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Currywurst zwischen Spargel und Erdbeeren

Nach Kritik im Vorjahr: So haben sich die Preise auf der „Genussinsel“ am Karlsruher Schlossplatz entwickelt

Im vergangenen Jahr kritisierten zahlreiche Kunden die Preise bei der Karlsruher „Genussinsel“. Wie sind die Preise bei der diesjährigen Auflage?

Schlemmen bei der „Genussinsel“: Die diesjährige Auflage steht unter dem Motto „Spargel und Erdbeeren“.
Schlemmen bei der „Genussinsel“: Die diesjährige Auflage steht unter dem Motto „Spargel und Erdbeeren“. Foto: Rake Hora

„Dann gönnt man sich halt nur ein Glas. Das genießt man aber auch“, meint Jörg Aldag. Seine Begleiterin nickt zustimmend. Ein Glas Erdbeerbowle hat er ihr spendiert. Für sechs Euro das Viertel-Glas. „Das ist recht teuer“, meint seine Begleiterin. „Aber es schmeckt gut.“

Einige Tische weiter weg, hier auf der „Genussinsel“ am Schlossplatz, hat es sich unter einem Sonnenschirm, in diesem Fall wohl besser unter einem Regenschirm, Miriam Pfeiffer mit ihrer Mutter gemütlich gemacht. Das Essen haben sie hinter sich, jetzt wird noch etwas dem Flüssigen gefrönt. Die Preise? „Kein Problem. Ich finde sie okay. Sie müssen wissen, ich komme aus München. Da haben wir ganz andere Preise“, erzählt Pfeiffer.

Das mit den Preisen ist in der Tat so eine Sache. Vergangenes Jahr, als die „Genussinsel“ noch auf dem Friedrichsplatz angesiedelt war, gab es manchen Besucher, der die hohen Preise für Speis und Trank kritisierte. Und wie sieht es dieses Jahr damit aus? Diese Redaktion fragten vor Ort nach.

Teilweise auf Vorjahresniveau

Um es gleich zu sagen: Billiger sind die meisten Essen und Getränke nicht geworden. Sie sind aber auch nicht exorbitant gestiegen. Teilweise liegen sie auf dem Vorjahrsniveau. „Natürlich gibt es Grenzen nach oben. Das wissen wir Festwirte“, sagt Michael Koffler, Sprecher der Festwirte. Die Preise hält er für allemal angemessen. „Was sollen wir denn machen?“, ergänzt Anja Centner am Stand Metzgerwirt. Personalkosten, Energiekosten, Standgebühren, der Aufbau und nicht zu vergessen Speisen und Getränke müssten erwirtschaftet werden.

„Billig finde ich es hier nicht wirklich“, lassen derweil Peter und Irene Schlaggetter gut beschirmt anklingen. Sie haben sich für Spargelgerichte entschieden. Mit Getränken werden da schon 50 Euro fällig. Ähnlich wie im Vorjahr. „Wir schauen heute nicht so aufs Geld. Wir wollen genießen.“ An jeweils einer Currywurst mit Pommes halten sich nebenan Tobias Henning und Marc Brinkmann gütlich. „Mit Getränk hat jeder von uns etwa 14 Euro bezahlt. Das ist grenzwertig. Aber noch okay. Und es schmeckt“, berichten die beiden.

Mancher Gastronom geht andere Wege

Mit einer Bratwurst to go soll es auf der „Genussinsel“ übrigens nicht getan sein. Dem Verköstigungsmotto „Spargel und Erdbeeren“ und das durchaus mit einem „höherwertigen Anspruch“ sollten die Festwirte Rechnung tragen. Das sei eine Vorgabe des Veranstalters (Karlsruhe Marketing und Event GmbH), verrät Festwirt Peter Joas vom Durlacher Hubraum.

Eine Kompromissformel zwischen hoch- und mittelpreisig findet sich nun auf der im Vergleich zum Vorjahr modifizierten Speisekarte des Festwirtes. So gibt es beispielsweise dieses Jahr eine Pizza mit Spargel, die deutlich unter den Preisen von Klassikern wie frischer Stangenspargel mit Sauce Hollandaise und/oder Schnitzel respektive Schinken liegt.

Spargel hat nun mal seinen Preis.
Ulrich Mann, Gast.

„Spargel hat nun mal seinen Preis“, sinniert Ulrich Mann vor der Speisekarte eines der Festwirte. Er ist unschlüssig. Ob der Preise? „Eher nicht“, antwortet er und schaut Richtung Himmel, dessen dunkle Wolken nichts Gutes verheißen. Am Ende löst seine Frau das Problem. Sie bestellt für beide Spargel. Keine Frage, das Wetter wird beim Griff in den Geldbeutel für Verköstigung eine gewichtige Rolle spielen.

Ebenso wie der Standort. Vom Schlossplatz sei er bislang nicht so überzeugt, meint Koffler. „Das muss man abwarten.“ Anders sieht es Joas: „Der Platz ist besser als der Friedrichsplatz.“ Noch ein Wort zu den Preisen beim Fest der Sinne insgesamt: Die Wirte und Aussteller legen jeweils ihre Preise selbst fest. Da könnte sich vielleicht der eine oder andere Preisvergleich lohnen.

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