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Krieg in der Ukraine

Nur 350 Teilnehmer: Weniger Querdenker als erwartet demonstrieren in Karlsruhe gegen „Kriegstreiber“

Statt der angekündigten 1.000 Teilnehmer kamen etwa 350 Menschen hinter das Karlsruher Schloss um gegen den „Westen“ als Aggressor im Ukrainekrieg zu demonstrieren.

Ohne Vorkomnisse: Die etwa 350 Teilnehmer der Demonstration unter dem Motto „Frieden schaffen ohne Waffen“ zogen von Rüppurr über den Hauptbahnhof bis hinter das Karlsruher Schloss.
Ohne Vorkomnisse: Die etwa 350 Teilnehmer der Demonstration unter dem Motto „Frieden schaffen ohne Waffen“ zogen von Rüppurr über den Hauptbahnhof bis hinter das Karlsruher Schloss. Foto: Jörg Donecker

1.000 Teilnehmer hatten die Organisatoren des Ostermarsches der Karlsruher Querdenkerszene angemeldet. Letztlich konnte die Bewegung aber nicht mehr als 350 Menschen für die angekündigte Demonstration am Ostersonntag mobilisieren.

Die Polizei Karlsruhe hatte für die Veranstaltung etwa 60 Beamte eingesetzt, weil man auch dort mit einer größeren Zahl an Teilnehmern rechnete. Insgesamt blieb der Zug durch die Karlsruher Innenstadt nach Polizeiangaben ereignislos, von kleineren Verkehrsstörungen abgesehen.

Los ging es für den Marsch gegen 11 Uhr auf der Ettlinger Allee in Höhe der Wohnanlage Rüppurrer Schloss. Von dort zogen die Demonstranten in Richtung Hauptbahnhof und von dort weiter in Richtung Norden über die Ettlinger Straße bis hinter das Schloss.

In der Parkanlage fand die Hauptkundgebung statt, bei der mehrere Gallionsfiguren der Querdenker-Szene Reden hielten. Gegen 17 Uhr wurde die Versammlung von den Organisatoren beendet, erklärt die Polizei.

Querdenker marschieren mit Friedenstauben durch die Innenstadt

Organisatoren Güzey Israel, Klaus Schimmelpfennig und Werner Kraft aus der Querdenkerszene hatten schon Tage voraus mit entsprechenden Ankündigungen zum Mitbringen von Friedensflaggen aufgerufen. Frieden schaffen ohne Waffen“ war auch das Motto, unter dem die Veranstaltung angemeldet worden war.

So liefen die Teilnehmer unter den Bannern vieler Friedenstauben durch die Karlsruher Innenstadt. Appelle für eine waffenfreie Lösung des Ukrainekriegs waren oft zu lesen.

Gemischte Botschaft: Russlands Flagge und die Friedenstaube vereint auf einem Banner – für die Teilnehmer der Veranstaltung am Ostersonntag eine Paarung, die zusammengehört.
Gemischte Botschaft: Russlands Flagge und die Friedenstaube vereint auf einem Banner – für die Teilnehmer der Veranstaltung am Ostersonntag eine Paarung, die zusammengehört. Foto: Jörg Donecker

Ebenso häufig wurde Kritik an der aktuellen Regierung laut, die als unter anderem als „Kriegstreiber“ bezeichnet worden waren, ebenso wie Grünen-Politiker Anton Hofreiter für seine Forderung nach Waffenlieferungen an die Ukraine als grüner „Heeresführer“.

Dass der Krieg in der Ukraine mit dem Einmarsch Russlands begann, blieb unerwähnt. Der Marsch wurde auf dem Telegram-Kanal der Karlsruher Querdenker ausführlich begleitet.

Friedensbündnis Karlsruhe sagte Teilnahme ab

Bereits frühzeitig hatte unter anderem das Friedensbündnis Karlsruhe, das seit den 1970er Jahren für die Teilnahme an den traditionellen Ostermärschen wirbt, die Teilnahme an der Demonstration abgelehnt.

Menschenrechte sind für uns nicht verhandelbar.
Sonnhild Thiel, Friedensbündnis Karlsruhe

Gründe dafür sind laut Friedensbündnis die inhaltlichen Überschneidungen der Querdenker-Gruppierungen mit rechtspopulistischen Parteien. „Menschenrechte sind für uns nicht verhandelbar“, erklärte dazu schon Sonnhild Thiel vom Friedensbündnis.

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