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Laden so einfach wie Tanken

Karlsruhe will Zahl der E-Ladestationen auf Parkplätzen und in Tiefgaragen ausbauen

Damit Elektroautos betankt werden können, braucht es eine entsprechende Infrastruktur. Die Stadt Karlsruhe will deshalb die Zahl der öffentlich zugänglichen Ladestationen erhöhen. Doch wo ist noch Platz dafür?

Ladestation
Volltanken, bitte: Karlsruhe will in den kommenden Jahren zahlreiche neue Ladestationen für E-Autos installieren. Foto: Jörg Donecker

Elektroautos können in Karlsruhe derzeit an 66 öffentlich zugänglichen Standorten mit insgesamt 238 Ladestationen mit Strom betankt werden. Das soll sich bald ändern, in den kommenden Jahren will die Stadtverwaltung die Anzahl der Ladepunkte im Stadtgebiet sukzessive erhöhen.

Das entsprechende Rahmenkonzept für den Ausbau öffentlicher und öffentlich zugänglicher E-Ladeinfrastruktur wurde bereits in der Sitzung des Ausschusses für Umwelt und Gesundheit vorgestellt. Am Dienstag, 28. September, diskutiert der Gemeinderat das 13-seitige Strategiepapier.

Grund für die Ausbaupläne ist die wachsende Zahl von elektrisch betriebenen Fahrzeugen. Laut der letzten Erhebung vom 1. Februar 2021 waren in Karlsruhe 141.933 Pkw zugelassen, davon waren 1.516 batterielektrische Autos und 1.320 Fahrzeuge mit Plug-in-Hybrid.

Bei ihrem Ausbauprogramm beruft sich die Stadt auf Hochrechnungen des Fraunhofer-Instituts für System- und Innovationsforschung (ISI), wonach in Karlsruhe 2030 bereits 77.000 E-Fahrzeug zugelassen sein werden.

Weil laut einer Prognose zur Zukunft der Elektromobilität in Baden-Württemberg zwischen 15 und 40 Prozent der Ladevorgänge im öffentlich zugänglichen Raum stattfinden werden und nicht jeder Autobesitzer über einen privaten Stellplatz verfügt, müssten die Kommunen für eine entsprechende Infrastruktur sorgen, begründet die Stadt ihren Vorstoß.

60 bis 85 Prozent der Ladevorgänge werden laut den Prognosen wie bisher am Arbeitsplatz oder zu Hause stattfinden.

Ladestationen für Elektroautos müssen in Karlsruhe jederzeit zugänglich sein

Um den Ausbau koordiniert zu gestalten, wurden intern bereits einige Ziele vereinbart. Laden soll so einfach wie Tanken sein, lautet eine der Vorgaben. Außerdem müssen öffentliche Ladestationen jederzeit barrierefrei erreichbar sein.

Deshalb – und um den Flächenverbrauch so gering wie möglich zu halten – sollen Ladesäulen bevorzugt auf bereits vorhandenen öffentlichen Parkplätzen aufgebaut werden. In Quartieren mit wenigen privaten Stellplätzen wie der Süd- oder der Oststadt sollen auch Tiefgaragen und Parkhäuser mit Ladesäulen ausgestattet werden.

Um die Standzeit an den Stationen kurz zu halten, will die Stadt den Fokus auf Schnellladesäulen richten. Normalladestationen seien wegen der hohen Standzeiten mit einer geringen Frequentierung verbunden und deshalb im öffentlichen Straßenraum keine gute Wahl, heißt es in dem Strategiepapier.

Um bereits bei der Erzeugung des Stroms einen Beitrag zur Reduzierung von Treibhausgasen zu leisen, will die Stadt öffentlich zugängliche Ladesäulen mit Ökostrom speisen.

Neben dem Ausbau der Ladeinfrastruktur für E-Autos wird im Rahmenkonzept auch die Verlagerung des motorisierten Individualverkehrs auf den öffentlichen Personennahverkehr und das Fahrrad thematisiert.

Der Förderung des Radverkehrs durch die Installation von Ladestationen für Pedelecs stehe man positiv gegenüber, betont die Verwaltung. Gastronomiebetriebe und Einzelhandel sollen deshalb bei der Einrichtung von entsprechenden Stationen unterstützt werden.

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