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Coronalage in Karlsruhe

Inzwischen gibt es fünf Omikron-Fälle in Karlsruhe: OB fordert Impfpflicht

Die Zahl der gemeldeten Omikron-Fälle in Karlsruhe ist gestiegen. Oberbürgermeister Frank Mentrup fordert eine allgemeine Impfpflicht. Mit Blick auf Kinderimpfstoffe hat er keine guten Nachrichten.

Ein Junge in den USA kneift während seiner Impfung die Augen zusammen. Nun könnte auch die EMA den Impfstoff empfehlen.
Der Piks für Kinder: In Karlsruhe ist der spezielle Impfstoff noch nicht angekommen, berichtet Oberbürgermeister Frank Mentrup. Foto: Keith Birmingham/AP/dpa

Inzwischen sind fünf Fälle der neuen Corona-Variante Omikron in Karlsruhe bestätigt. Ein weiterer Fall liegt im Landkreis vor, wie Oberbürgermeister Frank Mentrup (SPD) am Donnerstag darlegte.

Die Betroffenen seien nicht klar als Reiserückkehrer zuzuordnen. Zwar gehe die Zahl der insgesamt gemeldeten positiven Corona-Tests derzeit weiter zurück.

Mentrup verweist aber auf Unsicherheiten, die die neue Mutation mit sich bringe.

Infektionsgeschehen in Pflegeheimen

Der Karlsruher Rathauschef fordert eine allgemeine Impfpflicht. In Alten- und Pflegeheimen gebe es aktuell wieder ein Infektionsgeschehen. Deshalb sei es gut, mindestens in dieser Beschäftigtengruppe jetzt schnell die Impfpflicht umzusetzen.

Zudem müsse man sich Gedanken machen, wie man mit Reiserückkehrern nach den Weihnachtsferien umgeht. Von Land und Bund brauche es hier klare Ansagen. „Bei Flugreisenden ließe sich eine allgemeine Testpflicht sicher gut umsetzen“, so der OB. Bei anderen hätte eine solche Vorgabe wohl eher den Charakter eines Appells.

Nicht begeistert zeigt sich Mentrup von der Empfehlung der Ständigen Impfkommission zur Kinderimpfung. Dass diese nur für Fünf- bis Elfjährige mit Vorerkrankung ausgesprochen wurde, nennt der Karlsruher OB halbherzig. „Ich wäre dafür, jetzt alle Register zu ziehen, bevor uns Omikron vor vollendete Tatsachen stellt, denen wir hinterherlaufen.“

Allerdings sei der Kinderimpfstoff bisher nicht in Karlsruhe angekommen. Diese Lieferungen seien insgesamt chaotisch. „Man hat den Eindruck, dass das sehr spontimäßig abläuft.“ Den Bund, weniger das Land sieht Mentrup hier in der Pflicht.

Zeitfenster für Eltern vielleicht ab Januar

Mentrup findet es falsch, dass die Impfzentren geschlossen wurden, ohne dass es einen Plan B gegeben habe. „Der limitierende Faktor ist aber nicht der Platz.“ Das Personal sei der Knackpunkt.

„Und eben auch der Impfstoff: Wir können keine Termine versprechen, die wir dann nicht einhalten können.“ Mentrup verweist indessen auf freie Impftermine etwa im Landkreis. „Die Nachfrage scheint etwas abzuflachen. Aber es gibt sicher noch Menschen, die sich um einen Termin bemühen, den aber nicht zeitnah bekommen.“

Sollte Bedarf bestehen, könne man in Karlsruhe an den Impfstationen sicher auch spezielle Zeitfenster für Kinder freischalten. „Aktuell rate ich Eltern, das Gespräch mit ihrem niedergelassenen Kinderarzt zu suchen.“

Aktuell gibt es der Statistik zufolge 900 Teststationen in der Stadt und dem Landkreis. Anträge auf weitere 800 Stellen werden bearbeitet. „Wir können als Stadt dabei keine Qualitätskontrolle vornehmen“, stellt Ordnungsamtschef Maximilian Lipp klar. Diese Verantwortung liege beim Gesundheitsamt.

Die Stadt selbst vergebe nur Sondernutzungsrechte, wenn der Container im öffentlichen Raum steht. Lipp und Mentrup beobachten indessen das Demonstrationsgeschehen mit Sorge. Eine für Montag angekündigte Demo von Kritikern der Corona-Maßnahmen sei inzwischen zurückgezogen worden.

Kritik an Demonstranten

Mentrup fürchtet, dass dennoch zu sogenannten Spaziergängen aufgerufen wird. „Die Menschen werden dann in den sozialen Netzwerken zu etwas eingeladen, ohne zu wissen, dass die Veranstaltung nicht nach geltenden Regeln abläuft.“

Eine Anmeldung und das Stellen von Ordnern sowie das Benennen eines Versammlungsleiters seien Voraussetzung, um solche Proteste abzuhalten. „Das ist ein Katz-und-Maus-Spiel. Ich habe den Eindruck, dass man es auf die Eskalation ankommen lassen will“, sagt Mentrup.

Man könne solche Aufmärsche nicht einfach laufen lassen. Bewusst würden die Organisatoren so eine Situation erzeugen, in jener der Staat zum Feindbild werde und man Verschwörungstheorien bestätigt sehen wolle.

Derzeit prüfe die Stadt darüber hinaus, ob man für den Werderplatz ein Alkoholverbot erlassen kann. „Das müssten wir infektiologisch herleiten.“ Betroffen seien davon nicht die anliegenden Wirte in ihren Räumen.

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