Die PSD Bank Karlsruhe-Neustadt hat die erste Phase der Modernisierung des Markgräflichen Palais am Rondellplatz eingeläutet. Im November besichtigten 20 Architekturbüros das 6.500 Quadratmeter große Areal. Bis zum Frühjahr haben sie nun Zeit, ihre Ideen einzureichen.
Die PSD Bank hatte sich im Sommer im Wettbieten um den begehrten, denkmalgeschützten Weinbrenner-Bau und die Nebengebäude unter anderem gegen die Stadt durchgesetzt. Sie möchte nach der Kernsanierung ihren Hauptsitz vom Mendelssohn-Platz ins Herzen der City verlegen, teilt der Vorstandsvorsitzende Bernhard Slavetinsky mit.
Für den Architektenwettbewerb gibt es relativ enge Leitplanken. Das Markgräfliche Palais liegt im städtischen Sanierungsgebiet Innenstadt-Ost, dessen Rahmenbedingungen eine Satzung festlegt. Vor allem im Bereich der Karl-Friedrich-Straße seien alle Baumaßnahmen eng mit der Stadt abzustimmen, so die PSD Bank in einer Pressemitteilung.
Sanierung des Markgräflichen Palais: Verbindung zwischen neu und alt wichtig
Die regionale Genossenschaftsbank strebt eine „funktionsgerechte Modernisierung“ an. Eine gelungene Verbindung zwischen dem historischen Gebäudeteil und den beiden Seitenflügeln sei essenziell.
„Neben einem größeren Geschäfts- und Bürokomplex sollen auch extern vermietbare Gewerbe- und Wohnflächen sowie ein öffentlich nutzbarer Saal entstehen“, heißt es in der Mitteilung. Den Park im Innenhof wolle man nach ökologischen Aspekten aufwerten.
Der Anfang des 19. Jahrhunderts von Friedrich Weinbrenner im Auftrag des Hofes erbaute Prachtbau fällt vor allem durch seine Fassade mit hohen Säule ins Auge. Zur damaligen Zeit lag das Markgräfliche Palais direkt an der sogenannten Via Triumphalis, die sich vom Schloss über den Marktplatz nach Süden erstreckte. Das Bauwerk sei ein „wichtiges Kulturgut“ dessen zentrale Lage noch heute relevant sei, so die PSD Bank.
Stadt zog beim Kauf des Markgräflichen Palais den Kürzeren
Um das Markgräfliche Palais hatten sich in den vergangenen Jahren verschiedene Käufer bemüht, seitdem bekannt geworden war, dass sich die BBBank davon trennen möchte.
Zwischenzeitlich war es als Alternativstandort für das Forum Recht im Gespräch. Noch im Sommer versuchte die Stadtverwaltung per Vorkaufsrecht selbst an das Areal zu kommen. Das scheiterte allerdings, weil die PSD Bank zusicherte, sich an die Sanierungsziele zu halten.
„Wir sind sehr gespannt auf die Pläne und Modelle, die im ersten Quartal kommenden Jahres eingereicht und bewertet werden“, so Slavetinsky. Zum weiteren Zeitplan äußerte sich die Bank vorerst nicht.