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Festival „hereinßpaziert“

Freude über trockene und saubere Proberäume im Kunst- und Kulturzentrum P8 in Karlsruhe-Bulach

Proberäume sind in Karlsruhe Mangelware. Nun sorgt eine Immobilien im Stadtteil Bulach für ein wenig Entspannung.

Band „Die Wände“ beim P8
Mehr als eine Bühne: Die Band „Die Wände“ spielt im Kulturzentrum P8, in dem Künstler in Bulach auch Proberäume finden. Foto: Paul Needham

Natürlich muss der Regen sein. Und das gerade hier im schon zu Sommerbeginn vor sich hin dorrenden Oberrheingraben. Aber jetzt? Pünktlich zum Beginn des dreitägigen Festivals „hereinßpaziert“, mit dem das neue Kunst- und Kulturzentrum in der Schauenburgstraße in Bulach eröffnet wird? Es ist früher Freitagabend und es schüttet wie aus Eimern.

Am Abend zuvor war das Wetter besser. Rebecca Rabbat und Bert Schwarz vom dem Zentrum als Träger übergeordneten Panorama e.V. führten Vertreter des Gemeinderats über das Gelände, die sich mit dem Gesehenen sehr zufrieden zeigten.

„Trockene und saubere Proberäume, so etwas findet man in Karlsruhe sonst nicht“, hatte hierbei ein Vereinsmitglied der Besuchergruppe um Eberhard Fischer von der KAL und Mathilde Göttel von der Linken mitgeteilt, als jenen ein solcher gezeigt wurde. Nun ja, wenn man denn überhaupt einen Proberaum findet, mochte sich so mancher Beobachter denken. Auf jeden Fall wurde hier gut gearbeitet, waren sich alle Besichtigenden sicher.

800 Besucher kommen zum Auftakt

Und noch als am nächsten Tag der Regen über Bulach scheppert, blicken die ersten der auf den Abend verteilten rund 800 Besucher schon ebenso zufrieden drein. So groß, so neu, so abwechslungsreich!

Auch Tollhaus-Geschäftsführerin Britta Velhagen ist gekommen, um sich das neue soziokulturelle Zentrum anzuschauen. „So viele junge Leute hier!“, sagt sie bewundernd zu einem Panorama-Kollegen. Und sie hat ja recht. Denn so jung wie die das Festival ausrichtenden P8, die Anstoß und Nägel mit Köpfen waren das Tollhaus und sein Publikum auch einmal.

Nun ist alles bunt und das Festival entfaltet einen wunderschönen Sog. An den drei Tagen gibt es Workshops, Ausstellungen, offene Werkstätten und Yoga-Stunden, Akrobatik-Shows, Vorträge oder einen Plattenflohmarkt.

Alles ist gut besucht, das Interesse ist groß. Und noch immer wirkt auch jetzt vieles noch so, wie man es von Veranstaltungen des P8 auf dem C-Areal in der Nordstadt gewohnt war. Die Rote Hilfe hat einen Informationsstand, die Getränke sind preiswert und am Burgerstand „Vegan Queen“ hängen Plakate, die zum Protest gegen den Stuttgarter AfD-Parteitag am kommenden Wochenende aufrufen.

Große musikalische Bandbreite

Auch die Soundline stimmt. Die Bands sind klasse, aber in ihrer Bekanntheit und Attitüde noch nicht zu groß. Die musikalische Bandbreite ist so hübsch wie breit. Prog-Rock, R&B, Jazz, Rap, Indie Folk, Punk, Pop Wave. Und noch mehr. Da wird niemand zurückgelassen. In der Spitze über tausend Gäste am Tag werden schließlich bis zum Festivalende den Ort erkundet haben. Kurz nach 21 Uhr am Eröffnungsabend steht dann plötzlich ein Regenbogen, das Logo des Panorama e.V., am Abendhimmel.

Eines seiner beiden Enden scheint hierbei geradewegs direkt über das Hallendach in das Gebäude hineinzuragen. Glaubt man einem alten Märchen, dann findet sich an jedem Ende eines Regenbogens ein Topf mit Gold. Das passte so ganz wunderbar. Denn die Zukunft des Kulturzentrums in der Schauenburgstraße hat schon spätestens mit diesem Wochenende mehr als ordentlich zu glänzen begonnen.

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