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15 Kräfte fehlen

Personalmangel: Noch ist die Karlsruher Freibadsaison nicht gesichert

Ende Mai soll in Karlsruhe die Freibadsaison starten. Doch noch fehlt Personal. In Rüppurr wollen Bürger mit anpacken. Doch es gilt, Voraussetzungen zu erfüllen.

Freibad Rüppurr
Beliebt im Stadtteil: Einige Bürger wollen mit anpacken, damit ihr Freibad Rüppurr im Sommer öffnen kann. Foto: Tina Givoni

Der Plan steht: Am 27. Mai will Bäderchef Oliver Sternagel das Turmbergbad in Durlach, das Rheinstrandbad Rappenwört und das Freibad Rüppurr öffnen. „Alle drei werden gerade vorbereitet.“

Doch noch ist unklar, ob der Saisonstart im Freibad überall reibungslos klappt. „Es fehlt uns weiter Personal“, sagt Sternagel. Gerechnet in Vollzeitstellen geht es um 15 Kräfte, die noch gefunden werden müssen.

Möglicherweise öffnet ein Bad erst um 12 statt um 9 Uhr. Oder es bleibt tageweise zu.
Oliver Sternagel, Bäderchef

„Möglicherweise öffnet ein Bad erst um 12 statt um 9 Uhr. Oder es bleibt tageweise zu“, nennt Sternagel Möglichkeiten. Im schlimmsten Fall könne in einem Bad die Saison komplett ausfallen. Eine Option, die zuletzt in Rüppurr für Aufregung sorgte. Zwar nannte Sternagel nie ein Bad, das es treffen könnte.

Doch der zuständige Bürgermeister Martin Lenz (SPD) gab einen Hinweis: „Wenn wir diesen Schritt gehen müssen, schauen wir auch, wo es andere Bäder in der Nähe gibt“, erklärte er vor kurzem. Damit rückte Rüppurr in den Fokus, weil es unter anderem in Ettlingen ein Alternativangebot gibt.

Bürgerverein kämpft fürs Freibad

Der Bürgerverein Weiherfeld-Dammerstock wurde aktiv. Bei einem Vor-Ort-Treffen bekundeten viele Bürger Bereitschaft, zur Not selbst mit anzupacken. „Wir begrüßen die Initiative“, versichert Sternagel. Inzwischen seien an den Bürgerverein Listen versandt worden, auf denen sich Interessierte eintragen können. Doch der Bäderchef macht klar: „Sicherheit steht an erster Stelle.“

Wer mitarbeiten will, muss zunächst mindestens 18 Jahre alt sein. Erforderlich ist zudem der Nachweis der Rettungsfähigkeit. „Die Prüfung können wir organisieren“, versichert Oliver Sternagel. Wer sie bestehen will, muss unter anderem 100 Meter in Aufsichtskleidung in höchstens vier Minuten schwimmen, eine Strecke von 15 Meter tauchen und eine Puppe aus dem Wasser holen können. Ein Führungszeugnis ist notwendig, Deutsch muss ein Bewerber ebenso können.

Karlsruhe sucht kein Kassenpersonal

„Am Ende geht es um Menschenleben. Wir haben die Verantwortung“, erklärt Sternagel. Das betreffe ebenso die Wasserqualität. Seine Kollegin Pia Bolz betont: „Kassenpersonal haben wir genug.“ Am Beckenrand brauche es aber noch Mitarbeiter.

Das Einsatzgebiet ist jedoch weiter gefasst. Das Personal muss schon mal Duschen kontrollieren oder Toiletten putzen. „Wir arbeiten mit externen Dienstleistern, das ist aber endlich“, erklärt der Bäderchef. Und mitunter müsse eben schnell reagiert werden.

Oliver Sternagel schließt zum Start der Freibadsaison die Hallenstadtteilbäder für den öffentlichen Betrieb. Geöffnet bleiben sie aber für Vereine und Schulen. „Deshalb brauchen wir dort ebenfalls Personal.“ Insgesamt beschäftigen die Bäderbetriebe 220 Mitarbeiter. „Wir würden auch jetzt Auszubildende einstellen“, versichert der Chef.

Den hilfsbereiten Bürgern in Rüppurr öffnet die Stadt zwei Wege: Wer will, kann sich als Saisonkraft anstellen lassen. „Ein Job. Zehn Bäder. 100 Möglichkeiten.“ heißt es in der Ausschreibung.

Will heißen: Wer diesen Vertrag unterschreibt, muss vielleicht mal in Rappenwört oder anderswo aushelfen. Variante zwei ist, sich als Aushilfe in eine Liste einzutragen. Mindestens sechs Stunden am jeweiligen Tag sind gefordert.

15 Euro Stundenlohn

„Wir müssen uns darauf verlassen können, dass wirklich jemand da ist“, betont Sternagel. Deshalb sei für dieses Modell ein fester Ansprechpartner wichtig, der garantiert, dass die Zeitfenster abgedeckt sind. Das wäre entsprechend der Bürgerverein oder ein Freundeskreis.

Über den würde dann ebenfalls die Aufwandsentschädigung abgerechnet. „Bei uns gibt es keine Schwarzarbeit“, macht Sternagel klar. Bezahlt werde nach Tarif, die Vergütung liegt bei etwa 15 Euro die Stunde. Am Wochenende gibt es Zuschläge.

In Wolfartsweier öffnet das von einem Verein betriebene Freibad am 1. Mai. Das Sonnenbad ist bereits in die Saison gestartet. Dort ist Schluss am 8. Oktober. Ansonsten endet die Freibadsaison am 10. September.

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