
Die Ministerin für Landesentwicklung und Wohnen, Nicole Razavi, hat im Stuttgarter Landtag symbolisch den Scheck an die Bauherrin, vertreten durch Pia Hesselschwerdt (Leiterin Kommunikation und Unternehmensentwicklung der Volkswohnung) und Janine Schwarzkopf (Architektin bei der Volkswohnung) übergeben. Das geht aus einer Mitteilung der Volkswohnung hervor.
Der sogenannte Brahmsblock, eine Mietwohnhausanlage im Karlsruher Stadtteil Mühlburg, war das erste Projekt der 1922 gegründeten Karlsruher Wohnungsbaugesellschaft. Architekt des Ensembles mit 126 Wohnungen war Hans Zippelius.
Er war damals Geschäftsführer der „Wohnungsbau für Industrie und Handel GmbH“, aus der die heutige Volkswohnungsgesellschaft hervorging. Heute unterliegt das fast 100-jährige Ensemble in Mühlburg als Kulturdenkmal dem Denkmalschutz und wird seit Mai 2022 umfassend restauriert sowie instandgesetzt, so die Mitteilung.
Gesamtsanierung des Brahmsblocks in Mühlburg steht auf dem Plan
Auf dem Plan steht laut der Presseerklärung eine Gesamtsanierung der Fassaden und der prägenden originalen Holz-Klappläden. Die noch erhaltenen bauzeitlichen Holzfenster würden nach den denkmalpflegerischen Vorgaben überarbeitet.
Auch die verlorenen Haustüren wolle man entsprechend den Vorbildern rekonstruieren lassen; der historische Farbanstrich der Fassaden werde wiederhergestellt, so die Volkswohnung.
Steinarbeiten und die Restauration von Metallgegenständen, wie beispielsweise die Original-Balkongeländer zur Straßenseite, sowie die Aufwertung der Außenanlagen und des prägenden, mit altem Baumbestand begrünten Innenhofs, ergänzten das Maßnahmenpaket, so die Mitteilung weiter.
Die Volkswohnung investiert nach eigenen Angaben eine Gesamtsumme von etwa 4,7 Millionen Euro für den Erhalt des Kulturdenkmals. Die Fertigstellung des Gebäudes und der Fassaden ist für Ende 2024 geplant, die der Außenanlagen für 2025.
Brahmsblock hat hohen Stellenwert sowohl sozial als auch stadtgeschichtlich
Stefan Storz, Geschäftsführer der Volkswohnung, wird in der Mitteilung zitiert: „Der Brahmsblock hat für uns einen hohen Wert und ist sowohl sozial als auch stadtgeschichtlich spannend.
Einerseits wurde das Ensemble in der Zeit größter Wohnungsnot als Sozialwohnungsbau errichtet, andererseits hat der Wohnblock einen starken künstlerischen Anspruch und für die damalige Zeit einen hohen Komfort.“ Die Fassadengestaltung sei zur Entstehungszeit richtungsweisend gewesen undman sei sehr dankbar, das kulturelle Erbe mit den erhaltenen Fördermitteln in die Zukunft führen zu können, so Storz weiter.
Den symbolischen Scheck über die Fördersumme von rund 532.000 EUR nahmen Pia Hesselschwerdt und Janine Schwarzkopf laut der Mitteilung persönlich im Stuttgarter Landtag von Ministerin Nicole Razavi entgegen.
Das Land Baden-Württemberg unterstützt Eigentümerinnen und Eigentümer seit 40 Jahren beim Erhalt ihrer Denkmale im Rahmen des Denkmalförderprogramms.