Karlsruhe ist eine digitale Stadt. Das zeigt sich nicht zuletzt im Internet, wo die Stadt bereits unterwegs war, als das World Wide Web noch in den Kinderschuhen steckte. 1996 ging die städtische Homepage online, und auch bei der Online-Enzyklopädie Wikipedia war Karlsruhe als erste deutsche Großstadt überhaupt vertreten.
Im August 2001 wurde der zur Stadt gehörende Eintrag verfasst. Doch wie sieht es mit sozialen Netzwerken aus, die die Diskussionskultur im Internet seit Jahren prägen?
2010 ging der Twitter-Account online
Nicht Facebook, nicht YouTube, nein – auf dem Kurznachrichtendienst Twitter war die Stadt Karlsruhe zuerst vertreten. Im September 2010 ging der entsprechende Account „@Stadt_Karlsruhe“ online. Die Anzahl der Nutzer, die der Seite folgen (sogenannte Follower), kann sich sehen lassen. Bis zum Jahreswechsel waren es mehr als 9.500 Follower.
Schaut man sich in Baden-Württemberg um, liegt Karlsruhe damit immerhin vor Mannheim (1.500 Follower), jedoch deutlich hinter Städten wie Stuttgart (28.352 Follower) oder Freiburg (14.215 Follower). Zuständig für die städtischen Inhalte auf Twitter sowie den anderen sozialen Plattformen ist das Presse- und Informationsamt der Stadt.
Viele Abonnenten bei Facebook
Auf dem wohl bekanntesten sozialen Netzwerk Facebook ist die Stadt mit einem eigenen Account seit Juni 2013 vertreten. Dort informiert die Verwaltung, ähnlich wie auf den anderen Plattformen, über neue Geschehnisse aus dem Rathaus. Fast 7.000 Menschen folgen der städtischen Facebook-Seite. Vergleicht man die Zahl mit denen anderer Städte, ist es jedoch verhältnismäßig wenig. Der Facebook-Auftritt der Stadt Mannheim etwa hat über 18.000 Abonnenten, der von Freiburg über 8.000. Jedoch gibt es aus Karlsruher Sicht diverse Seiten auf Facebook, die deutlich mehr Nutzer erreichen. Ein Beispiel etwa ist die Seite „Karlsruhe – unsere Stadt“ der Karlsruher Marketing und Event GmbH, der rund 78.000 Menschen folgen und damit über zehnmal so viele wie der der Stadt selbst.
Nicht verstecken gegenüber den anderen Städten muss sich Karlsruhe mit dem Auftritt auf der Videoplattform YouTube. Seit April 2013 ist die Stadtverwaltung hier vertreten und hat seitdem 343 Videos veröffentlicht. Das sind etwa Erklärvideos zu städtischen Themen oder auch Statements von Oberbürgermeister Frank Mentrup (SPD). Etwa einmal die Woche wird ein neues Video veröffentlicht. Insgesamt wurden die Filme und Clips über 410.000-mal aufgerufen. Auch die Zahl der YouTube-Abonnenten ist mit rund 1.100 auf Schlagdistanz zu Mannheim (1.200) und deutlich vor Freiburg (500).
Soziale Medien für Städte immer wichtiger
Für Städte und Kommunen bieten soziale Netzwerke die Chance, Zielgruppen zu erreichen, die auf klassischem Wege nicht erreicht würden. „Gerade Jüngere nutzen häufig Instagram und Co“, so eine Sprecherin des Branchenverbandes der deutschen Informations- und Telekommunikationsbranche Bitkom auf BNN-Anfrage. Daher sei das Engagement der Städte auf sozialen Netzwerken sehr wichtig. Es gelte, Präsenz zu zeigen, „selbst wenn ein Account nicht viele Follower hat“. Kontinuität ist hier ein Stichwort, dass Nutzer überzeuge.
Noch relativ neu ist der Karlsruher Account beim Netzwerk Instagram. Dort werden Bilder gepostet – 110 Beiträge gibt es bislang auf dem städtischen Account, dem rund 2.000 Menschen folgen. Damit hinkt man deutlich hinter Stuttgart oder Mannheim her. Die Stadt Freiburg hat übrigens keinen eigenen Instagram-Account. Auf der städtischen Homepage wird darauf verwiesen, dass Oberbürgermeister Martin Horn regelmäßig Fotos und Videos teilt. Sein Karlsruher Amtskollege Frank Mentrup tut dies ebenso.