
Das Café Böckeler hat seine Filiale am Marktplatz geschlossen, das Geschäft im Erdgeschoss des Technischen Rathauses wird derzeit saniert, ein Nachfolger ist noch nicht in Sicht.
Das Modehaus Schöpf auf der anderen Seite der Pyramide muss saniert werden, wer und was danach in dem historischen Gebäude einzieht, dazu machen die Eigentümer noch keine Angaben.
Im Lederer-Bau gegenüber auf der Kaiserstraße gibt es im Erdgeschoss neben Touristen-Information und einer Apotheke noch einen Billigladen, im Schelling-Gebäude daneben das Hotel am Markt sowie eine Bäckerei-Filiale.
Karlsruher CDU macht sich Sorgen
Für die Gemeinderatsfraktion der CDU ist das derzeitige Erscheinungsbild des Marktplatzes Anlass zur Sorge.
Die Stadtverwaltung solle deshalb gemeinsam mit den Hauseigentümern „Handlungsstrategien für einen qualitätssvollen und attraktiven Nutzungsmix des Gesamtareals“ entwickeln, fordern die Christdemokraten in einem Antrag an den Gemeinderat.
Nach Einschätzung der CDU ist der Zeitpunkt für die Entwicklung einer solchen Strategie günstig. Durch den Eigentümerwechsel beim Modehaus und der Sanierung des Technischen Rathauses ergäben sich „neue Chancen und Potenziale“, außerdem hätten nach der Fertigstellung der Kombilösung die Umbauarbeiten der Kaiserstraße am Marktplatz bereits begonnen.
Mehrere Projekte beschäftigen sich mit Marktplatz
Laut einer Stellungnahme der Verwaltung, die am Dienstag im Hauptausschuss diskutiert wird, steht die Zukunft des Marktplatzes bereits im Fokus von mehreren Projekten.
Bereits im Frühjahr soll die Karlsruher Marketing und Event GmbH den Platz während des Kaiserstraßenumbaus mit Bundesfördermitteln bespielen, geplant sind dabei etwa ein roter Teppich für die Besucher der Ladengeschäfte oder ein großer Sandkasten für Kinder.
„Um die Aufenthaltsqualität auf dem Marktplatz zu erhöhen, wurden Sonnenschirme und Stühle angeschafft“, heißt es in der Stellungnahme weiter. Finanziert worden sei die Platzmöblierung mit Fördermitteln. Derzeit werde zudem geprüft, ob bereits in diesem Jahr auch mobiles Grün auf dem Marktplatz gefördert werden kann.
Bäume sind rund um die Pyramide möglich
Ob auf dem Marktplatz künftig auch Bäume in Hochbeeten gepflanzt werden, darüber soll erst nach dem Umbau des angrenzenden Kaiserstraßenstücks im Sommer 2025 entschieden werden, betonte Baubürgermeister Daniel Fluhrer jüngst im Planungsausschuss. Möglich sind laut eines Vorschlags des Gartenbauamts fünf Baumstandorte.
Noch im Frühjahr vorliegen soll ein Konzept zur Weiterentwicklung des Marktplatzes als „touristischer Hotspot und Erlebnisraum“.
Dieses wurde laut der Stadt im Herbst 2022 von der Karlsruher Tourismus GmbH in Auftrag gegeben. Neben Experten seien bei der Konzeptentwicklung auch Anrainer und Bürger beteiligt gewesen.
Modehaus Schöpf und Technisches Rathaus im Fokus
Geplant ist laut der Stellungnahme auch noch ein Gutachten zur Öffnung der Erdgeschoss-Zonen am Marktplatz. Ziel des Gutachtens, das noch in diesem Jahr beauftragt werden soll, ist nach Angaben der Stadt die „Intensivierung der Platzinteraktion durch arrondierende Nutzungen“. Dabei würden auch die aktuellen Entwicklungen im Modehaus Schöpf und im Technischen Rathaus einfließen.
Fest steht bereits, dass die derzeitige Filiale der Sparkasse Karlsruhe künftig als Briefwahlbüro genutzt wird. Die Geldautomaten im Foyer will die Sparkasse weiterhin betreiben, das Briefwahlbüro will die Stadt auch anderweitig bespielen.
Zur Debatte steht nach Informationen der Redaktion die Zukunft des Kundenzentrums des Karlsruher Verkehrsverbunds (KVV) auf der Ostseite des Platzes. Vor der Aufsichtsratssitzung am 4. Mai wollen die Verkehrsbetriebe Karlsruhe dazu keine Stellungnahme abgeben.