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Kultband aus den USA

Intensiver Hardrock: Monster Magnet im Substage Karlsruhe

Volles Haus, fetter Sound und hohe Temperaturen: So war der Auftritt der US-Band Monster Magnet im voll besetzten Substage Karlsruhe.

Dave Wyndorf beim Konzert von Monster Magnet im Substage Karlsruhe am 1. Juli 2023
Ein Altmeister des Stoner-Rock ist Dave Wyndorf, der nun mit seiner Band Monster Magnet im ausverkauften Substage Karlsruhe gastierte. Foto: Paul Needham

Ein unverkennbarer Sound ist das Markenzeichen der Band Monster Magnet. Beeinflusst von Pionieren der psychedelischen Rockmusik, von den westdeutschen Krautrockern Amon Düül bis zur US-Band Hawkwind, denen Monster Magnet auf ihrem aktuellen Coveralbum „A Better Dystopia“ Tribut zollen.

Auf diesem 2021 erschienen Album finden sich Raritäten und selten beachtete Perlen aus über 30 Jahren Musikgeschichte. Dass diese Songs aus der Jugendzeit von Frontmann Dave Wyndorf zu Unrecht eingestaubt sind und bei Livekonzerten immer noch für reichlich Stimmung sorgen, bewiesen Monster Magnet nun im Karlsruher Musikclub Substage.

Als Vorband überzeugten die Garage-Rocker von Saint Agnes, die das Publikum auf Betriebstemperatur brachten. Monster Magnet eröffneten ihren Auftritt mit dem Titel „Born to go“ aus der Feder ihrer Idole Hawkwind.

In zwölf Songs führten Monster Magnet durch ihre Karriere

Von ihren Fans gefeiert, durchwanderten die Hardrocker in zwölf ausgiebig dargebotenen Songs die wichtigsten Stationen ihrer Diskographie. Trotz der hohen Temperaturen im Saal konnte die Band mit ihrem technischen Können überzeugen und schuf so ein energetisches Konzerterlebnis.

Gleich der zweite Song des Abends schob das Tempo mächtig an. Der szenebekannte Klassiker „Superjudge“ vom zweiten Studioalbum der Formation erinnert charmant an die Anfangszeit der Band. In den frühen 1990er Jahren waren sie Wegbegleiter des von „Nirvana“ und „Alice in Chains“ entfachten Grunge-Genres und wurden zu Vorreitern des intensiven Stoner-Rock.

Monster Magnet mit viel Interaktion mit dem Publikum im Karlsruher Substage

Je länger das Konzert andauerte, desto ungehemmter stiegen die zahlreichen Fans in den Gesang von Sänger Wyndorf ein.

Für den oft als rau und dreckig beschriebenen Sound steht „Superjudge“ wie kaum ein anderes Album der Band. Entsprechend klanggewaltig „duellierten“ sich Musiker und Fans – ein Phänomen. Besonders ausgelassen reagierte das Publikum auch auf Klassiker wie „Space Lord“.

In diesem Hit wird die zahme und akustische Gitarrenbegleitung samt lässigen Gesangsparts in den Strophen vom Refrain stark kontrastiert. Raue Vocals und fette Akkorde in den E-Gitarren treiben die Raumtemperatur weiter in die Höhe. Aber vor allem lebt der Song von der Interaktion der Band mit dem Publikum. Der Zuruf „Space Lord“ wird während des Refrains lautstark beantwortet.

Setlist von Monster Magnet: Ein Erfolgssong nach dem anderen

Dass die Setlist im Vergleich zu anderen Livebands etwas kompakt wirkt, muss daher nicht unbedingt schlecht sein. Monster Magnet feuert einen Erfolgssong nach dem anderen in die Menge. Verschnaufpausen gibt es kaum. Auch, weil die Band ihr Zusammenspiel leidenschaftlich ausschmückt.

Lodernde Gitarrensoli, donnernde Drums und brachialer Gesang entzünden bei „Negasonic Teenage Warhead“ ein wahres Klanggewitter. Dass der Song so energiegeladen einherstampft, ist in Anbetracht der Bandgeschichte nicht verwunderlich. Nach großem Erfolg auf Tourneen musste Sänger Dave Wyndorf einst aufgrund seines Drogenkonsums in ein Krankenhaus eingeliefert werden. Der Song erinnert also an ein dunkles Kapitel von „Monster Magnet“.

Das Album „Powertrip“ ist inspiriert von Sex, Geld und Drogenkonsum der reichen Spielergesellschaft aus Las Vegas. Dort nahm die Band das Album in den späten Neunzigerjahren auf. Die Bedeutung dieses Albums für die Bandgeschichte zeigt sich schon in der Präsenz der Songs im Konzert: Mit gleich fünf Songs stellt „Powertrip“ schon fast die Hälfte der Setlist.

Fokus auf dem Monster-Magnet-Album „Powertrip“

„Powertrip“ ist nicht zuletzt ein Porträt der Band. Dementsprechend laut wurde es im Substage, als die Musiker die ersten Töne des gleichnamigen Songs anspielten.

Die filigrane Gitarrenarbeit von Garrett Sweeny und Phil Caviano mischte sich perfekt mit dem soundtechnisch im Lauf des Konzerts immer besser balancierten Gesang von Dave Wyndorf.

Mit einem kreischenden Tumult aus E-Gitarre, Schlagzeug und Bass verabschiedete sich die fünfköpfige Band nach dem Titel „The Right Stuff“, der ursprünglich von Robert Calvert geschrieben wurde. Ein kurzweiliges Konzert begann und endete so mit anspruchsvollen Covers, die die wichtigsten Hits der Band einklammern.

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