Der Langbau entlang der Kriegsstraße wird bereits abgerissen, das ehemalige Badenwerk-Hochhaus, in dem aktuell das Landratsamt untergebracht ist, soll in einigen Jahren folgen, vorausgesetzt der Kreistag bleibt bei seinem Neubaubeschluss. Bis 2028, so der aktuelle Zeitplan, könnte das neue Gebäudeensemble zwischen Ettlinger Tor und Badenwerkstraße fertig sein.
Im Rahmen des dazu gehörenden Bebauungsplanverfahrens führte das Stadtplanungsamt am Montag erstmals eine Öffentlichkeitsbeteiligung durch. Das Interesse hielt sich jedoch in Grenzen.
Der Kreistag hatte sich für den Abriss des Bestandsgebäudes ausgesprochen, nachdem sich eine energetische Sanierung als zu teuer und zu aufwändig erwiesen hat. In einem städtebaulichen Entwurf wurde zunächst das gesamte Gebiet rund um das Ettlinger Tor betrachtet, samt Neubau des Badischen Staatstheaters und der sich abzeichnenden Überplanung des früheren Postscheckamts.
Fünfstöckiger Flachbau und zwei Hochhäuser geplant
Demnach soll auf dem Areal zwischen Kriegsstraße, Ettlinger Straße, Beiertheimer Allee, Hermann-Billing-Straße und Badenwerkstraße ein fünfstöckiger Flachbau samt zwei Hochhäusern entstehen. Das Landratsamt plant ein 90 Meter hohes Gebäude mit 24 Stockwerken, die Stadt ein 50 Meter hohes Bauwerk.
Thomas Kindsvater vom Architekturbüro Wittfoht Studio (Stuttgart) und Landschaftsplanerin Ursula Hochrein vom Büro Lohrer.Hochrein (München) stellten die Planung vor. Diese beinhalten unter anderem eine sogenannte öffentlich zugängliche „Grüne Mitte“ zwischen Neubau und Hermann-Billing-Bau. Dort werden bestehende Parkplätze wegfallen und die Versiegelung wird deutlich reduziert.
Tiefgarage mit 200 Stellplätze geplant
Nur rund drei Dutzend Menschen hatten sich im Stephansaal eingefunden, darunter vor allem Anwohner. Kritik gab es dabei insbesondere an der Größe der geplanten Gebäude und der Wegfall der öffentlichen Parkplätze, die aktuell zu großen Teilen von Anwohnern genutzt werden.
Wie Ragnar Witteroth vom Landratsamt ausführte, ist eine öffentlich nutzbare Tiefgarage mit 200 Stellplätzen geplant. Über die Tiefgarage werde möglichst auch der gesamte Anlieferverkehr abgewickelt. In den Gebäuden sollen im Erdgeschoss neben einer Bäckerei auch Dienstleistungs- und Schulungszentren entstehen und so zur Belebung des Geländes beitragen.
Wer an der Informationsveranstaltung nicht teilnehmen konnte, hat von Dienstag bis einschließlich 16. Oktober die Möglichkeit, sich unter karlsruhe.de/bebauungsplan zu informieren und Stellungnahmen abgeben. Eine weitere öffentliche Veranstaltung samt öffentlicher Auslegung der Unterlagen ist für das kommende Jahr vorgesehen.