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Nach heftiger Kritik

KVV startet Verkauf von Einzelfahrscheinen zum Selbstentwerten

Es ist ein Kompromiss nach heftigen Protesten: Als Ersatz für die abgeschafften Stempelkarten gibt es im KVV ab Mitte Juni Tickets zum Selbstentwerten.

Fahrkarte, in den eine Hand mit einem Kuli „Marktplatz Karlsruhe“ einträgt.
So soll das aussehen: Die KVV-Einzelfahrkarte zum Selbstentwerten gibt es ab Mitte Juni zu kaufen. Foto: KVV

Der Karlsruher Verkehrsverbund (KVV) bringt am Mittwoch, 15. Juni, die neuen Einzelfahrkarten zum Selbstentwerten in den Verkauf. Die Tickets sind dann in Blöcken zu fünf Stück in den KVV-Kundenzentren und allen personenbedienten Verkaufsstellen im KVV-Verbundgebiet erhältlich.

Bei Bedarf bietet der KVV auch an, die Blöcke nach Vorkasse und gegen Übernahme des Portos postalisch zuzuschicken.

Das neue Tarifprodukt, das es für die Geltungsbereiche von 1 bis 7 Waben gibt, richtet sich insbesondere an Fahrgäste, die nur gelegentlich mit dem öffentlichen Nahverkehr unterwegs sind und hierfür einen kleinen Vorrat an Einzelfahrscheinen in Papierform besitzen möchten, um möglichst flexibel ihre Fahrt ohne vorherigen Ticketkauf am Automaten antreten zu können.

Heftige Kritik an Abschaffung der KVV-Stempelkarten

Diese Neuerung für Fahrgäste hatte der KVV-Aufsichtsrat Anfang März beschlossen. Zuvor hatte es wochenlang scharfe Kritik von Fahrgästen und Verbänden am KVV gegeben. Sogar eine Petition wurde gestartet.

Denn mit dem Fahrplanwechsel im vergangenen Dezember hatte der KVV den Verkauf von unentwerteten Fahrscheinen zunächst komplett abgeschafft. Damit wäre es nicht mehr möglich gewesen, Einzelfahrscheine auf Vorrat zu erwerben und erst bei Fahrtantritt zu entwerten. Zugleich hatte der KVV beschlossen, zum 1. Juli 2022 die Entwerter in den Bussen und Bahnen abzuschaffen.

Vor allem bei älteren KVV-Kunden sorgte dieses Ansinnen jedoch für Ärger. Menschen ohne geeignetes Smartphone müssten ihre Karten unter Zeitdruck an Geräten kaufen, die für ältere Menschen aber schwierig bedienbar seien, lautete ein zentraler Kritikpunkt.

Mit den Tickets zum Selbstentwerten soll nun eine Kompromisslösung angeboten werden. Beim Abbau der Entwerter wird es dagegen bleiben - damit endet eine lange Tradition der Fahrkartenentwertung in Karlsruher Bussen und Bahnen.

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