
Der Laster mit dem Bagger auf dem Aufleger steht noch am Mittwochvormittag am Schwarzwaldkreuz. „Da laufen jetzt die polizeilichen Untersuchungen“, sagt Pressesprecher Manuel Kunz vom Polizeipräsidium Karlsruhe. Dabei müsse herausgefunden werden, warum der Fahrer trotz der zu hohen Ladung in den Edeltrudtunnel fuhr und eine Kamera beschädigte.
Nach den bisherigen Ermittlungen der Polizei fuhr der Sattelzug am Dienstag gegen 13.30 Uhr auf der B10 Richtung Osten. Laut den Messungen der Polizei war der Transport mit 4,82 Metern deutlich höher als die erlaubten vier Meter.
Weil die Verkehrsüberwachungskamera inklusive Sensorik auf einer Höhe von 4,60 Meter hängt, kam es zur Kollision. Den Sachschaden an der Kameraeinheit beziffert die Polizei mit 30.000 Euro, am Bagger entstand ein Schaden von 5.000 Euro. Verletzt wurde niemand.
Ausnahmegenehmigung lag vor
Der 39-jährige Sattelzugführer war nach Angaben der Polizei zwar im Besitz einer Ausnahmegenehmigung, hatte aber offenbar den falschen Aufleger benutzt, weshalb eine Absenkung der Ladung auf maximal 4,30 Meter nicht möglich gewesen sei.
Dem Sattelzug wurde die Weiterfahrt bis zum Ende der Ermittlungen untersagt, der Edeltrudtunnel musste über die Nacht zum Mittwoch gesperrt werden.
Südtangente wird trotzdem gesperrt
Auf die geplanten Sicherheitschecks, für die der Tunnel von Freitagabend bis Montagmorgen gesperrt wird, hat der Unfall keine Auswirkungen. „Wenn wir Glück haben, bekommen wir die Ersatzteile bereits am Wochenende geliefert und können sie dann gleich einbauen“, sagt Frank Lamm vom Tiefbauamt auf Anfrage dieser Redaktion.
Wenn nicht, sei das aus sicherheitstechnischen Aspekten auch kein Beinbruch. Der offizielle Schlusspunkt der Tunnelsanierung am 11. Juli könne auf jeden Fall gehalten werden, zur Not müsse das kaputte Teil bei der nächsten turnusmäßigen Überprüfung ersetzt werden.
Karlsruher Experte hat keine Angst vor weiteren Unfällen
Weitere Unfälle wegen zu hoher Ladung befürchtet Lamm übrigens nicht. Die maximale Ladungshöhe betrage laut der Straßenverkehrsordnung vier Meter, der Tunnel ist 4,50 Meter hoch. Dass in diesem speziellen Fall die Ladung trotz Ausnahmegenehmigung nicht überprüft wurde, sei der Verkettung von unglücklichen Umständen geschuldet.
Es ist allerdings nicht der erste Zwischenfall mit einem Sattelzug im Edeltrudtunnel. Am 5. Juli 2021 wurde eine Lüftungsturbine abgerissen und beschädigt. Der Schaden wurden auf 20.000 Euro geschätzt, der Verursacher war zunächst nicht bekannt.
Erst mehrere Wochen später präsentierte die Polizei nach umfangreichen Ermittlungen ein Ergebnis. Ein 44 Jahre alter Fahrer eines Sattelzugs kam wegen einer Unachtsamkeit rechts von der Fahrbahn ab und kollidierte mit dem Ventilator an der Tunnelwand.