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Blick nach vorne

Mit Aufbruchstimmung, aber ohne Rektor: Hochschule für Gestaltung Karlsruhe eröffnet Sommersemester

Die Hochschule für Gestaltung (HfG) in Karlsruhe startet ohne Rektor, dafür mit Glitzer in ihr Sommersemester. Nachdem Jan Boelen abgewählt wurde, wollen die Vertreter nun mit Hochdruck neue Professuren und Maßnahmen vorantreiben.

Eröffnung Sommersemester HfG
Heidi Herzig verbreitet mit ihren musikalischen Beiträgen Aufbruchsstimmung im Lichthof 4 der Hochschule für Gestaltung zur Eröffnung des Sommersemesters. Foto: Joanne Dietz

Schlager, Flitter und Aufbruchstimmung im Lichthof 4: Im großen Stil soll gefeiert werden an der Staatlichen Hochschule für Gestaltung (HfG), die am 15. April 1992 eröffnet wurde. Der 30. Geburtstag steht daher auch im Fokus bei der diesmal ungewöhnlichen Eröffnung des Sommersemesters mit der Begrüßung der Erstsemester und der Übergabe der Diplome.

Das Semester beginnt ohne Rektor. Jan Boelen war Ende März auf Antrag von Professorinnen und Professoren abgewählt worden. Seine Amtszeit endete damit vorzeitig zum 31. März. Vorausgegangen war ein seit längerem schwelender Konflikt über die Zukunft der Institution. Doch jetzt will man guter Dinge nach vorne blicken.

„Mit jedem Neuanfang kommen auch Veränderungen“, sagt Thomas Fröhlich. Der Kanzler und die Prorektorin Constanze Fischbeck stehen auf dem Podium. Die beiden übernehmen in der Phase des Übergangs die gesetzlich vorgesehene Vertretung des Rektors. „Wir werden den angestoßenen Neustrukturierungsprozess, namentlich den gemeinsam mit Herrn Boelen im Juni 2021 beschlossenen Struktur- und Entwicklungsplan, umsetzen und die darin vorgesehenen Maßnahmen vorantreiben“, so Fröhlich.

Die wichtigste Aufgabe sei es, die freien Professuren so schnell wie möglich neu zu besetzen. Bis Ende 2022 sollen alle Berufungsprozesse abgeschlossen sein, um dann neue Professorinnen und Professoren an der HfG begrüßen zu können. Zusätzlich wollen Fröhlich und Fischbeck in den nächsten Wochen eine Versammlung einberufen, um den Austausch innerhalb der HfG neu anzustoßen.

„Die HfG war in der Pandemie eingeschränkt und sie war in der Krise“, erinnert Fischbeck. „Und trotzdem hat sie das Potenzial, ein ganz besonderer und privilegierter Ort des Zusammensprechens und Handelns zu sein. Die HfG ist ein Möglichkeitsraum, daran glaube ich.“

Glitterregen: Heidi Herzig ist Absolventin der HfG und Entertainerin des Abends. Mit ihren Schlagersongs, Lichtblitzen und Glitterflitter versprüht sie eine pfiffige Mischung aus Augenzwinkern und Glamour. Man denkt unweigerlich an die sprichwörtlich wehenden Fahnen des Aufbruchs, wenn Herzig laut schreiend durch die Gänge rast und Glitzerkonfetti verteilt.

Kunsthalle Karlsruhe Teil einer übergreifenden Zusammenarbeit in der Munitionsfabrik

Ganz ohne Ironie lassen sich die Pläne zum großen „Hallenbaufest“ im Oktober 2022 goutieren, auf das Pia Müller-Tamm, die Direktorin der Staatlichen Kunsthalle Karlsruhe, in ihrem Grußwort blickt. Das Museum, das seit November 2021 wegen Sanierungsarbeiten geschlossen ist, präsentiert ab Herbst eine Auswahl seiner Sammlung im Zentrum für Kunst und Medien (ZKM).

Die Kunsthalle wird damit auch Teil einer Institutionen übergreifenden Zusammenarbeit mit den drei in der ehemaligen Munitionsfabrik beheimateten Einrichtungen ZKM, HfG und Städtische Galerie. Gemeinsam will man, so Müller-Tamm, „Kräfte bündeln und den Hallenbau als zentralen Standort in der Kulturtopografie der Stadt Karlsruher verstärkt sichtbar machen“.

Den Auftakt der Zusammenarbeit bildet das Hallenbaufest am letzten Wochenende im Oktober 2022 mit neuen Ausstellungen in allen Lichthöfen, einer Eröffnungsfeier (28. Oktober) und einem Familien- und Nachbarschaftstag (30. Oktober). Den passenden Sound zum Kunsttag (29. Oktober) soll die Band „Kreidler“ aus Düsseldorf beisteuern.

„800 Jahre Kunstgeschichte auf 2.000 Quadratmetern“, freut sich Müller-Tamm, wird es geben, wenn die Kunsthalle als Implantat zwischen Gaming-Abteilung und den Ausstellungen des ZKM der HfG sprichwörtlich auf die Pelle rückt. Die Hochschule sei auch künftig ein attraktiver Partner wenn es etwa darum geht, neue Vermittlungsangebote zu entwickeln.

Von den vielen Facetten des Studiums an der HfG kündeten die für das Jubiläumsjahr vorgestellten Projekte – von einem Filmfestival über Workshops zur Frage, wie wir künftig leben, der Renaissance des alten Studienausweises bis hin zur Buchmesse. Nicht zuletzt die Dankesreden der Absolventinnen und Absolventen, die ihre Diplome entgegennahmen, rundeten das Bild einer vitalen Einrichtung ab, die nun in eine neue Zukunft blickt.

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