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Bundesstraße 10 stark ausgelastet

Pendler-Verkehr durch Grötzingen verärgert Anwohner

Während des Berufsverkehrs ist die B 10 durch Grötzingen ein Nadelöhr. Dann bahnen sich viele Pendler den Weg durch die Wohngebiete. Die Anwohner wollen das nicht mehr hinnehmen und haben sich nun mit einer Petition an den Landtag gewandt.

Das Blaulicht leuchtet bei einem Stau auf dem Dach eines Polizeifahrzeuges.
Das Blaulicht leuchtet bei einem Stau auf dem Dach eines Polizeifahrzeuges. Foto: Monika Skolimowska/dpa-Zentralbild/ZB/Illustration

Drei Jahre lang hat Bernhard Fischer immer wieder auf die angespannte Verkehrssituation in den südlichen Wohngebieten von Grötzingen hingewiesen. Doch weil sämtliche Protestaktionen ebenso verpufften wie die zahlreichen Gespräche mit der Stadtverwaltung, hat der Anwohner der Karl-Martin-Graff-Straße nun einen anderen Weg eingeschlagen und im Namen von 350 Betroffenen eine Petition an den baden-württembergischen Landtag eingereicht. „Die Petition wurde angenommen“, sagt Fischer auf Nachfrage der BNN. „Nun müssen wir warten, bis die Situation vom Petitionsausschuss vor Ort in Augenschein genommen wird.“

„Nicht-enden-wollende Blechlawine“

Stein des Anstoßes sind dabei die zahlreichen Autos, die sich während des Berufsverkehrs einen Weg durch die Grötzinger Wohngebiete in Richtung Pfinztal suchen. „Durch Grötzingen schiebt sich täglich während mehrerer Stunden eine nicht-enden-wollende Blechlawine“, schreibt Fischer an den Landtag. Davon könne sich jeder interessierte Bürger oder Politiker werktags zwischen 16 und 19 Uhr vor Ort oder beim Blick auf interaktive Kartendienste im Internet überzeugen.

Der Grund für den täglichen Schleichverkehr durchs Wohngebiet ist für Fischer die überlastete B10 durch Grötzingen. Weil es dort im Berufsverkehr zu Staus kommt, suchen sich Pendler einen vermeintlich schnelleren Weg durch die Wohngebiete. Staus auf der Autobahn verschärfen die Situation nach Fischers Erfahrung dabei noch regelmäßig.

Nach Fischers Einschätzung kann das Problem allerdings ohne großen Kostenaufwand gelöst werden. Eine Pförtnerampel an der Einmündung der Augustenburgstraße auf die B 10, die pro Minute nur zehn Sekunden auf Grün schaltet, kann den Schleichverkehr nach Meinung der Anwohner nämlich sukzessive ausbremsen. Eine solche Lichtsignalanlage zur temporären Steuerung des Verkehrs wurde bereits vor drei Jahren von mehreren Experten geprüft und teilweise auch für gut befunden. Anfang 2019 wurde das Projekt allerdings von den Behörden gestoppt.

Kritik an den Behörden

„Offensichtlich haben sich die Behörden da intern nicht abgestimmt. Und seither werden offensichtlich aus gekränkter Eitelkeit alle Maßnahmen zur Verbesserung der Situation abgelehnt“, kritisiert Fischer die Haltung der Verwaltung. Die von den Anwohnern mehrfach vorgeschlagene Einbahnstraßenregelung, durch die eine Fahrt durch die Wohngebiete erschwert werden könnte, wurde von den Behörden ebenfalls als nicht umsetzbar eingestuft.

Vor gut einem Jahr hatten Fischer und seine Mitstreiter 400 Unterschriften an Oberbürgermeister Frank Mentrup übergeben und noch einmal auf die angespannte Situation im Grötzinger Süden hingewiesen. Passiert ist seither aber nichts. „Eigentlich hatten wir nur während des Lockdowns ein paar entspannte Wochen“, sagt Fischer. „Aber mittlerweile ist das tägliche Verkehrschaos zurück, und deshalb wollen wir nun den nächsten Schritt zur Beruhigung der Situation machen.“

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