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Hardtstiftung feiert

Modellprojekt auf dem BNN-Areal: Brunhilde-Baur-Haus wird 15 Jahre alt

Das Mehrgenerationenhaus auf dem BNN-Gelände in Karlsruhe war 2006 als Teil eines Bundesmodellprojekts gestartet. Nun wird es 15 Jahre alt. Der Träger Hardtstiftung hat gleich doppelten Grund zum Feiern.

Babyklappe in Karlsruhe
Hilfe in der größten Not: Bei der Babyklappe können Mütter ihr Neugeborenes abgeben, wenn sie keinen anderen Ausweg mehr sehen. (Archiv) Foto: Jörg Donecker

Sichtlich gut gelaunt steht Michael Schröpfer am Samstagvormittag auf einem Podium im Brunhilde-Baur-Haus. Hier fühle er sich wohl, hier fühle er sich zuhause, lässt der Vorstand der Hardtstiftung wissen. „Dieser Ort ist Begegnung pur.“

Seit das Mehrgenerationenhaus (MGH) in einem ehemaligen Druckereigebäude auf dem Areal der BNN eingeweiht wurde, sind 15 Jahre vergangen. Und da gleichzeitig das ebenfalls bei der Hardtstiftung angesiedelte Projekt Findelbaby mit der Babyklappe 20 wird, hat Schröpfer kurzerhand zum Doppelgeburtstag geladen.

Man kann die Bedeutung eines solchen Hauses nicht hoch genug einschätzen.
Klaus Michael Baur, BNN-Verleger

Zu den ersten Gratulanten gehört BNN-Verleger Klaus Michael Baur. „Man kann die Bedeutung eines solchen Hauses nicht hoch genug einschätzen“, sagt er in seiner Festrede. Das MGH war eine der ersten Einrichtungen im Rahmen eines Bundesmodellprojekts. Es befindet sich mittlerweile in der fünften Förderperiode und wird von der Wilhelm-Baur-Stiftung und der Stadt Karlsruhe unterstützt.

Klaus Michael Baur spricht beim Jubiläum des Brunhilde-Baur-Hauses
Festakt im kleinen Kreis: Im Brunhilde-Baur-Haus spricht BNN-Verleger Klaus Michael Baur über die Bedeutung der Einrichtung und die Parallelen zur Arbeit im Verlagshaus. Foto: Jörg Donecker

Es sei keine Selbstverständlichkeit, dass sowohl das MGH als auch die im Haus befindliche evangelische Kita die Corona-Pandemie bislang gut überstanden haben, so Klaus Michael Baur. „Aber wo menschlicher Zusammenhalt besteht, kommt man leichter über Krisen hinweg.“

Beim Blick in die Zukunft attestierte er dem Brunhilde-Baur-Haus eine wichtige Bedeutung. „Was hier passiert, entscheidet darüber, wie sich Kinder in einer modernen, weltoffenen Gesellschaft bewegen.“ Gleichzeitig gebe es an dieser Stelle Parallelen zur Arbeit im Verlagshaus BNN. Gewissenhaftigkeit und Sorgfalt seien jeweils gefragt. „In beiden Häusern werden Weichen für die Zukunft gestellt.“

Diakonie-Chef Stoll: Babyklappe hat 25 Leben gerettet

Elisabeth Förter-Barth von der Diakonie Baden erinnert derweil an den Pioniergeist, den es für die Gründung des MGH vor 15 und der Babyklappe vor 20 Jahren gebraucht habe. „Sie haben sich inhaltlich und finanziell in unbekannte und riskante Regionen gewagt“, lobt sie. Das habe sich gelohnt, trotz der bis heute teilweise kontroversen Diskussionen in der Öffentlichkeit in Bezug auf die Babyklappe, ergänzt Wolfgang Stoll, Direktor der Diakonie Karlsruhe.

„Die Babyklappe hat 25 Leben gerettet“, berichtet Stoll. Sie sei sehr klug in verschiedene Beratungsangebote eingebettet. In neun Fällen habe sich die Mutter im Nachgang anonym gemeldet, viermal seien Kinder sogar wieder zurückgenommen worden. Gleichzeitig betont er, dass das Projekt nur durch das Engagement zahlreicher ehrenamtlicher Helfer noch immer existiere.

Damit liefert er die Vorlage für Sozialbürgermeister Martin Lenz (SPD), der sie bereitwillig direkt verwandelt: „Karlsruhe ist nicht nur die Stadt des Rechts, sie ist auch die Stadt der Humanität – weil die Basis stimmt“, sagt er, ehe der Festakt in einen lockeren Austausch übergeht.

Haus entstand auf Betreiben der ehemaligen BNN-Verlegerin Brunhilde Baur

Das Brunhilde-Baur-Haus war auf Betreiben seiner Namensgeberin, der ehemaligen BNN-Verlegerin Brunhilde Baur, entstanden. Sie wollte einen sicheren Ort für Frauen und Kinder in Notlagen schaffen. 2004 begann der Umbau, Anfang 2006 wurde das Haus offiziell eingeweiht. Brunhilde Baur selbst erlebte die Eröffnung nicht mehr, sie starb am 6. Oktober 2004 nach schwerer Krankheit.

Im Brunhilde-Baur-Haus sind heute neben dem Mehrgenerationenhaus und der Kita Angebote für Betreutes Wohnen, Ausbildungs- und Beschäftigungsmöglichkeiten, Tagungs- und Begegnungsräume sowie ein Café und ein Begegnungsbereich untergebracht.

Zum 20. und 25. Geburtstag in fünf Jahren versprach Michael Schröpfer in Feierlaune „ein Riesenfest“, denn dann werde die Hardtstiftung zeitgleich 175 Jahre alt.

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