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Gute Nachrichten bei Corona

Karlsruher Oberbürgermeister Mentrup fordert Bürger zum sofortigen Energiesparen auf

Frank Mentrup kündigt eine Info-Kampagne an und zählt auf, mit welchen Maßnahmen die Verwaltung den Verbrauch drosseln will: Auf den Fluren des Karlsruher Rathauses könnte es schon einmal frostig werden. Mit Blick auf Corona gibt es gute Nachrichten.

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Frank Mentrup kündigt eine Info-Kampagne an und zählt auf, mit welchen Maßnahmen die Verwaltung den Verbrauch drosseln will. (Archivfoto) Foto: Jörg Donecker

31 Grad hat das Thermometer in Karlsruhe am Freitagnachmittag gezeigt, während der Oberbürgermeister die Bürgerinnen und Bürger auf möglicherweise frostige Zeiten einstimmte. „Beginnen Sie heute mit dem Energiesparen, damit Sie sich Ihren Urlaub leisten und auch Ihre Rechnungen für Energie noch zahlen können“, sagte Frank Mentrup (SPD) in einem digitalen Pressegespräch mit Blick auf die steigenden Kosten.

Wie man Energie spart, wollen Stadtwerke, Stadt und die Karlsruher Energie- und Klimaschutzagentur ab Mitte/Ende August in einer „ansprechenden, sehr ernst gemeinten Kampagne“ in der Bevölkerung streuen. Eine Chat-Funktion soll die Informationen um ein „niederschwelliges Beratungsangebot“ erweitern.

Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) habe am Freitag beim Städtetag in Heidelberg von einem Energiesparziel von 15 Prozent gesprochen – SPD-Mann Mentrup möchte das für Karlsruhe überbieten. Eine Arbeitsgruppe der Stadt beschäftigt sich bereits auch mit einem Worst-Case-Szenario. Es rechne derzeit zwar keiner mit einer realen Gasmangellage, aber dennoch sei es wichtig, vorbereitet zu sein.

In städtischen Gebäuden kann man sich künftig nur noch kalt die Hände waschen

Unterdessen hat die Verwaltung Hausaufgaben im Fach Energiesparen gemacht. Ergebnis: eine Liste mit Maßnahmen, die intern umgesetzt wird. „Wir legen alles auf den Tisch“, sagte Mentrup und begann seine Aufzählung:

In städtischen Gebäuden wird Warmwasser dort, wo es technisch möglich ist, abgeschafft. Händewaschen geht künftig also nur noch kalt. Lüftungs- und Klimageräte werden ausgeschaltet, sofern es Möglichkeiten zum Lüften gibt und die Raumtemperatur nicht zu hoch wird. Die Beleuchtung wird auf ein Mindestmaß reduziert. Die Heizungstechnik wird überprüft.

Raumtemperatur wird um zwei Grad abgesenkt

Die Umrüstung auf LED-Lampen wird nochmals beschleunigt. Die Raumtemperatur wird um zwei Grad abgesenkt. In den Fluren werden die Heizungen auf den „Frostfrei“-Betrieb heruntergedreht.

Geprüft wird eine höhere Homeoffice-Quote, wobei man dabei den privaten Energieverbrauch gegenüberstellen müsse.

Bäderausschuss diskutiert Schließungen – Ampeln nachts abgeschaltet?

Im September tagt der Bäderausschuss und diskutiert die schon häufiger genannten Möglichkeiten wie Hallenbäderschließungen oder das Senken der Wassertemperatur. Es wird geprüft, ob verschiedene Ampelanlagen nachts ausgeschaltet werden können.

Auf Dienstfahrten sollte verzichtet, beziehungsweise auf ÖPNV, Rad oder Zu-Fuß-Gehen ausgewichen werden. Die Heizperiode sollte verkürzt oder zumindest von der Außentemperatur abhängig gemacht werden.

Mentrup gefiel die Formulierung Kretschmanns beim Städtetag und wiederholte sie für den städtischen Maßnahmenkatalog: Die vielen kleinen Vorschläge seien Peanuts, aber aus denen werde dann eben eine große Nuss.

Corona-Welle hat laut Abwassermonitoring ihren Zenit erreicht

Der Oberbürgermeister ging bei seinem Pressegespräch auch auf die aktuelle Corona-Situation ein. Die sei beruhigend, da die Sommerwelle nach Aussage des Abwassermonitorings ihren Zenit erreicht habe. Die Infektionskurve steige nicht mehr so stark an wie vorher.

Im Städtischen Klinikum werden derzeit 32 Corona-Patienten behandelt, fünf liegen auf der Intensiv-, zwei auf der Überwachungsstation. „Man kann noch nicht von Entspannung reden“, sagte der OB, wegen des Mangels bei den Pflegenden könne man nur in Ansätzen Luft holen. „Die Kapazitätsgrenzen werden schnell erreicht“, warnte er mit Blick auf den Herbst.

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