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„Wir helfen“

BNN-Hilfsaktion für bedürftige Karlsruher geht in neue Runde

Hinter jedem Gutschein steht ein Schicksal: Von der Spendenaktion der „Wir helfen Stiftung“ der BNN profitieren besonders Familien mit Kindern. Oft geht es um ganz alltägliche Dinge, die fehlen.

Lebensmittel liegen in einem Einkaufswagen in einem Supermarkt in Leipzig.
Der Gang zum Supermarkt kostet deutlich mehr als noch im vergangenen Jahr. Die BNN-Spendenaktion unterstützt Bedürftige hier mit Lebensmittelgutscheinen. Foto: Hendrik Schmidt/dpa

Der Ordner auf Sema Yildirims Schreibtisch ist dick und schwer. „Seit Anfang des vergangenen Jahres sind 146 Anträge eingegangen“, sagt Yildirim. Zu Weihnachten werden neue hinzukommen. Beim Sozialdienst katholischer Frauen (SkF) in Karlsruhe verwaltet Yildirim die Anträge bedürftiger Familien, die auf einen Gutschein der BNN-Spendenaktion hoffen.

In diesen Tagen geht die BNN-Aktion der „Wir helfen Stiftung“ für bedürftige Karlsruherinnen und Karlsruher in eine neue Runde. Den traditionellen Auftakt bildete das Benefizkonzert des Heeresmusikkorps Ulm in der Badnerlandhalle.

Die BNN-Hilfsaktion gibt es seit mittlerweile 29 Jahren. Seit 2017 firmiert sie als „Wir helfen Stiftung“ der BNN. Durch die Umwandlung in eine Stiftung sollte die Aktion ein dauerhaftes Fundament bekommen – und gleichzeitig den Gedanken der Gemeinnützigkeit fest verankern.

In 29 Jahren sind rund 3,4 Millionen Euro an Spendengeldern zusammengekommen. Pro Saison – die in der Regel im November startet und bis in das darauffolgende Frühjahr hinein läuft – werden laut BNN-Mitarbeiterin Sabine Konicki rund 180.000 Euro an Spenden gesammelt. Konicki ist für die „Wir helfen Stiftung“ zuständig und hält auch den Kontakt zu den verschiedenen sozialen und karitativen Einrichtungen, mit denen die BNN kooperieren.

Um sicher zu gehen, dass das Geld auch dort ankommt, wo es am dringendsten gebraucht wird, arbeiten die BNN mit dem Caritasverband, dem Diakonischen Werk, dem Sozialen Dienst der Stadt, der Arbeiterwohlfahrt und mit dem Sozialdienst katholischer Frauen zusammen.

Für unsere Klienten sind diese Gutscheine eine sehr große Erleichterung.
Sema Yildirim, Sozialdienst katholischer Frauen

Die Spenden werden in Form von Gutscheinen an die Bedürftigen weitergegeben. Das können Gutscheine für Lebensmittel, Hygieneartikel oder Kinderkleidung sein. Wenn ein technisches Gerät kaputt geht, können aber auch mal eine neue Waschmaschine oder ein Herd finanziert werden.

„Für unsere Klienten sind diese Gutscheine eine sehr große Erleichterung“, sagt Sema Yildirim vom Sozialdienst katholischer Frauen. Laut Yildirim kommen die Anträge beim SkF zu 80 Prozent von Familien mit Kindern. Dieses Jahr seien es durch den Ukraine-Krieg deutlich mehr Klienten als in den Vorjahren.

Arbeitslosigkeit und psychische Erkrankungen

In den Familien hinter den Anträgen herrsche oft Arbeitslosigkeit, häufig kämen psychische Erkrankungen hinzu. „Wir sind froh, wenn wir helfen können“, sagt Yildirim. In der vergangenen Saison habe man unter anderem eine alleinerziehende Mutter mit fünf Kindern unterstützt. „Das jüngste Kind war gerade einmal vier Monate alt“, blickt Yildirim zurück. Die Familie habe Lebensmittelgutscheine erhalten.

Die Gelder werden bitter benötigt.
Luise Winter, Pressesprecherin der Diakonie Karlsruhe

„Wir sind sehr dankbar über diese Spendenaktion“, sagt auch Luise Winter, Pressesprecherin der Diakonie Karlsruhe. „Die Gelder werden bitter benötigt.“ Zum Einsatz kämen die Gutscheine vor allem im Bereich „Kinder und Familie“ sowie in der Wohnungslosenhilfe. Zumeist werden laut Winter Gutscheine für Kleidung und Lebensmittel ausgegeben, „es kann aber auch mal ein neues Elektrogerät gespendet werden“.

Für eine Karlsruherin erfüllt sich ein Herzenswunsch

Und manchmal werden mit „Wir helfen“ auch besondere Wünsche wahr. „In diesem Jahr konnten wir durch die Spendenaktion für eine Dame ein Zugticket nach Hamburg buchen“, freut sich Winter. Die Dame habe sich gewünscht, Weihnachten mit ihrer Familie zu verbringen, die in der Hansestadt lebt. Das Zugticket habe sie sich aber nicht leisten können.

Bürgerinnen und Bürger, die spenden und deren Namen veröffentlicht werden sollen, müssen dies ausdrücklich auf dem Überweisungsträger vermerken. Ist dort kein entsprechender Hinweis zu finden, werden die Namen nicht veröffentlicht. Darauf weist die BNN-Stiftung hin.

Ab einem Betrag von 200 Euro stellen die BNN zudem eine Spendenquittung aus. Dazu benötige man die Adresse des Spenders, so Sabine Konicki. Bei einem Betrag bis 200 Euro werde der Überweisungsträger als Spendenquittung anerkannt.

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