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„Vitru Water“

Wasser für Entwicklungsländer: Karlsruher Start-Up verpasst Wettbewerbssieg - und ist trotzdem zufrieden

Mit seinem Start-up Vitru Water will der Karlsruher David Walter das Wasser zu Menschen in Entwicklungsländern bringen und nicht andersrum. Was seine aktuellen Pläne sind.

VitruWater Jungunternehmer Wassertechnik Dr. David Walter
Viel zu viele Menschen haben noch keinen Zugang zu Wasser. Das mächte der Karlsruher David Walter ändern. Foto: Rake Hora

Der Karlsruher David Walter ist bei dem Ideenwettbewerb „Make Tomorrow New“ unter die letzten Drei (von 1.590 Bewerbungen) gekommen.

Eingereicht hat er zu Beginn ein 60-Sekunden-Video und 100 Worte, die sein Vorhaben, die Wasserversorgung in ländlichen Gegenden von Entwicklungsländern zu verbessern, erklärt Walter.

Gewonnen hat er beim Finale in Berlin nicht. Warum das Projekt dennoch weitergeht und was seine aktuellen Pläne sind, erzählt er im Interview mit Redakteurin Tanja Rastätter.

Modell Wasserverteiler
Das aktuelle Modell (circa 1,3 Meter Höhe, 0,5 Meter Durchmesser) kann etwa 100.000 Liter Wasser pro Tag aufteilen und weiterleiten. Foto: David Walter

Eindrücke im Video auf Youtube:

Wie lief es bei dem Wettbewerb?
Walter

Der Wettbewerb lief sehr gut, allerdings hat es nicht für den großen Gewinn gelangt. Es gab am Ende keine genaue Platzierung, also ob Platz zwei oder drei. Das Feedback vom Publikum nach dem Pitch war aber grandios. Die Jury meinte im Anschluss, bei mir hatten sie das Gefühl, dass ich mit meinem Background und da wo ich mit meinem Vorhaben bereits stehe, nicht mehr ganz so viel Unterstützung brauche wie die anderen. Sie hatten eher das Gefühl, dass ich „das Ding auch so zum Erfolg führen kann“. Es blieb daher also bei einem Gewinn von dennoch 70.000 Euro.

Sind Sie mit dem Verlauf des Wettbewerbs zufrieden?
Walter

Ich bin sehr zufrieden. Ohne den Wettbewerb hätte ich diesen Weg erst gar nicht eingeschlagen. Mit dem Gewinn kann ich trotzdem eine gute Zeit lang an meinem Vorhaben weiterarbeiten und schauen, wohin die Reise noch führen wird.

Wie ging es bisher nach dem Finale und der ersten Berichterstattung weiter?
Walter

Der erste Wasserverteiler ist in Kooperation mit der Firma heltec fertiggestellt und wurde auch schon erfolgreich getestet. Das aktuelle Modell (circa 1,3 Meter Höhe, 0,5 Meter Durchmesser) kann etwa 100.000 Liter Wasser pro Tag aufteilen und weiterleiten. Ein Patent dazu wurde eingereicht. Zudem bin ich aktuell mit einigen Firmen und Nichtregierungsorganisationen im engen Austausch, um einen ersten Einsatz des Wasserverteilers in einem Entwicklungsland zu organisieren.

Außerdem hat sich nach dem Artikel in dieser Zeitung die Europäische Brunnengesellschaft mit Sitz in Karlsruhe gemeldet und es gab bereits ein erstes Treffen. Auch Oberbürgermeister Frank Mentrup (SPD) hat sich bei mir mit einem Brief für mein Engagement bedankt.

Was sind nun die nächsten Schritte?
Walter

Aktuell suche ich nach einem ersten Projekt zum Einsatz des Wasserverteilers, voraussichtlich in Südostasien. Wenn ein Projekt gefunden ist, werde ich versuchen, über Stiftungen und Förderprogramme einen Teil der Finanzierung zu stemmen, sodass möglichst wenige oder keine Kosten für das Partnerland entstehen.

Ich sehe ein großes Potenzial, dass sich auch deutsche Firmen an solch einem Projekt beteiligen – zum Beispiel als Aktion für die Mitarbeiter mit interkulturellem Austausch oder als Maßnahme im Bereich Corporate Social Responsibility. Daher werde ich versuchen, eine Firma aus der Region zu finden, die Lust hat, in Form einer Co-Creation das Projekt zu begleiten, sodass auch hier eine Win-Win-Situation entsteht.

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