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Hannes tröstet Patienten

Palliativstation im Karlsruher Klinikum hat ihren ersten Besuchshund

Seit Juli ist Hannes auf der Palliativstation des Klinikums Karlsruhe als Besuchshund tätig. Was er da macht und warum private Hunde auf der Station verboten sind.

Entspannter Zeitgenosse: Der Golden Retriever ist auch bei den Mitarbeiterinnen beliebt.
Entspannter Zeitgenosse: Der Golden Retriever ist auch bei den Mitarbeiterinnen beliebt. Foto: Jörg Donecker

Wenn Hannes ins Städtische Klinikum kommt, sind sofort alle entspannter. Die Patienten strecken die Köpfe aus den Türen, wenn sie hören: „Hannes ist da“, und auch die Mitarbeiterinnen werden ruhiger.

Hannes macht einfach vor, wie es geht: Ist freundlich und zugewandt, und wenn es ihm zu viel wird, legt er sich einfach hin, den Kopf auf die Pfote.

Hannes ist ein Golden Retriever, zweieinhalb Jahre alt. Seit Juli ist er auf der Palliativstation des Klinikums als Besuchshund tätig. Mit seinem Frauchen Katja Rull, die Gesundheits- und Krankenpflegerin im Klinikum ist, hat er eine Ausbildung absolviert, und auch sie musste viel dabei lernen: Es ist ihr erster Hund, und eigentlich hat sie Angst vor Hunden. Eine Hundetrainerin hat ihr dabei geholfen.

Was Hannes in Karlsruhe als Besuchshund können muss

Als Besuchshund braucht Hannes nicht viel mehr als das, was ein gut erzogener Hund sowieso können muss: Er muss gehorchen, ruhig auf fremde Menschen reagieren und auf ein Abbruchsignal sofort reagieren.

Wenn Patienten signalisieren, dass es genug ist, muss er sofort mit dem aufhören, was er macht. Aber komplizierte Aufgaben hat er sowieso nicht: Die Patienten wollen ihn meist nur streicheln, ihm ein Leckerli geben, mit seinen langen Ohren spielen oder seine ruhige Anwesenheit genießen.

Einmal gab es sogar eine Situation, in der eine Frau aus ihrem Dämmer erwachte, als sie sein Fell spürte: Sie hatte früher selbst Hunde. Auch die Mitarbeiterinnen profitieren von den Besuchen, die Krull mit Hannes alle zwei Wochen für zwei Stunden macht, fühlen sich in schweren Zeiten von ihm getröstet.

Warum private Hunde nicht erlaubt sind

Natürlich braucht Krull die eindeutige Erlaubnis der Patienten, zu ihnen auf das Zimmer zu kommen, und Hannes hat seine Wege strikt einzuhalten. Er ist der erste Besuchshund in der Klinik, auch private Hunde sind nicht erlaubt, obwohl man weiß, wie sehr sie helfen können.

Die Klinik nennt hygienische Gründe, obwohl Krull sagt, dass es nur wenig Aufwand ist, nach einem Besuch von Hannes alles wieder in Ordnung zu bringen. Wichtig ist auch, dass Hannes sich wohlfühlt und nicht überfordert wird. Denn man weiß, dass Hunde, wenn man zu viel von ihnen verlangt, nicht mehr kommen wollen.

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