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Aktion in der Landesbibliothek

In Karlsruhe kommt es zum Wettstreit der Papierflieger

Aus der Schulzeit kenne viele noch Papierflieger. In Karlsruhe kam es nun zu einem Wettbewerb.

Vier Personen entlassen in der Badischen Landesbibliothek Karlsruhe ihre selbst gebastelten Papierflieger in die Luft.
Da heben sie ab: Thomas Kistner, Raphael Goldbach, Franziska Haupt und Amélie Goldbach (von links) entlassen in der Badischen Landesbibliothek ihre Papierflieger in die Luft. Foto: Volker Knopf

„Ich habe einen Flieger mit eingebautem Looping. Er dreht sich sofort um die eigene Achse. Das ist zwar wenig erfolgsversprechend, aber egal“, sagt Franziska Haupt gut gelaunt.

Um das Gewinnen geht es ihr beim Papierfliegerwettbewerb in der Badischen Landesbibliothek (BLB) ohnehin nicht. Eher um den Spaß an der Sache. So wie vielen.

Papierflieger wie in Schultagen

Zahlreiche Familien mit Kindern nahmen an dem etwas skurrilen Wettbewerb teil und wurden zu Piloten ihrer selbst gebastelten Flieger, die mancher noch allzu gut aus der Schulzeit kennt.

Die Veranstaltung ist Sidekick der aktuellen BLB-Ausstellung „Faszination Fliegen – die Anfänge der Luftfahrt“, die noch bis zum 1. April zu sehen ist. Die Ausstellung wirft Schlaglichter auf wichtige Stationen der Technikgeschichte und dem Traum vom Fliegen.

Schau zum Thema Fliegen

„Wir haben hier eine einzigartige Büchersammlung zur Thematik von Luftfahrthistoriker Kurt Möser, der die Ausstellung auch kuratiert hat“, berichtet BLB-Pressesprecherin Barbara Bauer. In Kooperation mit dem Departement für Geschichte am Karlsruhe Institut für Technologie (KIT) ist die Ausstellung entstanden.

Franziska Haupt entlässt derweil erneut ihr eigenwilliges Modell in die Lüfte. Zur Seite steht ihr Partner Raphael Goldbach. „Die Basis eines guten Flugs ist, dass das Modell symmetrisch und stabil ist“, gibt der Vertriebsmanager Ratschläge, die er selbst gleich erprobt. Dritte im Bund der Hobby-Piloten ist Amélie Goldbach. Die Schülerin ist am erfolgreichsten. Fast drei Sekunden ist ihr Flieger in der Luft.

Das Trio ist rein zufällig zum Wettbewerb gestoßen. Im Grunde handelt es sich um eine Familienzusammenführung. Raphael Goldbach und Franziska Haupt kommen gerade aus Baden-Baden, Amélie Goldbach aus Heidelberg. „Karlsruhe liegt genau in der Mitte. Wir wollten hier einkaufen gehen, sind aber zunächst in der Bibliothek gelandet“, meint das Trio gut gelaunt.

Drei Disziplinen

Die Disziplinen des Contests zählt Julian Sann auf. Der BLB-Werkstudent hat auch die Ausstellung mitkonzipiert: Langfliegen, Weitfliegen und Zielpunktfliegen. „Der Flugwettbewerb macht die Ausstellung lebendiger, quasi dreidimensional“, betont er.

Mit Feuereifer ist Thomas Kistner am Start. Der Grund: Der Südpfälzer ist kein unbeschriebenes Blatt in Sachen Papierflugzeuge. Vor etwas mehr als zehn Jahren reüssierte er bei einem Wettbewerb in Hamburg und gewann prompt eine Flugreise nach Kalifornien. Das Geheimnis seines Fliegers: „Doppelt gefaltet an der Spitze, der Schwerpunkt muss stimmen“, sagt der IT-Fachmann.

Das hat was von Origami, wenn man dem 59-Jährigen beim Falten zuschaut. Auch wenn er letztlich an die Siegerzeit von 3,66 Sekunden beim Dauerfliegen nicht ganz herankommt. Immerhin handgestoppte 3,40 Sekunden hält sich das akribisch gefaltete Modell im BLB-Vortragsaal in der Luft.

Was am meisten Spaß macht? Die Frage geht an den fünfjährigen Theo. „Basteln und Werfen“, meint er und setzt sogleich zum Wurf an. Mit Bruder, Mutter und Oma nimmt er an dem spaßigen Wettbewerb teil. „Wir sind auf Familienbesuch in Daxlanden. Meine Mutter hat uns dann auf diesen Termin hingewiesen. Ich finde die Idee toll“, sagt Theos Mutter Caroline Epting, die aus Freiburg kommend, ihre alte Heimat besucht.

Baden-Airpark vergibt Preise

Ersonnen hat den Papierfliegerwettbewerb Annika Stello, Leiterin der Abteilung Sammlungen bei der BLB. „Die Ausstellung wird so um ein spielerisches Element erweitert.

Außerdem weckt es das Verständnis vom Fliegen. Es geht hier ja durchaus auch um Konstruktionsphysik.“ Die Preise stiftete der Baden-Airport Karlsruhe-Baden-Baden.

Passend zur Thematik vergab Bereichsleiter Marketing Eric Blechschmidt Miniatur-Modellbau-Sets von Flugzeugen an Groß und Klein. Bei rund zwölf Metern lag der weiteste Flug, nur zwei Zentimeter von der Marke war am Ende der beste Zielpunktflug entfernt.

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