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Abschied vom Schottergarten

Neues Förderprogramm soll Karlsruhe grüner werden lassen

Das neue Förderprogramm richtet sich hauptsächlich an Privateigentümer. Bis zu 5.000 Euro gibt es pro Antragsteller. Die Stadtverwaltung Karlsruhe unterstützt damit Begrünungen und Entsiegelungen.

Ein strukturierter Steingarten (l) mit wuchtigem Baum und Kirschlorbeerhecke grenzt in einer Reihenhaussiedlung an einen gepflegte grünen Garten mit hoher Hecke, mehreren Bäumen und Essplatz.
Wer seinen Schottergarten in eine ökologisch wertvolle Grünfläche umwandelt, soll in Karlsruhe jetzt bis zu 5.000 Euro Förderung erhalten. Möglich macht das ein neues Förderprogramm der Stadt. Foto: Felix Kästle/dpa

Ein neues Förderprogramm der Stadt Karlsruhe soll helfen, mehr Grün in die Stadt zu bringen. Es richtet sich an Privateigentümer und hat ein Volumen von insgesamt 50.000 Euro. Ein Antragsteller kann bis zu 5.000 Euro erhalten. Der Ausschuss für Umwelt und Gesundheit empfahl in seiner Sitzung am Dienstag dem Gemeinderat die Zustimmung.

Gefördert werden Maßnahmen zum Begrünen von Dächern und Fassaden sowie zur Entsiegelung von Flächen, wenn sie anschließend begrünt werden. Profitieren können alle Privateigentümer in ganz Karlsruhe. Ein Vorgängerprogramm hatte die Förderung auf die zentraleren Innenstadt-Stadtteile begrenzt.

Neu ist auch, dass die vielfach kritisierten „Schottergärten“ ebenfalls in die Förderkulisse einbezogen sind. Wer also seinen mit grobem Kies aufgeschütteten und im Sommer Hitze abstrahlenden Vorgarten in eine ökologisch wertvolle Grünfläche umwandelt, erhält auf Antrag ebenfalls eine Förderung.

Karlsruher Privatbesitzer stehen im Fokus der Förderung

Die maximale Einzelförderung von insgesamt 5.000 Euro wurde um 1.000 Euro angehoben. Das ist den steigenden Material- und Lohnkosten von Fachfirmen geschuldet, die in vielen Fällen notwendig sind, um Arbeiten durchzuführen. Nicht nur Eigentümer von Einfamilienhäusern stehen im Fokus der Förderung, sondern auch Eigentümergemeinschaften, Erbbauberechtigte oder Mieter mit Einverständnis des Eigentümers.

Neu ist, dass Gewerbetreibende mit maximal zehn festangestellten Mitarbeitenden ebenfalls antragsberechtigt sind. Auch gemeinnützige Vereine können Mittel erhalten.

Karlsruher Grüne forderten Erhöhung bei Haushaltsberatung

Als das Programm Mitte der 1980er Jahre aufgelegt wurde, stand vor allem die Begrünung von Innenhöfen im Innenstadtbereich im Fokus. Damit sollte das Wohnumfeld verbessert werden.

Im Laufe der Jahre wurden die zur Verfügung stehenden Mittel immer weiter zusammengestrichen – von anfänglich 100.000 Mark auf am Ende 13.000 Euro. Die Grünen hatten bei den vergangenen Haushaltsberatungen die Erhöhung gefordert und dafür eine Mehrheit erhalten.

Ausbau der Photovoltaik weit entfernt von Zielmarke

In einem weiteren Tagesordnungspunkt wurde der Ausschuss über den Stand der Umsetzung der städtischen Klimaschutzmaßnahmen informiert. Der Ausbau der Fernwärme läuft nach Angaben der Stadt gut. Hier werde das Ziel, 45.000 Wohnungen an das Netz anzuschließen, deutlich schneller erreicht als vorgesehen. Ursprünglich sollte das im Jahr 2025 der Fall sein.

Noch weit entfernt von der Zielmarke ist aber beispielsweise der Ausbau der Photovoltaik in der Stadt. Im vergangenen Jahr kamen sechs Megawatt an Leistung hinzu. Bis zum Jahr 2030 müssten es insgesamt 300 Megawatt sein.

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