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Hunde und Bäume

So wird ein Haus in der Knielinger Allee in Karlsruhe zum Hingucker

An einem Haus in der Knielinger Allee in Karlsruhe entsteht Kunst einer jungen thailändischen Künstlerin.

Graffiti Durchgang Knielinger Allee
Die Künstlerin Fah gestaltet derzeit ein Bild in der Knielinger Allee an einer zuvor recht unschönen Waschbeton-Wand. Foto: Peter Sandbiller

Stolz steht er auf einem Felsen über dem See. Sein mächtiges Geweih ragt in die Höhe, die Bäume scheinen respektvoll zurückzuweichen, um ihm eine Lichtung zu bieten, das Wasser brodelt unter ihm.

Wie eine Szene aus einem Harry Potter-Film sieht es aus, geheimnisvoll, mystisch und doch sehr lebendig. Und das alles in einem unscheinbaren Durchgang neben einem Tierbedarfsgeschäft in der Knielinger Allee, an einer eher schäbigen Wand. Man muss allerdings sagen: nicht mehr lange schäbigen Wand.

Denn die junge thailändische Künstlerin mit dem Künstlernamen Fah wird nach und nach die Wände des Hauses mit Gemälden verschönern. Seit eineinhalb Jahren ist die Zwanzigjährige in Deutschland, bereitet sich im Moment auf ihre Deutschsprachprüfung vor und möchte danach Kunst studieren.

Talent wurde bei Praktikum entdeckt

Während eines Praktikums in diesem Haus wurde ihr Talent entdeckt, sie zeichnet und malt, seit sie sechs Jahre alt ist und hat vor dem Flug nach Deutschland alle Klassenkameraden gemalt. Sofort und gern sagte sie zu, ihre Kunst auch auf den Betonsandsteinwänden zu zeigen.

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Es ist keine Graffiti-Kunst: Sie tupft die Farbe mit einem Pinsel auf, auch in die Ritzen zwischen den kleinen Steinen, spielt mit den unterschiedlichen Helligkeiten, die dadurch erscheinen, dass sie manches frei lässt, an anderen Stellen dicker aufträgt. Der Untergrund ist schwieriger als die glatten Flächen, die Sprayer bevorzugen.

Drei weitere Wände werden folgen

Drei weitere Wände sind teilweise schon mit weißer Farbe vorbereitet, nach und nach wird sie sie mit weiteren Tiermotiven, passend zum Geschäft, bemalen. Das nächste Motiv wird Jassu sein, der kleine Hund des Geschäftsführers.

Ihre anderen Motive kommen dadurch zustande, dass sie viele Bilder sieht, die sich dann beim Malen zu einem eigenen zusammensetzen, erzählt Fah, und die Bäume, die in den Gärten hinter dem Gebäude stehen, haben sie zur Waldlandschaft inspiriert.

Und so wird in den nächsten Wochen das Haus, das einige Jahre leerstand und dessen Wände zum Teil beschmiert wurden, zu einem künstlerischen Anziehungspunkt des Viertels. Gegen eine Spende für den Karlsruher Tiertisch ist sie auch bereit, ein Wunschtier auf eine der Wände zu verewigen.

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