interimsstandort nur noch rund 2.800 Quadratmeter sein. In der künftigen P&C-Immobilie sollen es dann rund 5.000 Quadratmeter sein.
Der Verkauf beschränkt sich in Zukunft auf Untergeschoss, Erdgeschoss und Erstes Obergeschoss. Darüber sind Büro- und Praxisnutzungen vorgesehen.

Das neue Gebäude lasse es dank großer architektonischer Flexibilität aber auch zu, etwa ein Hotel dort unterzubringen. Das bisherige, vom Zirkel zugänglich gewesene Parkhaus, entfällt.
Bestehendes Gebäude in Karlsruher Kaiserstraße hat erhebliche Mängel an der Substanz
Eine Vielzahl von Gründen macht den Neubau nach Darstellung der Projektverantwortlichen erforderlich. Demnach gibt es erhebliche Mängel an der Gebäudesubstanz, insbesondere der Tragwerkskonstruktion.
Das Dach sei an diversen Stellen undicht, Haustechnik und Brandschutz seien nicht mehr auf dem Stand. Unterm Strich kann der Betrieb aus Sicht von P&C im bisherigen Umfang nicht mehr wirtschaftlich fortgeführt werden.
Parkhaus zum Karlsruher Zirkel wird gestrichen
Einen Ersatz für das bereits vor vier Jahren dichtgemachte Parkhaus wird es nicht geben; wer in Zukunft mit dem Wagen kommen will, muss auf die übrigen öffentlichen Parkgaragen in der Innenstadt zurückgreifen.
Stattdessen werden im Untergeschoss des Neubaus 200 Stellplätze für Fahrräder eingerichtet. Sie sind per Aufzug erreichbar. Auch Lade- und Reparaturmöglichkeiten wird es dort geben. Der Wegfall des Parkhauses eröffnet für die rückwärtige Fassade am Zirkel eine homogene und konkave Fassade.





Ebenso wie entlang der Lammstraße sowie von der Kaiserstraße her wird die Optik von einer Fenster-Abfolge und hellem Kalkstein süddeutscher Provenienz dominiert. Der Glasanteil beträgt 45 Prozent, so dass ein besonders ökonomischer Umgang mit Energie möglich sei, betonen die Architekten.
Auf den Dächern ist neben Photovoltaik auch Begrünung geplant. Ab dem zweiten Geschossniveau wird außerdem der auf dieser Höhe beginnende Innenhof begrünt. Man untersuche zudem die Möglichkeiten der Geothermie für den neuen P&C.
Neues Gebäude soll zwischen bestehenden Gebäuden „vermitteln“
Aus Sicht der Architekten übernimmt der entstehende Neubau mit seinen fünf Vollgeschossen an der Kaiserstraße und seinen vier Vollgeschossen am Zirkel eine Vermittlungsfunktion zwischen den nördlich und südlich davon gelegenen Baublöcken.
In der Kaiserstraße nimmt der Baukörper in etwa die Gebäudehöhe und das Staffelgeschoss des westlich davon gelegenen Nachbarn auf.
In der Lammstraße staffelt sich nach einem Drittel der Gebäudelänge auch das vierte Obergeschoss zurück und leitet damit auf die Traufhöhe der benachbarten Gebäude über.
P&C-Gebäude in Karlsruhe Kaiserstraße wurde 1973 eröffnet
Das Karlsruher P&C-Bekleidungshaus wurde 1973 als 123. Filiale von heute 67 P&C-Häusern in Deutschland und 162 Verkaufshäusern der Unternehmensgruppe weltweit eröffnet. 2001 erhielt die Immobilie eine neue Fassade.
2013 startete man den Online-Vertrieb. In Zukunft würden beide Vertriebswege – online und stationär – mehr denn je miteinander verwoben, heißt es im Management.

Die Marke Peek & Cloppenburg ist im Übrigen 122 Jahre alt. 1900 wurde das erste Verkaufshaus, damals noch für Herren- und Knabenbekleidung, an der Düsseldorfer Schadowstraße eröffnet.