Skip to main content

An der Badnerlandhalle

„Heiße Ware“ aus der Puszta: Ungarische Speisen kommen auf dem Wochenmarkt in Karlsruhe-Neureut gut an

Auf den Wochenmärkten in Karlsruhe gibt es praktisch alles, was Gourmets erfreut. Wir schauen uns um und stellen Marktbeschicker und ihre Kunden vor. Und die können einiges erzählen.

Eine Frau hält an einem Marktstand einen Teller in die Kamera.
Zählt mit zu den Verkaufsschlagen von Andrea Spoljaric – Paprikawurst. Die Ungarin veräußert ihre hausgemachten Produkte auf den Wochenmärkten in Neureut und Durlach. Foto: Volker Knopf

Eine entscheidende Frage wird am Stand von Andrea Spoljaric gleich zu Beginn geklärt: „Scharf oder eher mild?“ Denn die Ungarin bietet auf dem Wochenmarkt in Neureut Spezialitäten aus ihrer Heimat an.

Und da bei den kulinarischen Genüssen bekanntlich oft Paprika im Spiel ist, gehört die Frage fast schon zum guten Ton. Paprikawurst, Paprikapasta, gefüllte Paprika, Gulaschcreme, scharfe Nudeln - die Kunden haben die Qual der Wahl.

Beliebt sei das selbst gemachte Letscho – ein ungarisches Schmorgericht bestehend aus Speck, gelber Spitzpaprika, Tomaten und Zwiebeln. Auf die Scharf/Mild-Starter-Frage bei der Paprikawurst entscheidet sich eine ältere Dame für letzteres.

Bei den Produkten wird auf die Inhaltsstoffe geachtet

Ihre Eltern kamen einst nach dem Krieg aus dem damaligen Jugoslawien in die Fächerstadt. „Ich habe viele Kunden, die vom Balkan stammen, eigentlich aus ganz Osteuropa. Sie kennen und schätzen die Gerichte. Die Einheimischen natürlich auch“, fügt Andrea Spoljaric hinzu.

Wichtig ist ihr, dass ihre hübsch im Einweck-Glas präsentierten Produkte keine Konservierungsstoffe und keine Chemie beinhalten. Sie selbst ist Ernährungsberaterin und achtet auf gesunde Zutaten.

„Hier, der Sauerampfer, der hat viel Vitamin C. Lecker sind auch die gefüllten Paprika mit Kraut oder Rote Beete mit Apfel und Meerrettich“, zählt die freundliche Frau auf. Auch der vegetarische Brotaufstrich – unter anderem mit – logisch, Paprika – Lorbeer und Möhren werde gerne gekauft.

Regelmäßig kommt Peter Schulz aus der Nordweststadt zum Markt an der Badnerlandhalle geradelt. „Das ist für mich der schönste Markt in der Gegend“, sagt er. Bei der Gelegenheit deckt er sich mit „heißer Ware“ aus der Puszta ein.

Was der Marktfrau selbst am besten mundet? „Ich mag die Peperoni mit rohem Knoblauch. Auch die scharfen Nudeln, die kennt man hierzulande nicht so“, erläutert die Marktfrau, die aus Budapest stammt und in Pfinztal lebt.

Beliebt sei auch Zacuscă, ein Mus aus Paprika, Auberginen und Tomaten, das sowohl als Würzmittel als auch als Brotaufstrich dient, ebenso wie Salzgurken und Krautsalat.

Ohne Paprika geht fast nichts.
Andrea Spoljaric, Marktbeschickerin

Gerade kommt eine gute Bekannte vorbei, die als Haushälterin in der Katholischen Pfarrei von Neureut arbeitet. „Ab und an gibt es für den Pfarrer auch mal ungarische Küche“ meint die Frau, die zur ungarischen Minderheit in Serbien zählt, gut gelaunt.

Vieles, was Spoljaric, die eine Schürze mit der ungarischen Flagge umgeschlungen hat, veräußert, wächst in ihrem Garten. Alte Rezepte nutzt sie gerne für ihre traditionellen Speisen. „Unsere Küche ist einerseits scharf, andererseits vegetarisch.“

Gibt es denn auch etwas ohne Paprika? Den Krautsalat beispielsweise. Nein, auch da sei das Lieblingsgemüse der Magyaren dabei. „Ohne Paprika geht fast nichts“, meint die Marktfrau milde lächelnd. Volker Knopf.

Service

Der ungarische Stand ist freitags auf dem Wochenmarkt in Neureut und samstags in Durlach.

nach oben Zurück zum Seitenanfang