Die Nachricht vom Feuer hat Kai Hürdler am Sonntagmorgen erreicht. „Ich habe einen festen Schlaf“, sagt er im Gespräch mit den BNN, das klingelnde Handy in der Nacht habe er deshalb überhört. Hürdler ist Inhaber der Pizzeria „Beschde Pizza“ in der Amalienstraße.
Dort hat ein Schwelbrand am Sonntagmorgen die Feuerwehr auf den Plan gerufen. Die Gastronomie liegt zentral, in unmittelbarer Nähe zum Vergnügungsdreieck in der Karlsruher Innenstadt.
Der Schaden an der Einrichtung wird bei etwa 30.000 Euro liegen, sagt die Polizei. Verletzte habe es keine gegeben. Es wird nun wegen des Anfangsverdachts der fahrlässigen Brandstiftung ermittelt, so ein Sprecher gegenüber den BNN.
„Wir überprüfen nun die Möglichkeit, dass eine brennende Kerze den Brand ausgelöst haben könnte“, so die Polizei. Sicher sei das aber noch nicht, schränkt der Polizeisprecher ein. Auch Hürdler möchte über die Brandursache nicht spekulieren.
Mitarbeiter einer Bar im Keller alarmierte Feuerwehr
Ausgebrochen war der Brand am Sonntagmorgen gegen 2.50 Uhr. Entdeckt hatte das Feuer ein Angestellter der Bar im Kellergeschoss des Gebäudes. Alle Menschen seien dann auch schnell aus dem Gebäude in der Innenstadt gebracht worden, teilte die Polizei mit.
„Es sieht alles schlimmer aus, als es ist“, sagt Hürdler. Er beschreibt den Schaden. Teile der Inneneinrichtung seien vom Feuer oder vom dichten Qualm des Schwelbrands beschädigt worden. „Teile der Bar, die wir im Lokal haben, sind angekokelt. Außerdem ist natürlich die Decke rußgeschwärzt. Eine Scheibe an der Bar ist durch die Hitze gebrochen und ein Stuhl ist auch angebrannt.“ Außerdem habe das Feuer ein Musikinstrument zerstört.
Inhaber Hürdler will nun den Schaden begrenzen. Dazu hat er unter anderem auf Instagram einen Aufruf gestartet. Er will die nun noch lagernden Lebensmittel verkaufen, zum Einkaufspreis, wie er auch in seinem Instagram-Clip erläutert. „Die liegen im hinteren Bereich im Lager, sind gekühlt und waren vom Feuer nicht betroffen“, erklärt er.
15 Kilo Fleisch und Wurst waren vor dem Feuer noch auf Lager
Unter anderem 15 Kilogramm Fleisch- und Wurstwaren würden nun auf Abnehmer warten. „Fleisch und Wurst sind bis zum 20. Dezember haltbar, der Mozzarella bis 30. Dezember“, sagt Hürdler. Pilze und Auberginen müssten früher weg. „Mehr als ein paar Tage sind die nicht haltbar.“ Mit einem improvisierten Marktstand bietet er die Waren zum Verkauf an der Amalienstraße an.
Der Inhaber rechnet nicht mit einer Wiedereröffnung noch in diesem Jahr: „Januar wird es wohl schon.“ Immerhin sei nicht nur das Lager ohne Schaden geblieben, auch die Küche blieb von den Auswirkungen des Schwelbrandes verschont. Dennoch werden die Arbeiten bis zur Wiedereröffnung nicht nur das Geschäft des Unternehmens, sondern auch die Mitarbeiter betreffen. „25 Menschen sind bei mir angestellt“, sagt Hürdler.
Die Feuerwehr war Sonntagnachmittag noch einmal am Einsatzort
Noch am Sonntagnachmittag hatte das Feuer die Einsatzkräfte beschäftigt. Fahrzeuge von Polizei und Feuerwehr waren zu jenem Zeitpunkt wieder in der Amalienstraße, da Bewohner des Hauses noch wegen Brandgeruchs verunsichert waren. Eine Überprüfung ergab jedoch, dass im Gebäude keine Gefahr mehr bestand.