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Ohne Maske auf der Tanzfläche

Party in der Disko? Welche Clubs in der Region wann wieder öffnen

Endlich wieder Party? Mit den seit dieser Woche gültigen Corona-Regeln in Baden-Württemberg ist das eigentlich möglich. Doch viele Diskotheken und Clubs zögern, manches ist auch noch nicht klar geregelt. Woran liegt das? Und wo kann man am Wochenende nun tanzen gehen?

In einigen Clubs kann am Wochenende wieder getanzt werden - und zwar ohne Maske. Die neuen Corona-Regeln machen das möglich. Doch viele Diskotheken warten noch ab, auch weil die Vorgaben nicht so leicht umzusetzen sind.
In einigen Clubs kann am Wochenende wieder getanzt werden - und zwar ohne Maske. Die neuen Corona-Regeln machen das möglich. Doch viele Diskotheken warten noch ab, auch weil die Vorgaben nicht so leicht umzusetzen sind. Foto: Foto: Christoph Soeder/dpa

Noch sind die endgültigen Regeln nicht ganz klar: Nachdem die neue Corona-Verordnung, die seit Montag gilt, zunächst eine Maskenpflicht in Innenräumen von Diskotheken vorgeschrieben hatte, liefen viele Clubbetreiber Sturm. Mit Maske könne man keine Partys feiern und die Discos nicht öffnen, so der Tenor.

Im Laufe der Woche trafen sich Vertreter des Gesundheitsministeriums, der Clubszene und des Hotel- und Gaststättenverbandes. Sie einigten sich darauf, dass unter bestimmten Umständen doch keine Maske getragen werden muss. Die Branche muss dazu aber noch ein Hygienekonzept erstellen.

Zentraler Bestandteil davon soll ein Lüftungskonzept sein. Dann dürfen die Clubs unter Vollauslastung öffnen und Geimpfte, Genesene oder Gäste mit einem negativen PCR-Test auch ohne Maske feiern.

Gibt es kein ausreichendes Lüftungskonzept, sollen für den Wegfall der Maskenpflicht nur Geimpfte und Genesene eingelassen werden. Ein Sprecher der Interessengemeinschaft Clubkultur Baden-Württemberg erklärte diese Woche, ein entsprechendes Musterkonzept werde noch erarbeitet.

Karlsruhe

In Karlsruhe sind viele Club-Betreiber noch ratlos, mit welchen Regeln und Maßnahmen sie planen sollen. Manche beschränken sich daher vorerst weiterhin auf einen Barbetrieb.

Richtig gefeiert werden kann seit Inkrafttreten der neuen Corona-Verordnung beispielsweise im Karlsruher Club En Vogue in der Blumenstraße. Freitag und Samstag ist von 23 Uhr bis 5 Uhr morgens geöffnet. Der reine Barbetrieb ist hier Geschichte: Dank entsprechendem Hygienekonzept und 3G-Einlass ist die Tanzfläche geöffnet.

Erstmals seit langer Zeit eröffnet der Krokokeller in der Bürgerstraße am Freitagabend wieder seine Türen. „Da wir es wahrscheinlich alle nicht mehr gewohnt sind, zu feiern, starten wir schon um 22 Uhr“, heißt es in der Ankündigung. An den Plattenspielern steht dann DJ Damast mit den „KellerClassics“. Es werden gemäß der 3G-Regel nur geimpfte oder genesene Personen sowie Menschen mit einem gültigen PCR-Test eingelassen.

Im Hello Club in der Karlsruher Hirschstraße gibt es momentan nur Barbetrieb mit Service am Tisch. Eingelassen wird nach 3G-Regeln, wobei um die rechtzeitige Reservierung eines Tisches gebeten wird. Geöffnet ist Freitag und Samstag jeweils von 23 bis 5 Uhr.

Die Tanzfläche wird in der Marktlücke mindestens diese und höchstwahrscheinlich auch noch nächste Woche geschlossen bleiben: Einerseits wegen der Maskenpflicht, andererseits weil nach sieben Monaten Lockdown noch nicht genug Personal für einen vollen Party-Betrieb zurückgewonnen werden konnte. Die Marktlücke bietet deswegen klassischen Barbetrieb mit Service am Tisch und lauter Musik bis spät in die Nacht an.

Bevor in der Stadtmitte wieder gefeiert werden kann, müssen die Betreiber noch einige Details klären. Auf Facebook schreiben sie, es sei „zum jetzigen Zeitpunkt immer noch höchst unsicher, unter welchen organisatorischen Gesichtspunkten eine sichere Öffnung der Innenräume überhaupt gewährleistet ist“. Die Stadtmitte-Betreiber befinden sich in Gesprächen mit dem Dehoga und der Stadt, um alle organisatorischen Hürden zu nehmen. Bis dahin ist lediglich der Außenbereich für „Cocktails & Chill“ geöffnet. Freitag und Samstag geht es um 18 Uhr los, ein Test ist dafür nicht erforderlich.

Im Topsy ist schon seit einigen Tagen wieder Betrieb. Nachdem dort ein größerer Corona-Ausbruch Anfang Juli für Aufregung gesorgt hatte, wollen die Betreiber jetzt umso mehr auf die Regeln achten und lassen nur eine begrenzte Zahl an Gästen nach 3G-Regeln ein. Am Freitag legt DJ B-Low auf, am Samstag gibt es die Topsy Classics von DJ Pharao. Los geht es jeweils um 21 Uhr.

Manche Clubs in der Stadt werden ihre Türen aber gar nicht mehr öffnen. Der Pachtvertrag für den Qubes Club lief bis 30. April. Weil zu diesem Zeitpunkt noch nicht klar war, ob und wann Clubs wieder öffnen können, ließ Betreiber Tobias Ruppert ihn auslaufen.

Noch nicht bereit für die Wiedereröffnung ist das Agostea, das aber momentan laut Facebook-Post in den Vorbereitungen steckt. Zur besseren Planbarkeit hat das Ago eine Umfrage gestartet, wie viele seiner Fans geimpft sind. Ergebnis: Der Großteil der Karlsruher Partygänger ist durchgeimpft, nur rund ein Fünftel bräuchte einen Test. Das Ago schreibt auf Facebook von einer Wiedereröffnung im September.

Im Unverschämt wartet man noch die Details der neuen Regeln für die Clubbranche ab. „Leider sind immer noch einige Fragen offen, welche uns eigentlich nicht ermöglichen, wirklich genau zu planen und Datum sowie Art und Weise unseres Restarts jetzt schon festzulegen“, so die Betreiber auf Facebook. Die neu gewonnene Maskenfreiheit sei an Bedingungen geknüpft, die noch nicht genau festgelegt sind. „Es wird mit Sicherheit nicht leicht sein, nach gut 17 Monaten Pause unter (erschwerten) Corona-Bedingungen gleich voll durchzustarten“, so der Club im Internet.

Pforzheim

Jan Steinle wird seinen Krokokeller in Karlsruhe am Wochenende zwar öffnen. In Pforzheim, wo er das Sägewerk in der Östlichen Karl-Friedrich-Straße betreibt, kann aber erst zwei Wochen später, ab Freitag, 3. September, wieder abgetanzt werden. „Wir brauchen Vorlaufzeit und müssen das erst einmal organisieren.“

Auch seien einige seiner Mitarbeiter noch in Urlaub. Von Kollegen habe er gehört, dass diese ihre Diskothek erst Anfang Oktober öffnen wollen. Viele der bekannten Pforzheimer Clubs sind derzeit telefonisch nicht erreichbar. Ein Pforzheimer Club-Inhaber, der namentlich nicht genannt werden möchte, will jedenfalls noch abwarten. Die Corona-Regelungen sind ihm zu undurchsichtig.

Dagegen treten im Musicpark Live in Maulbronn seit zwei Wochen wieder Bands auf. Am Freitag gastiert die Bruchsaler Band „Funcoustic“ und es darf wieder getanzt werden. Inhaber und Betreiber Wolfgang Kienzle freut sich über den Re-Start nach 16 Monaten. Während zu normalen Zeiten bis zu 250 Besucher zu Live-Musik angesagter Bands kommen dürfen, beschränkt Kienzle die Zahl seiner Gäste jetzt auf 120.

„Die Leute müssen sich ja noch bewegen können.“ Draußen im überdachten Biergarten dürfen alle tanzen, unabhängig von der 3G-Regel, sagt er. Anders im Inneren des Clubs. „Am Eingang werden die Leute überprüft und erhalten einen Bändel.“

Rastatt

Der Freiraum in Rastatt, die einzige Disco des Landkreises, plant seine Wiedereröffnung laut Geschäftsführer Thomas Schenkel für Anfang September. Im Stadtkreis Baden-Baden müssen Tanzwütige voraussichtlich noch länger warten.

Das Max’s hat zwar bereits seit Anfang Juli wieder geöffnet, aber nur als Barbetrieb. Betreiber Thomas Filomeno will die Tanzfläche vorerst weiter gesperrt lassen. Er fürchtet, dass die PCR-Testpflicht für Ungeimpfte zu viele Gäste abschreckt.

Die San-Si-Bar am Sonnenplatz in der Kurstadt bleibt vorerst geschlossen. Allerdings nicht wegen der Corona-Regeln, sondern wegen eines Rohrbruchs.

Bühl

Die Lichtenauer Diskothek Schützenhaus ist ebenfalls zurückhaltend. Für diesen Samstag plant sie bei freiem Eintritt einen Hof-Hock mit zwei DJs.

Die 3G’s sind daher nicht von Bedeutung, allerdings gelten Maskenpflicht und Abstand, und auch die Kontaktdaten müssen erfasst werden. Nur bei Regen geht es rein - bei eingeschränkter Gästezahl.

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