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Punktuelle Nachbesserungen

Neustart der Kerwe in Karlsruhe-Neureut als Open-Air-Fest kommt gut an

Nach coronabedingter Zwangspause fand in diesem Jahr wieder die Kerwe in Neureut statt. Die Neuerungen kamen durchaus gut an – bei Verantwortlichen und Gästen.

Die Band Moonlights steht auf der Bühne.
Oldies zum Auftakt: Mit einem musikalischen Feuerwerk eröffneten die Moonlights die etwas andere Kerwe in Neureut. Foto: Dietrich Hendel

Bei der Neureuter Kerwe war in diesem Jahr – nach zwei Jahren Corona-Zwangspause – so manches anders. Doch die Neuerungen kamen bei Organisatoren und Besuchern gut an, wie sich drei Wochen nach Ende des Festes zeigt.

„Es war aus unserer Sicht ein gelungener Neustart“, sagt Thomas Jäger, Leiter der Hauptverwaltung im Rathaus in Neureut. Die Besucher seien mit Freude gekommen, als man nach zwei Jahren Corona-Pause wieder gemeinsam feiern konnte. Die Tische seien ziemlich durchgehend besetzt gewesen, die Stimmung anhaltend entspannt.

„Wir haben ein ganz überwiegend positives Feedback aus der Bevölkerung zu unserer ,Open-Air-Variante‘ bekommen“, so Jäger. Bei gutem Wetter biete sich eine Wiederholung an, unter Pandemiebedingungen unbedingt. Und: Man spare Kosten, wenn man auf ein Zelt verzichte.

Für das kommende Jahr sollten seiner Überzeugung nach mehr Sonnenschirme aufgestellt werden, die auch gegen Regen schützen. Bedauert hätten zahlreiche Kerwe-Gäste, dass das Feuerwerk am Montagabend ausgefallen sei. „Feuerwerk ist nicht gerade umweltfreundlich“, meint Jäger. Man denke über eine Alternative nach.

Wir sind zufrieden und bewerben uns nächstes Jahr wieder.
Timo Filder, Schausteller

„Es war eine schöne Kerwe und ein guter Einstieg mit Risiko. Und wir haben ein Kulturgut wiederbelebt“, lautet das Urteil von Martina Weinbrecht, die von der Zusammenkunft der Trägervereine der Arbeitsgemeinschaft Nereder Kerwe (Arge) berichtet. Sie ist Vorsitzende bei der Turngemeinde Neureut (TG), die zusammen mit Fortuna Kirchfeld und Germania Neureut die Arge bildet. Deren Vertreter seien zufrieden mit dem Kerwe-Verlauf, auch wenn man über die wirtschaftlichen Ergebnisse noch nichts Genaues sagen könne.

Die Besucherfrequenz sei stark gewesen. Die neue Kerwe-Form habe sich bewährt, sagt Weinbrecht, die Mehrheit bevorzuge die Open-Air-Variante. Sie sieht mit ihren Kollegen Verbesserungen: Überdachungen optimieren, Beschilderungen verbessern, das Café auffälliger präsentieren: „Es bleibt noch Luft nach oben. Wir nehmen Anregungen gern an.“ Weinbrecht denkt daran, das Speisenangebot auszuweiten und mehr Sitzplätze im Trockenen anzubieten.

Aus Arge-Sicht war es vernünftig, auf das Feuerwerk zu verzichten. Das hätte schon im Februar geordert werden müssen. Und da wusste noch niemand, wohin die Entwicklung geht. Mit Blick auf die Brandgefahr wegen der Trockenheit sei die Entscheidung richtig gewesen. „Wir bedauern, dass diese Tradition entfällt, sie ist jedoch nicht mehr zeitgemäß. Wir wollen einen anderen markanten Abschluss finden.“

Zufrieden äußern sich auch die Schausteller. Ihm gefalle das neue Konzept gut, sagt Jörg Spagerer, der mit seinen „Boxautos“ zum zweiten Mal aus Bensheim gekommen war. Er werde sich nächstes Jahr „auf jeden Fall“ wieder bewerben. Sein Fahrgeschäft passe gut zur Neureuter Kerwe. Mit zwei Süßwarenständen waren Timo Filder und seine Schwester vertreten. Sie seien regelmäßige Kerwebeschicker.

Der Zulauf sei gut gewesen. „Wir sind zufrieden und bewerben uns nächstes Jahr wieder. Wir sind ja Neureuter“, sagt Filder. „Ich war angenehm überrascht vom Zuspruch der Besucher“, meint Horst Geppert („Wurstl“). Er habe einen sehr guten Freitag gehabt, vielleicht den besten, erzählt der regelmäßige Standbetreiber. Aber, stellt er heraus: „Eine solche Veranstaltung lebt vom Wetter.“ Dafür gebe es keine Garantie. Für ihn als Neureuter ist klar, dass er weiter dabei sein will. Eines der modernsten Fahrgeschäfte hatte Stefan Traber aus Ludwigsburg mitgebracht. Frisch überarbeitet und sicherheitstechnisch auf dem neuesten Stand, berichtet er. Die Platzzuteilung nahe am der Musikbühne fand er ungeschickt.

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